Skitour zum Wendelsteinhaus
Die Leitzachtaler waren bereits mit Fellen am Wendelstein unterwegs, als es noch keine Lifte und Thema Pistengehen noch keines war. Man verabredete sich spontan und steig über die Wendelsteinalm zum „Krematorium“ hinauf, jener Felswand, die aufgrund der prallen Südseite bestens zum Sonnenbaden und Bräunen taugt und aufgrund des „Leichen-Verbrenn“-Effekts ihren makabren Namen erhielt. Den Schlussanstieg über den etwas heiklen „Hotelhang“ bis zu den Gipfelstationen der Bergbahnen hat mach sich an Schönwettertagen ohnehin gespart.
Während des Rechtsstreits mit einem Almbauern, der den Skibetrieb zwischen 1995 und 1997 zum Erliegen brachte, waren die Tourengeher gar unter sich. Heute reagiert der Bahnbetreiber zwar leicht irritiert, wenn man sich nach den Tourenbedingungen vor Ort erkundigt. Aber wenn man sich an die Regeln hält, steht einem friedvollen Aufstieg zum Wendelstein nichts im Wege. Dazu zählen ein absolutes Hunde-Tabu und die Meidung der Engstellen zu den „Hauptverkehrszeiten“, etwa an schönen Sonntagen.
GPS-Wegpunkt:
N47 41.269 E11 58.790 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Öffentliche Verkehrsmittel (Bahn) bis nach Bayrischzell
Mit dem Pkw:
Von Rosenheim: Über Bad Feilnbach - Fischbau - Aurach Richtung Bayrischzell
Von der Inntalautobahn: Ausfahrt Kufstein, über Thiersee und Landl nach Osterhofen
Von München: Autobahn München - Salzburg, Ausfahrt Irschenberg oder Weyarn, Landstraße nach Bayrischzell - Osterhofen
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
hier klicken
Aufstiegsweg:
Vom Parkplatz der Wendelsteinbahn ostwärts zur Bahnunterführung am Mühlbach und über flache Wiesen zur Talabfahrt 2b queren. Stets entlang der Piste, im Wald eine unüberschaubare Engstelle beachtend, empor. Über welliges Terrain erreichen wir einen breiten Hang, über den wir nordwärts aufsteigen. Nach kurzer Flachpassage (von rechts quert der Sommerweg) ist der Steilhang zur Siglalm (1334 m) zu bewältigen: Bei viel Betrieb muss ggf. links im Gelände ausgewichen werden (Verlauf Sommerweg). Am oberen Ende des Hangs Querung einer Steilrinne (Lawinengefahr beachten), dann über eine Geländeaufschwung zur Wendelsteinalm (1420 m) am Lacherlift. Vom kleinen Hochplateau über die ideal geneigten Südwesthänge an der Bergwachthütte vorbei in Richtung Lacherspitz und Kesselwand alias „Krematorium“ empor – hier ist für „Pistler“ und Tourengeher ausreichend Platz. Die imposante Felswand wird relativ flach in Richtung Zeller Scharte gequert; bei Tauwetter Steinschlag- und Schneerutschgefahr. Zuletzt über den sehr steilen Osthang – ein echtes Nadelöhr – zum Wendelsteinhaus empor.
Abfahrt:
Auf der Piste 2 b zurück zur Talstation.
GPX-Tracks sind oft ungenau. Die angezeigten Daten können (insbesondere zur Höhe und Steigung) falsch sein.
Auf der Karte lässt sich rechts oben in die Kartengrundlage OpenTopomap umschalten (OpenTopoMap ist nicht immer sofort verfügbar).
Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.
Pistengehen und leichte Skitouren
Oberbayern - Allgäu - Tirol
von Michael Reimer und Klaus Stierhof
Alpenvereinskarte BY16
Bayerische Alpen Mangfallgebirge Ost: Wendelstein, Traithen
von Alpenverein