Über drei Seen zur aussichtsreichen Halbruine
Diese reizvolle, sehr einfache Wanderung führt zu drei malerischen Seen im Kufsteiner Seenland. Früher gab es hier noch weitere Seen, diese sind aber inzwischen nahezu verlandet. Lediglich einige kleine Moore zeugen noch davon. Höhepunkt, auch geographisch, ist die Thierberg-Kapelle auf dem gleichnamigen Gipfel, den man eigentlich mehr als Hügel bezeichnen kann. Trotzdem genießt man von hier - auf Ruhebänken direkt auf dem Turm, eine schöne Aussicht auf das Kaisergebirge und über das Inntal hinweg in die Kitzbüheler Alpen. Man kann die Tour das ganze Jahr über vornehmen - jede Jahreszeit hat ihre eigenen Reize.
GPS-Wegpunkt:
N47 36.888 E12 09.876 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Mit der Bahn bis nach Kiefersfelden. Vom Bahnhof aus über Kohlstatt und Breitenau Richtung Oberer Gießenbach-Parkplatz.
Mit dem Pkw:
Inntal-Autobahn Ausfahrt Kiefersfelden. In den Ort hineinfahren. Direkt vor der Kieferbach-Brücke rechts abbiegen in Richtung Breitenau. Kurz nach Ortsende (man überquert mehrmals Schienen) befindet sich dort, wo es zum Hechtsee hinauf geht, links der große Wanderparkplatz.
Mit dem Bike:
Ab Rosenheim nach Kiefersfelden auf dem Inndamm ca. 30 Kilometer. In den Ort fahren. Auf der ördlichen Seite der Kieferbach-Brücke westlich abbiegen in Richtung Breitenau. Kurz nach Ortsende (man überquert mehrmals Schienen) befindet sich dort, wo es zum Hechtsee hinauf geht, links der große Wanderparkplatz.
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
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Information:
Direkt am Wanderparkplatz führt das Gleis des Wachtl-Espress vorbei. Dieser stellt eine Besonderheit unter den Schmalspurbahnen dar: Bis 1990 fand auf der 5 Kilometer langen elektrifizierten Strecke und einer Spurbreite von 900 mm ausschließlich Güterverkehr statt. Auch heute noch werden auf den Gleisen von täglich 12 bis 14 Zügen jeweils ca. 400 Tonnen Kalkstein von Thiersee in Tirol nach Kiefersfelden zum Heidelberger Zementwerk transportiert.
Gleich am Parkplatz überqueren wir über eine schmale Holzbrücke den Kieferbach (Wegweiser: Hechtsee 5 Minuten). Gleich nach der Brücke klärt uns ein großes Schild über den Abfluss des Hechtsees auf, den uns die nächsten Minuten beim Aufstieg über die Holzstufen begleitet. Der Gestank, den wir hier bemerken, stammt nicht von unserem Vordermann, sondern von dem schwefelwasserstoffreichen Abfluss mit seinem Wasserfall. Dieser ist auch für die Ökologie des Sees wichtig, denn das Wasser wird aus 20 m Tiefe aus dem Seegrund nach oben gepumpt und hierher geleitet. Nach wenigen Minuten stehen wir bereits vor dem malerischen Hechtsee, dem größten der Thierberger Seen. Mit etwas Glück können wir der kleinen Brücke am Seeufer Schleien und Heche entdecken.
Wir halten uns rechts und bleiben die nächste Viertelstunde am Ufer, bis bald ein Weg rechts wegführt (Wegweiser Längsee, Pfrillsee, Marblinger Höhe). Dort mündet übrigens der Hechtseebach als einziger Zufluss in den See. Wir folgen diesem Weg entlang des Baches, bis wir den Bach verlassen und wir zu einer Wegegabelung gelangen. Hier halten wir uns rechts und erreichen gleich darauf über eine weitere Gabelung den Längsee. Nach der obligatorischen Fotopause am Ufer gehen wir einige Meter zurück und wenden uns nun links (südwestlich). Über diesen Weg erreichen wir nach wenigen Minuten die Autostraße nach Hinterthiersee, queren diese, steigen einige Meter bergab und folgen nun dem Wegweiser Richtung Pfrillsee (nicht den ersten Weg rechts nehmen, dieser ist eine Sackgasse). Kurz vor dem Pfrillsee passieren wir ein Moor, früher Haarsee genannt. Dieser ist aber inzwischen nahezu verlandet. Den Pfrillsee umrunden wir an seinem westlichen Ufer zur Hälfte. Hier am Südufer wird er etwas aufgestaut und hat sich dadurch etwas vergrößert. Aus diesem Grund ist auch eine ehemalige kleine Insel nicht mehr zu sehen. Hinter dem Wehr gibt es eine schöne Aussicht auf Kufstein. Wir folgen bei der Verzweigung dem rechten Weg, bleiben also nicht am Seeufer (Sackgasse!), und halten uns kurz darauf links (rechts steigt man ab nach Kufstein). Über die Ramsau-Kapelle gelangen wir in einem weiten Bogen zurück zur Thierseestraße, queren diese wieder an der gleichen Stelle wie zuvor und wandern wieder zurück zum Längsee. Dort, wo wir zuvor vom Hechtseebachtal herkamen, biegen wir nun rechts ab und folgen diesem Weg 1,5 km bis zu einer Lichtung (Aschau). Dort geht es rechts weiter, verlassen den Weg aber wieder nach 40 Meter. Hier beginnt der steile Waldaufstieg zur Thierberg-Kapelle. Diese bildet den höchsten Punkt der Wanderung, wir können die Kapelle besichtigen und über eine Wendeltreppe den Bergfried (Turm) besteigen. Der hervorragende Aussichtspunkt lädt an jeder Himmelsrichtung mit ausreichenden Sitzgelegenheiten zur Brotzeit- und Fotopause ein.
Anschließend steigen wir nach Süden bis zum Gasthof Neuhaus ab. Dort geht es links weiter, leider auf einer Asphaltstraße, wenn auch sehr wenig befahren. Wir bleiben auf ihr die nächsten 1,2 Kilometer. Hinter den Gebäuden von Aigen geht es in den Wald und von dort schattig bergab bis zum Hechtsee. Über den Gasthof und das Ostufer führt der breite Wanderweg zurück zum Abfluss und Abstieg zum Wanderparkplatz.
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Ich habe die obigen Download-Bedingungen genau gelesen und akzeptiere sie.
Die vier „Thierberg-Seen“ (Pfrillsee, Längsee, Hechtsee und Egelsee) sind tektonische Erscheinungen, kleine Einsturzbecken die vielleicht durch Hohlräume oder andere Karstphänomene begünstigt wurden. Der Inntalgletscher hatte sie allerdings in der letzten Eiszeit ausgeräumt, ausgeschürft und mit Moränenschutt und Schmelzwassersedimenten abgedämmt.
Im November 1755 und März 1761 schwoll das Wasser des Sees so sehr an, dass er schließlich Schlamm aufwirbelnd, mit braunem, stinkendem Wasser aus den Ufern trat. Als Grund für dieses seltsame Phänomen stellten sich die beiden Erdbeben von Lissabon sowie die nahe Lage an einer tektonischen Transformzone (Inntal) heraus.
Seinen Namen hat der See keineswegs vom Hecht, sondern von einer Fee namens Hechta, die nach der Sage hier einst hauste und sich an ihrem untreuen Buhlen, einem jungen Hirten, dadurch rächte, dass sie Wasser aus dem Boden zauberte, das den Hirten samt seiner Herde und deren Weide verschlang.
Der Hechtsee wird bereits seit Jahrhunderten durch eine zwei Meter hohe Mauer aufgestaut. Ohne diese wäre der Wasserspiegel entsprechend niedriger. Weil der See ab etwa 20 m Tiefe aus sauerstofflosem, schwefelwasserstoffhaltigem und zugleich nährstoffreichem Wasser besteht, wird seit den frühen 1990ern Wasser aus der Tiefe durch ein unter der Staumauer hindurchgeführtes Rohr abgelassen.
Dieser Text basiert auf dem Artikel Hechtsee aus der freien Enzyklopädie Wikipedia
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