roBerge.de

Schmugglerpfade vom Zillertal ins Ahrntal

Hundskehljoch und Heilig-Geist-Jöchl

Früher verbanden legendäre Schmugglerpfade das österreichische Zillertal mit dem Südtiroler Ahrntal. Die Pfade führten über diverse Übergänge, von denen sich mehrere gut mit einer Rundtour untereinander verbinden lassen. Aufgrund ihrer Länge sind sie jedoch selten als Tagestour zu gestalten, sodass sich eine Übernachtung im Tal anbietet. Die hier vorgestellte Tour beginnt in Bärenbad im Zillergründl unterhalb der Staumauer. Über das Hundskehljoch gelangt man ins Ahrntal, von dort über das Heilig-Geist-Jöchl zum Ausgangspunkt. Die Wege sind nicht zu schwierig, aber eine gewisse Ausdauer sollte man schon mitbringen.
Neben Prettau bietet sich auch eine Übernachtung in Kasern ein. In diesem Fall beginnt der Aufstieg zum Heilig-Geist-Jöchl direkt am nördlichsten Gebäude des Ortes und führt in kleinen Serpentinen bis zu Starklalm.

Auf dem Hundskehljoch mit Blick zur Venedigergruppe

Auf dem Heilig-Geist-Jöchl

Kurzinfo:

Region:

Zillertaler Alpen

Tourenart:

Bergtour

Dauer:

Tag 1: 6 Std. 30 Min., Tag 2: 7 Std. 30 Min., Tag 3: 2 Std. 30 Min.
insgesamt ca. ca. 16 - 17 Std.

Dauer (Tage):

Einkehrmöglichkeiten:

Bärenbadalm (Jausenstation Zillertal)

Touristinfo:

Zillertal

Anforderung:

Höhenunterschied:: 2518 hm
Streckenlänge:: 36 km
Schwierigkeit:: leicht (mehr Info)
Bergsteige, die eine gute Trittsicherheit erfordern, insbesondere ab dem Heilig-Geist-Jöchl, nicht ausgesetzt.

Start:

Gasthaus Bärenbad im Zillergrund 1440 m

GPS-Wegpunkt:
N47 07.312 E12 02.460 zu Google Maps

Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
bis Mayrhofen mit dem Zug (Zillertalbahn), ab Mayrhofen Weiterfahrt mit der Buslinie 4100 nach Brandberg, Haltestellte Gh Thanner.
Buslinien

Mit dem Pkw:
Inntalautobahn bis Ausfahrt Wiesing, B169 Richtung Mayrhofen, kurz vor Mayrhofen links abzweigen, durch den Brandbergtunnel in den Zillergrund, am Tunnelausgang links abbiegen, Weiterfahrt durch den Zillergrund bis zum Ende der öffentlichen Straße (Schranke), dort beschränkte Parkmöglichkeiten.

Die Straße durch den Zillergrund ist zur Skitourenzeit gesperrt, wird aber über den ganzen Winter freigehalten. Ihre Befahrung wird geduldet, allerdings kann sie nach Lawinenabgängen längere Zeit blockiert sein. Auch muß man mit auf der Fahrbahn liegenden Felsbrocken rechnen und auf stundenlange Sperrungen wegen Lawinengefahr gefaßt sein.

Achtung: 100-Auto-Sperre:
Die Mautstraße wird ab hundert Autos gesperrt und man gelangt nur noch mit dem Linienbus ins Tal. Fahrt bis zum Gasthof Bärenbad oder weiter bis oberhalb der Staumauer möglich).

Ab Rosenheim: 120 Km / 1:40 Std
Ab München: 175 Km / 2:10 Std
Ab Bad Tölz: 110 Km / 1:50 Std
Ab Salzburg: 195 Km / 2:20 Std

Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
hier klicken

Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.

Tourenbeschreibung:

Tag 1: Bärenbad - Hundskehljoch - Prettau
Vom Gasthof Bärenbad geht es über den Ziller, bis unser Weg kurz vor dem Ziller eine Rechtsbiegung macht. Dieser folgen wir in das Tal hinein, das auch Hundskehle genannt wird (Wegweiser "Hundskehljoch / Ahrntal"). Nach ca. 4,5 km sanftem Aufstieg und ca. 500 Höhenmetern erblicken wir rechts über uns die alte Grumala-Zollhütte, links eine Wasserlacke. Hier endet auch der Wirtschaftsweg. Wir überqueren den Bach über ein paar Steine und folgen nun den ausreichenden Wegweisern weitere 600 Höhenmeter bis zum Talschluss. Zweimal passieren wir Tümpel, an denen das Wollgras blüht, einmal muss der Bach überquert werden. Eine Viertelstunde vor dem Joch kommen wir an einem Petrus- und danach an einem Marienbild vorbei. Das Joch selbst wird eingerahmt vom Rauhkofel (3251 m, auch Rauchkofel) im Osten und der Löffelspitze (3018 m) im Westen. Gegenüber ragen Gipfel der Rieserferner-, Venediger- und Durreckgruppe empor, darunter viele 3000er. Unter uns liegt das Tauferer Ahrntal, wobei uns der Blick auf den Talboden vorerst verwahrt bleibt. Zum Abstieg folgen wir dem gut markierten Weg. Nach ca. 150 Meter biegen wir bei einer Gabelung links ab. Der gut erkennbare Weg zur Waldner Alm ist aufgrund der guten Beschilderungen nicht zu verfehlen. Die Waldner Alm lädt zu einer Kaffeepause oder Brotzeit ein, bevor es dann in den letzten 90 Minuten hinunter nach Prettau geht. Hierzu bleiben wir vorerst auf der Forststraße, wobei wir ca. 700 Meter nach der Alm die gut erkennbare Schleife über die Mairalm nach rechts abkürzen können. Auf einer Höhe von ca. 1950 Metern (20 Minuten nach der Waldner Alm) weist rechts ein nicht gut erkennbares Schild auf den schmalen Pfad nach Prettau. Der dunkle Waldweg ist sehr steil und bringt uns runde 400 Höhenmeter nach unten. Dort stoßen wir auf eine Forststraße, biegen in diese rechts ein und gelangen über drei Serpentinen nach Prettau.

Tag 2: Prettau - Heilig-Geist-Jöchl - Plauener Hütte
Zunächst wandern wir auf der Forststraße, auf der wir tags zuvor abstiegen, bergauf bis zu der Stelle, auf der wir links von dem steilen Steig in die Straße eingebogen sind. Hier gehen wir geradeaus weiter, bleiben also die nächsten 4,5 km auf der Forststraße. Dann erreichen wir die stattliche Starkl Alm. Hier mündet auch von rechts der Steig von Kasern ein. Wenige Meter nach der Alm beginnt der gut erkennbare, relativ flache Weg hinauf zum Heilig-Geist-Jöchl. Das Gelände ist zunächst flach, der Weg verläuft vorerst über Wiesen mit etwas Geröll und Steinen. Auf 1520 m kreuzen wir den Lausitzer Weg, der das Hundskehljoch mit der Birnlücke verbindet. Nun wird das Gelände steiler, wir steigen schließlich durch ein Felsenmeer über viele Blöcke dem Jöchl entgegen, dessen kleines Kreuz bald erkennbar ist. Oben angekommen, überrascht der Blick in das Zillergründl mit dem weit unten liegenden Speichersee.
Der markierte Abstieg erfolgt zunächst zwischen einigen Felsblöcken hindurch, später über den weiten Geröllhang teils treppenartig angelegt in flacheres Gelände. Nach mehreren Tümpeln mit schönen Wollgraswiesen müssen wir einen Zwischenanstieg von ca. 80 Höhenmetern überwinden. Bis zur Plauener Hütte folgen mehrere kleine Schneiden, die Hütte selbst sehen wir erst kurz vorher nach der letzten Schneide. Dort können wir kurz pausieren oder auch übernachten. Wer in der Hütte nicht übernachtet, sollte für den Abstieg ca. 2,5 Stunden einplanen.
Der Abstieg nach Bärenbad beginnt direkt unterhalb der Hütte (nicht dem Wegweiser “Staumauer 4 Std.” folgen - Umweg!). Der Steig führt, teilweise steil und kurz mit Drahtseil gesichert, in mehreren Serpentinen hinab in den unteren Bereich des Kuchelmooskars. Dort überqueren wir über eine etwas wackelige Holzbrücke den Kuchelmoosbach. Hier können wir nochmals einen Blick auf die wilde Reichenspitzgruppe mit Reichenspitze, Kuchelmooskopf, Zillerspitze und Richterspitze richten. Über Platten und Gestein erreichen wir nach weiteren 800 Metern schließlich die Forststraße. Auf dieser gelangen wir, zum Schluß durch einen breiten Tunnel, zur Staumauer. Noch vor dem Straßentunnel zweigt links unser Steig nach Bärenbad ab. Zweimal queren wir dabei die Autostraße. Nachdem der Steig kurz etwas steiler wurde, stoßen wir endlich auf die Straße und erreichen bald den Gasthof Bärenbad.

GPS-Daten:

GPX-Tracks sind oft ungenau. Die angezeigten Daten können (insbesondere zur Höhe und Steigung) falsch sein.
Auf der Karte lässt sich rechts oben in die Kartengrundlage OpenTopomap umschalten (OpenTopoMap ist nicht immer sofort verfügbar).
Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.