Schöne Kletterei über den Kamm zwischen Scheffauer und Sonneck
Die Hackenköpfe wurden schön in früherer Zeit von Einheimischen erstiegen. Es handelt sich um den ca. zwei Kilometer langen Kamm zwischen Scheffauer und Sonneck, der nach Süden mit 100 bis 150 Meter hohen und nach Norden mit 400 bis 800 Meter hohen Felswänden abbricht.
Bei dieser Tour wird ein Großteil des Kammes des Wilden Kaisers (westlicher Teil) begangen und der Wilde Kaiser von Nord nach Süd überschritten.
Man benötigt auf alle Fälle einen guten Orientierungssinn und eine gute Kondition. Bei Nebel ist diese Tour nicht zu empfehlen.
Bei dieser Tourenvariante sind zwei Pkw erforderlich (Kufstein-Kaiserlift und Bärenstatt).
GPS-Wegpunkt:
N47 35.408 E12 11.142 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Mit der Bahn bis nach Kufstein fahren. Dann zu Fuß in nordöstlicher Richtung (40 Minuten vom Bahnhof) oder mit dem Postbus.
Mit dem Pkw:
In Kufstein an der Talstation des Kaiser-Sessellifts. Autobahnausfahrt Kufstein-Nord, von dort in die Stadtmitte und der Beschilderung folgen.
Weinbergerhaus/Brentenjoch:
Wer (als Wanderer) nicht die Aufstiegshilfe (Sessellift) benutzen will, muss mit einer zusätzlichen Aufstiegszeit von ca. 1,5 - 2 Stunden rechnen. Fahrtbeginn erst ab 9 Uhr. Höhe: Tal 510 m, Brentenjoch 1204 m. Wichtig: Der Kaiserlift ist im Winter geschlossen, auch an den Wochenenden.
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
hier klicken
Kufstein (Kaiserlift) - Kaindlhütte
ca. 1/2 Stunde - Auffahrt mit dem Sessellift (ab 9 Uhr)
Weg zur Kaindlhütte ca. 50 Minuten, leichte Forststraße
Kaindlhütte - Einstieg Widauersteig
ca. eine knappe Stunde, in südl. Richtung, vorbei an der Abzweigung zum Bettlersteig, dann östlich hinauf zum Kar "Großer Friedhof", dort dem Weg nach links folgen bis zum Beginn des Klettersteigs (siehe auch Tourenbeschreibung "Widauersteig").
Widauersteig
Dauer: 1,5 bis 2 Stunden. Gesicherter, leichter Klettersteig. Zuerst durch eine Rinne ca. 100 m nach oben, dann fast waagrechte Querung Richtung Westen, anschließend hinauf durch eine weitere Rinne bis zur Einsattelung zwischen Westlichem Hackenkopf und dem Scheffauer.
Hackenköpfe und Kopfkraxen
schwer, stellenweise ungesicherte Kletterei im II. Schwierigkeitsgrad (UIAA), Dauer 3 bis 4 Stunden.
Die Überschreitung beginnt auf der Graskuppe am Ende des Widauersteiges, einige Meter östlich des dortigen Wegweisers. Die Graskuppe muss direkt überschritten werden. Danach kommt bereits die erste Stelle nach dem II. Schwierigkeitsgrad (UIAA). Der Grat über die drei Hackenköpfe ist zunächst recht schmal, vergrößert sich aber bis zu einem grasbedeckten Gratrücken. Immer wieder auf- und abwärts, teils durch Rinnen und über schmale Gratstücke. Der Weg ist NICHT markiert. Der Wegverlauf ist jedoch durch viele "Stoamandl" gekennzeichnet.
Kopfkraxen/Wiesberg - Kaiser-Hochalm
Steiniger und steiler Abstieg, Trittsicherheit erforderlich, Dauer ca. 1,5 Stunden. Der Abstieg beginnt ca. 15 Minuten westlich (also unterhalb) der Kropfkraxen (rote Markierung "KHA" auf Stein) und verläuft in Serpentinen über steile Grashänge hinunter bis zum 1714m hohen Sonnenstein. Man umgeht ihn rechts und erreicht das bis in den Spätsommer schneebedeckte Sonnensteinkar. Man folgt der Spur im Geröll (streckenweise "Abfahrt" möglich) und stößt unterhalb des Sonnensteins wieder auf den Wilden-Kaiser-Steig. Diesem folgt man nach links bis zur Kaiser-Hochalm.
Kaiser-Hochalm - Bärnstatt
leicht, aber wieder bergauf, ca. 1 Stunde. Man benutzt den Steig, der oberhalb der Kaiser-Hochalm über den Sonnenhöchfelln (1516m) und die Geröllfelder "Bei den Spieltaxen" hinunter zur Steiner-Hochalm führt. Leicht ca. 1/2 Stunde.
Der markierte Weg "Wilder-Kaiser-Steig" (WKS). Kurz vor der Kaiser-Niederalm zweigt der Weg rechts ab Richtung Bärnstatt. Kaiser-Niederalm, Steiner-Niederalm und Steiner-Hochalm werden bei dieser Variante nicht erreicht.
Alternative:
Als Alternative könnte man - soweit zeitlich und konditionell möglich - von der Kopfkraxen bis zum Sonneck weitersteigen, um von dort aus hinunter ins Kaisertal zu gelangen (siehe Tourenbeschreibung "Sonneck"). Beim Abstieg trifft man auf den "Bettlersteig" der in westliche Richtung zurück zur Kaindlhütte führt. Weiter dann über das Brentenjoch zurück nach Kufstein.
Ob der Teufel hinüber zum Teufelsloch unter der Ackerlspitze oder zum Herstein unter den Törlspitzen oder ob er wohl in die Scharlingerböden hinab wollte, das weiß man nicht; diese wenigen Lücken dazwischen hätten ihn gewiss nicht geniert, so eine kleine Kaiserpartie wäre für ihn doch nur ein Spaziergang gewesen; aber etwas muss ihm doch dazwischen gekommen sein, denn er hat da oben am Wiesberg abgesponnen, wie man sich gerne in Touristenkreisen ausdrückt. Der Schwarze kam einmal nachts vom Scheffauer Kaiser über die Hackenköpfe herüber mit einer voll mit Schätzen beladenen, riesig großen Kopfkraxe. Vom Wiesberg zum Sonneck hinüber ist eine Einsattelung, die jäh in das Gamskar abstürzt. Der Geizteufel hatte sich wahrscheinlich zu viel aufgeladen, und die schwere Last hatte ihn ermüdet; darum setzte er sich dort bei dieser Einsenkung nieder, ruhte aus und schlief ein. Als er aber wieder erwachte, schien die Sonne bereits über das Sonneck im hellen Lichte, und er sprang, seine schwere Kopfkraxe zurücklassend, in die Tiefe des Gamskars hinab und verschwand. Die Kopfkraxe samt den Schätzen versteinerte sich, und wer von Hinterstein auf das Sonneck will, muss darüber steigen.
Entnommen mit freundlicher Genehmigung des Autors aus dem Buch "Kaisergebirge" von Horst Höfler, erschienen im Verlag "rosenheimer", ISBN 3-475-52677-8 (vergriffen)
Glockenblumen, Schwalbenwurz-Enzian, Berg-Sandglöckchen, Dohlen, Murmeltiere, Schneehühner, im Sonnensteinkar viele Gemsen
Alpenvereinsführer Kaisergebirge alpin
Alle Routen für Wanderer und Bergsteiger
von Höfler, Horst und Piepenstock, Jan
Mayr Wanderkarte Nr. 51 "Wilder Kaiser - Going, Ellmau, Scheffau, Söll"
Wandern zu Sagen und Mythen im Wilden Kaiser
von Jenewein, Herbert
Alpenvereinsführer Kaisergebirge extrem
von Schubert, Pit
Wilder Kaiser - Klettergeschichte, Geschichten vom Klettern
von Höfler, Horst und Schubert, Pit