Skifahrerisches Highlight aus dem Heutal
Das Heutal ist als Ausgangspunkt für tolle Skitouren weithin bekannt und entsprechend frequentiert. Die meisten steuern das prominenteste und höchste Ziel an, das Sonntagshorn. Skifahrerisch wesentlich interessanter sind jedoch die ca. 100 m niedrigeren Reifelberge, die allein schon durch ihre außergewöhnliche Form faszinieren. Der wunderbare Südhang des Hirschecks lädt geradezu zum Befahren ein, aber das wahre Highlight ist die Steilabfahrt durch die Reifelrinne, die in den von Hirscheck und Sonntagshorn gebildeten Kessel führt. Doch ihre Befahrung will gut überlegt sein: zwar ist breit und gut befahrbar und hält keine unangenehmen Überraschungen wie Felsabbrüche bereit, aber aufgrund ihrer Steilheit und der Südost-Exposition herrscht in der Rinne hohe Lawinengefahr. Doch auch beim Aufstieg und auf dem Gipfel heißt es aufpassen: man sollte einen gehörigen Respektabstand zu den Abrißkanten des Hirschecks und des Vorderlahnerkopfs halten, da diese häufig stark überwechtet sind.
Die Reifelberge
Als Reifelberge wird ein kleiner, in West-Ost-Richtung verlaufender Gebirgsstock bezeichnet, der aus Fischbachkopf (1695 m), Reifelberg (1883 m), Vorderlahnerkopf (1909 m) und Hirscheck (1882 m) besteht. Hinsichtlich der Namensgebung und der Höhe der einzelnen Gipfel herrscht in der Literatur keine Einigkeit. Für gewöhnlich wird als Skitourenziel das Hirscheck oder der Vorderlahnerkopf gewählt.
Die Reifelberge vom Peitingköpfl aus gesehen. Die verschiedenen Aufstiegs- und Abfahrtsrouten sind eingezeichnet. Die Route durch die Reifelgrube (strichliert gezeichnet) ist weitgehend durch den Südrücken des Hirschecks verdeckt. Der schneebrettgefährdete Osthang am Beginn der Aufstiegsroute ist unschwer zu erkennen. In der Reifelrinne sieht man einen Lawinenkegel. Dieser war hart gefroren und schmälerte den Abfahrtsgenuß etwas.
GPS-Wegpunkt:
N47 39.771 E12 39.875 zu Google Maps
Mit dem Pkw:
Autobahn München - Salzburg Ausfahrt Siegsdorf. Über Inzell weiter Richtung Lofer. Nach der Staatsgrenze rechts in Richtung Unken fahren. Im Ort rechts ins Heutal einbiegen und bis zum Parkplatz P2 (Sonntagshorn/Hochalm) weiterfahren.
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
hier klicken
Aufstieg
Vom Parkplatz beim Heutalbauer folgen wir etwa 500m der Straße, die zu der Ferienhaussiedlung führt. In einer scharfen Linkskurve, unmittelbar hinter der Bad Reichenhaller Skihütte, verlassen wir die Straße nach rechts und maschieren in nordöstlicher Richtung auf der orographisch (in Fließrichtung ) rechten Seite entlang des Lahnersbaches, vorbei am Bauregger Kaser, bis wir nach einer knappen Stunde die Hochalmen erreichen.
Zur besseren Orientierung wurde der weitere Routenverlauf in ein Photo eingezeichnet, das die Reifelberge vom Peitinghörndl aus zeigt.
Noch ein gutes Stück vor dem Kriegerdenkmal bei den Hochalmen wenden wir uns nach Norden, um den Aufstieg über den Südrücken des Hirschecks zu beginnen. Gleich zu Beginn heißt es aufpassen: wir umgehen einen schneebrettgefährdeten Osthang in einem weiten Bogen. Im Folgenden steigen wir durch den lichten Wald auf, wobei wir uns den besten Weg suchen müssen. Der Aufstieg im Wald führt über mehrere Steilstufen und gestaltet sich bisweilen etwas beschwerlich. Auf dem anschließenden, freien Südhang des Hirschecks steigen wir weiter auf, bis wir und etwa auf Höhe der Mitte des Beginns der Reifelrinne befinden. Hier müssen wir uns entscheiden: entweder gerade aus zum kreuzlosen Gipfel des Hirschecks oder in nordwestlicher Richtung queren, bis eine Scharte erreicht wird und von dort aus auf den mit einem Kreuz geschmückten Gipfel des Vorderlahnerkopfs.
Achtung:
an den Abrißkanten von Hirscheck, und Vorderlahnerkopf bilden sich teilweise gewaltige Wechten, es ist also ein gehöriger Respektabstand angebracht.
Abfahrt:
Es existieren drei Abfahrtsvarianten (geordnet nach der skitechnischen Schwierigkeit):
GPS-Track aus: Alpenvereinskarten digital, erhältlich im DAV-Shop und ÖAV-Shop
GPX-Tracks sind oft ungenau. Die angezeigten Daten können (insbesondere zur Höhe und Steigung) falsch sein.
Auf der Karte lässt sich rechts oben in die Kartengrundlage OpenTopomap umschalten (OpenTopoMap ist nicht immer sofort verfügbar).
Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.
1. Unsere GPS-Dateien dürfen kostenlos für die private Nutzung heruntergeladen werden. Die Veröffentlichung jeglicher Art (z.B. Komoot, Outdooraktiv, andere Homepage etc.) sowie kommerzielle Nutzung ist nur mit vorheriger Genehmigung von roBerge.de möglich.
2. Die GPS-Daten wurden mit größter Sorgfalt aufbereitet. Trotzdem kann keine Gewährleistung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten gegeben werden. Sie können deshalb nur als Unterstützung bei der Wegfindung dienen. Wir weisen deshalb ausdrücklich darauf hin, dass die Wegfindung nur aufgrund offizieller Karten erfolgen darf. Die Tracks dürfen nie ohne betreffendes Kartenmaterial für das dazugehörige Gebiet verwendet werden.
3. Die Benutzung privater Straßen und das Betreten privater Grundstücke kann gesetzlichen Beschränkungen unterliegen.
4. Bitte jede Tour gut vorbereiten, nur passende Bergausrüstung verwenden und das eigene Können nicht überschätzen. Touren, die nicht als leicht gekennzeichnet sind, sind nur für Profis geeignet. Die Nutzung erfolgt auf eigene Verantwortung.
Ich habe die obigen Download-Bedingungen genau gelesen und akzeptiere sie.
Chiemgauer Alpen
Wasser - Moore - Wälder - Felsen
von Zebhauser, Helmuth
Skitourenführer Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen
mit Chiemgauer Alpen, Kaiser und Steinbergen
von Sepp und Marc Brandl
Chiemsee, Traunstein, Ruhpolding, Chiemgauer Alpen und Seen
von Freytag & Berndt