Familientour mit Seilbahn, Gipfeln, Hüttennacht und Schlucht
Den mythenumrankten, höhlenreichen Untersberg überschreitet unsere Familienwanderung auf einfachen, aber Ausdauer erfordernden Wegen. Für diese Tour ist eine Seilbahnfahrt oder Übernachtung ratsam, da die hohen Schauwerte Zeit erfordern.
GPS-Wegpunkt:
N47 44.799 E13 00.755 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Vom Bahnhof Salzburg fährt ein Bus bis nach Glanegg. Ab der Haltestelle Schloss Glanegg geht man einige Minuten über die Fürstenbrunenrstraße in die Rosittenstraße.
Mit dem Pkw:
Auf der Autobahn A8 München-Salzburg fährt man bis zum Knoten Salzburg, dort rechts halten und den Schildern Richtung Villach/Salzburg folgen. Weiter auf der A10 bei der Ausfahrt 8 in die Alpenstraße/B160 Richtung Grödig einfädeln. In Planegg biegt man links ab in die Rosittenstraße, die direkt zum Parkplatz führt.
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Die Seilbahnfahrt ab Grödig - Sankt Leonhard zum Geiereck erspart schwerbepackten Weitwanderern oder auch Familien mit Kindern immerhin 1350 Höhenmeter. Daneben bieten sich für die Ersteigung des Untersbergs der Reitsteig oder der wenig längere und etwas schwierigere, aber schönere Dopplersteig an. Auf beiden erreicht man in 3,5 bis 4 Stunden ab Glanegg von Norden - teils auf Stufen und mit Drahtseilgeländer - am Zeppezauerhaus vorbei das Geiereck. Schon am Geiereck gibts es zwei Übernachtungsmöglichkeiten, die traumhafte nächtliche Tiefblicke auf das erleuchtete Salzburg bieten: Die private Hochalm neben der Seilbahnstation und das Zeppezauerhaus des DAV unterhalb auf 1663 m.
Wir wenden uns vom 1806 m hohen Geiereck nach Süden und folgen dem Weitwanderweg E10 entlang der Staatsgrenze. Auf breitem Weg erreichen wir, das Gebirgstruppendenkmal passierend, in 20 Minuten den Gipfel des Salzburger Hochthrons 1853 m. Hier auf dem nördlichen der beiden Hauptgipfel des Untersbergstocks haben wir ein herrliches Panorama: Salzkammergutberge, Dachstein, Tennengebirge, die Berchtesgadener mit dem hier beherrschenden Hohen Göll, die Loferer und Chiemgauer und im Norden freie Sicht auf das Voralpenland bis zum Bayerischen Wald. Im Süden sehen wir am anderen Ende des Untersbergstocks den Salzburger Hochthron, unser Ziel. Wir wandern durch Latschen auf und ab immer nach Süden, überqueren den Großen Heubergkopf 1836 m, und steigen tief hinab zur Einsattelung der Mittagsscharte 1671 m, die wir nach einer guten Stunde erreichen. Hier zweigt der teilweise in die Untersbergsüdwand gesprengte Thomas-Eder-Steig zur besuchenswerten Eishöhle, zur Toni-Lenz-Hütte und nach Marktschellenberg ab. Jenseits der Mittagsscharte, nun ganz in Bayern, steigen wir in Serpentinen steil hinauf, dann geht es immer in südlicher Richtung durch Latschen und Blumenwiesen im Karstgelände wellig dahin. Wir lassen Vorsicht walten: Nebel kann die Orientierung trotz Markierungen erschweren, und es drohen Stürze in Dolinen und Höhlenschächte. In Mulden hält sich Altschnee oft bis in den Sommer.
Nach 2,5 Stunden erreichen wir den Berchtesgadener Hochthron, mit 1972 m der höchste Punkt unserer Tour. Der Gipfelblick ist wie vom Salzburger Hochthron, aber 120 Meter höher und damit umfassender: Alle 9 Massive der Berchtesgadener Alpen sind zu sehen, nach Süden über den Talkessel hinweg dominieren Watzmann und Hochkalter. Bei klarem Wetter erspähen wir in der Ferne Kampenwand, Wendelstein, Kaisergebirge oder die Reichenspitzgruppe. In der senkrechten Südwand unter unseren Füßen hängen Extremkletterer und in der Thermik davor fliegen Geier (hoffentlich nicht umgekehrt). Keine Viertelstunde weiter erreichen wir das bereits vom Gipfel erblickte, nur 500 Meter entfernte Stöhrhaus 1894 m des DAV.
Wir wandern, eventuell nach einer Hüttennacht mit Sonnenunter- und -aufgangsbeobachtung auf dem nahen Gipfel, auf dem Normalweg zur Wegkreuzung "Gatterl" 1602 m hinunter. Auf dem "Leiterl" genannten Serpentinenweg steigen wir südöstlich, am Abzweig zum Scheibenkaser vorbei, von der Hochfläche ab. Unten, an der Talstation der Materialseilbahn des Stöhrhauses auf 1400 m vorbei, ziehen wir auf dem bequemen Stöhrweg am Fuß der Almbachwand Richtung Berchtesgaden. Dann, rund 1,7 km nach der Materialseilbahn, steigen wir links ab durch den Wald zu den hintersten Bauernhöfen von Maria Gern (Endhaltestelle der Buslinie 837). Die schöne, oft fotografierte Wallfahrtskirche befindet sich knapp 2 km weiter, südlich den Gernbach hinab. Wir aber halten uns links, gehen am Gasthof Dürrlehen 835 m vorbei und folgen den Wegweisern zur Theresienklause teils steil, aber unschwierig hinunter in die Schlucht des Almbachs. Die Theresienklause auf 700 m wurde 1836 erbaut: hier wurde einst das Wasser gestaut, um per Flutwelle Holz durch die Klamm zu triften. Heute ist hinter der Staumauer statt Wasser nur noch ein Schotterfeld, also steigt man zum Baden in eine Gumpe unterhalb des Bauwerks. (Ich habe es selbst ausprobiert, das eiskalte Wasser war kristallklar, bevor ich hineinstieg).
Wir folgen nun der Almbachklamm: durch die Schlucht führt ein vielstufiger Steig, gut gesichert durch viele Geländer, mit 29 Brücken und einem Tunnel. Angelegt wurde er einst durch Pioniersoldaten zur Unterstützung der Holzflößerei. Am schönsten ist die Klamm bei hohem Wasserstand im Frühsommer oder nach Regenfällen: Dann haben die Wasserfälle in den höhlenartigen Hallen am Ende der Klamm den "tollsten Sound". Am Ausgang der Klamm passieren wir das Kassenhäusl und das Wirtshaus Kugelmühle auf nur 495 m Höhe, wo mit Wasserkraft Marmorkugeln geformt werden. Jenseits der Berchtesgadener Ache an der Deutschen Alpenstraße (B 305) finden wir die Bushaltestelle: Linie 840 bringt uns nach Grödig zur Untersbergbahntalstation.
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