Lange Tour auf eine herrliche Aussichtsplattform hoch über dem Inntal.
Von Scharnitz durch das Gleiersch- und Großkristental über das Solsteinhaus auf den Großen Solstein. Eine lange und anstrengende, aber unschwierige Tour auf einen exzellenten Aussichtsberg - 2000 m über dem Inntal. Nach Nordosten bietet sich eine umfassende Sicht auf unzählige Karwendelgipfel.
GPS-Wegpunkt:
N47 23.170 E11 16.023 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Mit der Bahn zum Bahnhof Scharnitz. Als Überschreitung auch möglich von/nach Bahnhof Hochzirl.
Mit dem Pkw:
Über Mittenwald nach Scharnitz, dort Parkmöglichkeit auf dem Großparkplatz für die Karwendeltäler.
Achtung der Automat nimmt nur Münzen.
Wo die Hintertalstraße die Isar überquert, gibt es einen weiteren (kleinen) Parkplatz. Er ist kleiner, aber frühmorgens zur Skitourenzeit i.d.R. nicht voll.
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Aufstieg:
Vom Parkplatz in Scharnitz (970m) folgen wir mit dem MTB dem Weg ins Karwendeltal. Fußgänger können hier Alternativ den Nederweg südlich der Isar und den Weg durch die Gleierschklamm nutzen. Ein Fahrrad ist aber wegen der Länge der Talhatscher absolut empfohlen.
Anfangs noch geteert und recht eben auf Isarlevel hört der Asphalt auch mit der ersten längeren Steigung auf. Der Schotterweg windet sich die nächsten Kilometer dem Südhang vom Kienleitenkopf bis zur Gleierschhöhe bis auf 1069 m empor. Dort zweigt unser Weg ins Gleierschtal mit einer ersten Abfahrt 50 m in die Tiefe zur Isar ab. Leider muss man die soeben verlorenen Höhenmeter auf der Gegenseite wieder erarbeiten und auf der Rückfahrt steht einem diese Steigung noch bevor. Nach ca. 100 m anstrengender Steigung schlängelt sich der Weg nun nur leicht ansteigend durch das Gleierschtal. Immer wieder bieten sich dabei die ersten Blicke auf die schroffen Nordwände der Karwendel-Nordkette. Ganz rechts zeigt sich auch schon der Kleine Solstein. Nach 4-5 Kilometer zeigt ein Wegweiser zur Kristenalm unsere weitere Route (1176 m). Auf dieser geht es jetzt konsequent ansteigend dem Kristenbach folgend die nächsten Kilometer in das Kristental hinein. Zwischen den Bäumen geht unser Blick auf die zackige Erlspitze rechts und den langen runden Rücken unseres Ziels, dem Großen Solstein. Ungefähr einen halben Kilometer nach der Kristenalm zweigt der Fußweg zum Solsteinhaus ab (Wegweiser 1406 m). Dort stellen wir unser Fahrrad ab und gehen zu Fuß weiter. Hier bieten sich beeindruckende Einblicke in die Nordwände der Solsteine.
Anfangs durch einen schönen lichten Wald steigt der Weg vergleichweise moderat über Schotterfelder, Latschengassen und kürzeren steilere Passagen bis zum Erlsattel auf 1806 m an. Wer hier schon Durst hat, kann bereits jetzt in das Solsteinhaus einkehren, dass sich ca. 10 0m hinter der am Sattel stehenden Almhütte befindet. Der richtig anstrengende Teil folgt noch.
Der Weg zum Solstein führt direkt am Sattel ohne Schild links steil in die Latschen den langen Rücken des Großen Solstein empor. Anfangs noch mit einigen flachen Querungen in den Latschen geht es mit vielen Kehren durch die Latschen den Westrücken des Solsteins rauf. In diesem Bereich sind die unangenehmsten Passagen der ganzen Tour, mehrere kurze und ausgewaschen und etwas glatte Platten und Rinnen bei denen man etwas aufpassen muss, um nicht abzurutschen. Da man sich aber mitten im Latschendickicht befindet, gibt es genug Möglichkeiten zum festhalten. Für den erfahrenen Bergsteiger sollten diese Stellen kein Probleme sein. Ab ca. 2000 m hört der Bewuchs auf und man geht nur noch über Schotter, Schrofen und Gras im Zickzack den flacher werdenen Rücken nach oben. Ab hier bieten sich wunderschöne Blicke von den Zillertaler Alpen über die Stubaier bis zum Wetterstein und das Karwendel. Die letzten 50 Höhenmeter weicht man dann in die Südflanke des Großen Solstein aus wo man das Gipfelkreuz recht bald erblicken kann.
Vom sehr geräumigen Gipfel bietet sich eine beeindruckende Rundsicht einzig unterbrochen vom Kleinen Solstein im Osten der ca. 100 m höher (!) ist als der Große Solstein. Wer noch ausreichend Kräfte hat kann über dessen Südflanke auch diesen noch erklimmen, wobei Trittsicherheit und Schwindelfreiheit auf jedem Fall Voraussetzung sind, da dieser wesentlich schroffer und steiler ist.
Im Norden blickt man auf unzählige Karwendelgipfel einschließlich der Birkkarspitze, die hier zwischen den Gipfeln fast untergeht. Im Süden tief unter uns das Inntal und Richtung Süden das Wipptal mit der Europabrücke. Nach Südosten die Zillertaler und im Südenwesten die Stubaier Alpen sowie das Sellrain. Im Westen ist ein freier Blick das Inntal entlang bis zu den Lechtaler Alpen. Richtung Nordenwesten ragt hinter dem zackigen Grat von Reither- und Erlspitze der Wetterstein raus. Hinter dem Estergebirge im Norden lassen sich auch noch Starnberger- und Ammersee erkennen.
Abstieg:
Der Abstieg erfolgt wie der Aufstieg.
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