Skispaß bis in den Frühsommer
Wenn sich die ersten in die kühlen Fluten stürzen noch auf Skitour gehen? Zumindest in manchen Jahren ist dies am Gabler möglich. Dank der überwiegend nordseitigen Exposition findet man dort bis weit in den Juni gute Skitourenbedingungen vor, wobei man sich auch im späten Frühjahr lange Tragepartien ersparen kann, denn auf dem gut ausgebauten Wirtschaftsweg ist eine Zufahrt mit dem MTB bis zur Steilstufe unter der Zittauer Hütte möglich. Von dort aus sind es nur noch wenige Minuten zum Anschnallpunkt.
Die Skihochtour kann mit einigen Superlativen aufwarten: mit 1850 Höhenmeter am Stück, einem weiten, ideal geneigtem Skigelände und einem atemberaubendem Panorama wird sie bei guten Bedingungen zu einem großartigem Erlebnis.
Gabler (Bildmitte) und Reichenspitze (rechts daneben) bei Postkartenwetter. Die Route führt vom Standort des Photographen zunächst nach links oben, dann hält man auf den am Übergang zum Horizont gut sichtbaren Felsenkamms zu (Zielpunkt etwa eine viertel Bildbreite vom linken Bildrand entfernt) und quert knapp unterhalb diesem nach rechts zum Gipfelhang des Gablers. Die letzten achtzig Höhenmeter zum felsigen Gipfel müssen zu Fuß zurückgelegt werden.
Das Bild entstand Mitte Juni, als auf den klassischen Kitzbüheler Skibergen der Bergfrühling bereits in vollem Gange war. Neuschneefälle während eines vorausgegangenen Kälteeinbruchs haben der Szenerie einen hochwinterlichen Anstrich verpaßt.
GPS-Wegpunkt:
N47 12.186 E12 06.334 zu Google Maps
Mit dem Pkw:
Auf der Inntalautobahn bis zur Ausfahrt Zillertal/Achensee, durch das Zillertal nach Zell am Ziller, über die Gerlospaßstraße, kurz vor der Mautstelle Königsleiten links nach Finkau. Beim Gasthaus Finkau großer Parkplatz. Die Straße ist ganzjährig geöffnet, zeitweise Sperrungen wegen Lawinengefahr können jedoch nicht ausgeschlossen werden.
Mit dem Bike:
Von Zell am Ziller führt über 33 km die mit dem MTB fahrbare Straße nach Finkau. Die ca. 3 Stunden dauernde Tour gilt jedoch als schwer.
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
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Aufstieg:
Vom Parkplatz beim Gasthaus Finkau folgen wir dem gut ausgebauten Wirtschaftsweg (Beschilderung Zittauer Hütte) Richtung Süden. Nach einigen Kehren erreichen wir zunächst die äußere Grenze des Nationalparks Hohe Tauern und dann die Drissl-Almen. Hier zweigt nach links der Weg zur Wildkarspitze ab, ebenfalls eine interessante Frühjahrsskitour. Zum Gabler geht es gerade aus weiter, dem Verlauf des Wildgerlostals folgend, bis nach einer Wegstrecke von gut 5,5 km am Talschluß die Materialseilbahn der Zittauer Hütte erreicht ist.
Die nun vor uns liegende Steilstufe können wir auf verschiedenen Wegen überwinden. Bei ausreichender Schneelage verlassen wir den nach Südosten abdrehenden Hüttenweg und halten uns stattdessen leicht südwestlich, wo es zwei Aufstiegsmöglichkeiten gibt (siehe Bild 3). Im späten Frühjahr, wenn der Hüttenweg weitgehend schneefrei ist, stellt dieser die bequemste Aufstiegsmöglichkeit dar.
Ist die Steilstufe überwunden, liegt das weite, ideal geneigte Skigelände vor uns, das im Westen durch zwei deutlich ausgeprägte kammartige Moränen begrenzt wird. Für die Wahl der weiteren Aufstiegsroute sollten wir uns von den Verhältnissen vor Ort leiten lassen. Die übliche Route verläuft entweder zwischen den Moränen oder unmittelbar östlich der beiden in einer Art Graben. Ein Schwenk nach Osten und der Aufstieg auf den Rücken neben dem Unteren Gerlossee ist ebenfalls möglich. Das Gelände ist hier gleichmäßiger geneigt. Die verschiedenen Aufstiegsrouten treffen in ca. 2600m wieder zusammen, von wo aus wir entlang des Gletscherrückens auf die Mannlkarscharte zuhalten.
Knapp unterhalb des Felsenkamms drehen wir nach Südwesten ab und queren zu einer Schulter, die in den sich deutlich aufsteilenden Schlusshang mündet. In ca. 3180m Höhe erreichen wird das Skidepot, eine Scharte unterhalb des Gipfels.
Von hier geht es über einen Felsengrat (im Sommer UIAA-II, im Winter je nach Schneeverhältnissen auch schwieriger) zu Fuß zum Gipfel des Gablers.
Abfahrt:
Die Abfahrt erfolgt im Wesentlichen entlang der Aufstiegsspur. Gerade im späten Frühjahr sollte man bei der Abfahrt am frühen Vormittag die leichte Variation der Hangneigung von Nordost zu Nordwest ausnutzen: oft liegen zwischen tiefem Sumpf, idealem Firn und beinhartem Harsch nur wenige Meter. Die Steilstufe unterhalb der Zittauer Hütte überwindet man im späten Frühjahr am besten auf Seite des Hüttenwegs, da sich dort der Schnee am längsten hält.
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Zillertaler Alpen
von Ritschel, Bernd (Editor) und Heller, Horst (Illustrator)
Infos: Bildband
Alpenvereinskarten digital
von Alpenverein
Infos: Software
Alpenvereinsführer Zillertaler Alpen
Täler, Hütten und Berge
von Klier, Heinrich, Henriette und Walter
Infos: Alpenvereinsführer
Tiroler Skitouren Handbuch
161 Berge für Einsteiger und Profis
von Pokos, Kurt und Hüttl, Franz
Infos: Skiführer