roBerge.de | Lattengebirge
 
PDF 

roBerge.de

Lattengebirge


Überschreitung von Hallthurm bis zum Predigtstuhl

Die "Schlafende Hex" oder auch "Montgelas-Nase", so wird der östliche Teil dieses kleinen Gebirges in den nördlichen Berchtesgadener Alpen auch genannt. Der Name kommt daher, weil die beiden Türme im Profil das Bild von Nase und Kinn einer Hexe bilden. Der Signalkopf bildet den Busen der "schlafenden Hexe". Zwischen Kinn und Nase führt die Route auf der Südseite der Türme auf die Nasenspitze hinauf. Geographisch liegt das Lattengebirge zwischen Reiteralm und Untersberg. Im Norden wird es vom Saalach-Tal begrenzt.

Eine geologische Besonderheit ist die Felsformation der Steinernen Agnes, welche man auf dieser Tour berührt. Um sie ranken sich viele Sagen. Nicht ganz so bekannt ist das Teufelsloch (1585 m), ein ungefähr fünf Meter langes natürliches Felsentor. Es liegt auf einer kleinen Erhöhung auf dem südöstlich verlaufenden Kamm zwischen Schlafender Hexe und dem Alpgarten.

Die Wanderung ist lang und bietet mit Ausnahme der Predigtstuhl-Bergstation und der Schlegelmulde-Alm, beide am Ende der Tour, keine Einkehrmöglichkeiten.


Der Gipfel des Dreisesselberges. Dahinter Salzburg und Freilassing.

Der Gipfel des Dreisesselberges. Dahinter Salzburg und Freilassing.


Die "Steinerne Agnes" - ein Wahrzeichen des Lattengebirges. Im Hintergrund Watzmann, Großer Hundstod und Hochkalter (von links).

Die "Steinerne Agnes" - ein Wahrzeichen des Lattengebirges. Im Hintergrund Watzmann, Großer Hundstod und Hochkalter (von links).



Kurzinfo:


Region:
Berchtesgadener Alpen
Tourenart:
Bergtour
Erreichte Gipfel:
Signalkopf (Mittlere Rotofenspitze, Bayer. Löwe) 1396 m
Dreisesselberg 1680 m, Karkopf 1739 m, Hochschlegel, Predigtstuhl 1613 m
Dauer:
Gehzeit bis zur Predigtstuhl-Bergstation ca. 5 Std.
Beste Jahreszeit:
Mai bis Oktober
Einkehrmöglichkeiten:
Touristinfo:
Bad Reichenhall

Anforderung:


Höhenunterschied:
1576 hm (aufwärts), 568 hm (abwärts)
Streckenlänge:
ca. 7,5 km
Schwierigkeit:
mittel (mehr Info)
Insgesamt leichte Bergsteige.
Der alternative Aufstieg zum Rotofensattel ist allerdings steil und es besteht bei Feuchtigkeit Rutschgefahr.
Der Aufstieg zum Signalkopf ist ein leicht ausgesetzter Klettersteig (1). Im Zweifelsfall auslassen.
Bei entsprechender Kondition für größere Kinder geeignet

Start:


Hallthurm Wanderparkplatz 697 m


GPS-Wegpunkt:
N47 42.128 E12 56.017 zu Google Maps


Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Bahnverbindung bis Hallthurm.


Mit dem Pkw:
Nach Reichenhall und dann weiter auf der B 20 Richtung Berchtesgaden. Über Bayrisch Gmain nach Hallthurm.
Parkplatz Nr. 1: 50 m oberhalb (also östlich) der Straße, nördlich vom Bahnübergang.
Parkplatz Nr. 2: 600 m neben (also westlich) der Straße, südlich vom Bahnübergang (Waypoint N47 41.786 E12 56.126)

  • Ab Rosenheim: 80 Km / 1:00 Std
  • Ab München: 140 Km / 1:45 Std
  • Ab Bad Tölz: 125 Km / 1:30 Std
  • Ab Salzburg: 20 Km / 0:30 Std


Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
hier klicken


Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.

Information:
In der Nähe des Parkplatzs befindet sich ein alter Wachtturm. Er ist ein Überbleibsel der alten Wehrmauer, die 1194 am Paß Hallthurm zum Schutze des Tales zwischen Untersberg und Lattengebirge errichtet wurde.
Nach einer alten Sage befindet sich in seiner Nähe eine eiserne Pforte, durch die man in den Untersberg gelangen kann. Allerdings sei sie nur manchmal und dann auch nur für einige Augenblicke sichtbar.


Tourenbeschreibung:


Aufstieg zum Rotofen-Sattel Var. Weg Nr. 1
nur für Ortskundige bzw. Personen mit gutem Orientierungssinn

Vom Parkplatz P1 oder P2 (siehe Karte) über den Bahnübergang, über das Gleis und kurz danach rechts in eine Seitenstraße einbiegen. Rechts halten und einige Minuten nach Verlassen der Hauptstraße links in einen schmalen, nicht beschilderten (!) Steig einbiegen. Ab hier folgt man dem Steig, der völlig ohne Markierungen und Wegweiser steil in Serpentinen durch den Wald führt - man gewinnt rasch an Höhe. Nach ca. 700 Höhenmeter erreicht man den Rotofensattel.

Aufstieg zum Rotofen-Sattel Var. 2:
Ansonsten den Weg Nr. 2 (siehe Karte) wählen: Ebenfalls über den Bahnübergang und danach rechts halten. Man folgt einfach dem Wegweiser "Panoramaweg". Nach ca. 15 Minuten Gehzeit zweigt ein Steig nach rechts in den Wald Richtung Steinerne Agnes - Rundweg ab. Var. 1 und Var. 2 vereinigen sich erst kurz vor dem Rotofensattel.

Zum Signalkopf (Signalspitze, Mittlere Rotofenspitze, Bayer. Löwe):
Am Sattel rechts, also westlich den Steig hinauf zum Fuß des Gipfels des Signalkopfes. Nun hier in einer Rinne (1) zum Gipfel. Vom Sattel ca. 20 Minuten. Rückweg zum Sattel dto.

Zur Steinernen Agnes:
Vom Sattel aus folgt man den Wegweisern in Richtung Hochschlegel - Predigtstuhl - Dreisesselberg - Karkopf. Ohne nennenswerte Steigungen erreicht man über einen Wanderweg durch lichten Mischwald bald die Rotofen-Alm. Hier rechts und durch Gebüsch im Wald aufwärts bis man an den Fuß der seltsamen Gesteinsformation Steinerne Agnes gelangt.

Hinweise für Kletterer:
Auf- und besonders auch Abstieg nur gesichert! Der Einstieg befindet sich im Aufstiegssinne an der rechten Seite des Felsens. Auf die Schulter der Agnes mit II und III, auf die Krempe UIAA V.

Zum Dreisesselberg:
Hinunter zum Wanderweg und auf diesem weiter bis zur verfallenen alten Steinbergalm auf 1289 m. Hier am Ende der Grünfläche rechts wenden und den Steig hinauf bis zu der Mulde zwischen Dreisesselberg und Karkopf. An dieser Stelle entsprechend der Beschilderung rechts in 15 Minuten zum schon von hier sichtbaren Gipfelkreuz.

Karkopf und Hochschlegel:
Wieder zurück zu der Mulde, wo der Aufstiegsweg mündete und von hier aus geradeaus weiter auf leichtem Höhenweg zum Karkopf. Vom Gipfel aus einer schöner Blick auf den Gipfel des Dreisesselberges. Wieder zurück und wiederum links haltend, um den Schreck herum, bis zum Gipfel des Hochschlegels.

Predigtstuhl-Bergstation: Vom Hochschlegel wandert man entlang des Liftes hinunter in die Gipfelmulde. Hier gute Einkehrmöglichkeiten in der Schlegelmulde-Alm. Von der Mulde aus weiter in ca. 15 Minuten auf den Gipfel des Predigtstuhl und in weiteren 10 Minuten zur Bergstation der Bergbahn.
Bei der Talstation der Bahn erhält man Auskunft über die Abfahrtszeit des Busses nach Hallthurm. Die Bushaltestelle befindet sich fünf Minuten von der Bahn entfernt.

Variante:
Der Abstieg durch den Weißbachgraben ist ein Geheimtipp und sollte nur von trittsicheren Bergsteigern begangen werden.


GPS-Daten:


Auf dem GPS-Track fehlt die Besteigung des Mittleren Rotofen (Signalkopf).

GPX-Tracks sind oft ungenau. Die angezeigten Daten können (insbesondere zur Höhe und Steigung) falsch sein.
Auf der Karte lässt sich rechts oben in die Kartengrundlage OpenTopomap umschalten (OpenTopoMap ist nicht immer sofort verfügbar).
Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.



Download Bedingungen


1. Unsere GPS-Dateien dürfen kostenlos für die private Nutzung heruntergeladen werden. Die Veröffentlichung jeglicher Art (z.B. Komoot, Outdooraktiv, andere Homepage etc.) sowie kommerzielle Nutzung ist nur mit vorheriger Genehmigung von roBerge.de möglich.
2. Die GPS-Daten wurden mit größter Sorgfalt aufbereitet. Trotzdem kann keine Gewährleistung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten gegeben werden. Sie können deshalb nur als Unterstützung bei der Wegfindung dienen. Wir weisen deshalb ausdrücklich darauf hin, dass die Wegfindung nur aufgrund offizieller Karten erfolgen darf. Die Tracks dürfen nie ohne betreffendes Kartenmaterial für das dazugehörige Gebiet verwendet werden.
3. Die Benutzung privater Straßen und das Betreten privater Grundstücke kann gesetzlichen Beschränkungen unterliegen.
4. Bitte jede Tour gut vorbereiten, nur passende Bergausrüstung verwenden und das eigene Können nicht überschätzen. Touren, die nicht als leicht gekennzeichnet sind, sind nur für Profis geeignet. Die Nutzung erfolgt auf eigene Verantwortung.


Ich habe die obigen Download-Bedingungen genau gelesen und akzeptiere sie.



Webcams:


Aktuelle Bilder von Webcams im Umkreis von 30km vom Ausgangspunkt.
  weitere Webcams findest du hier



Zeppezauerhaus
© https://www.foto-webcam.eu

Bad Reichenhall
© https://www.foto-webcam.eu

Ähnliche Tour:


Naturdenkmal Steinerne Agnes
Bergtour durch das wildromantische Weißbachtal
  zur Tour, hier klicken

Die Sage von der Steinernen Agnes:


In der Gegend der Rotöfen lebte einst auf einer Alm eine bildsaubere, dabei fromme und fleißige Sennerin, die es getreu mit dem Spruche hielt: Bete und arbeite! Agnes, das war ihr Name, verrichtete jeden Morgen und Abend vor einem kleinen Holzkreuz in der Nähe ihrer Alm ihre inbrünstige Andacht.
Das ärgerte den Teufel über die Maßen, hat er es doch meistens auf gottesfürchtige Seelen abgesehen, da ihm ja die Bösen von selbst in den Rachen laufen. Er versuchte daher, Agnes auf jede Weise zu verführen. Bald erschien er als Jäger, bald als Hirte oder als Musikant und plauderte ihr seine höllischen Lügen vor. Gar manches lockende Wort schlug an ihr Ohr, aber keines fand Widerhall in dem Herzen.
Des Satans Mühen wurde bald umso vergeblicher, als Agnes nicht mehr allein in der Hütte blieb, sondern noch eine andere Sennerin zu sich nahm.
Um sie wieder allein zu bekommen, trieb ihr einst der Teufel eine schöne Kuh weit von der Weide weg bis zur Almgartenalm, die nach St. Zeno gehörte. Agnes suchte das Tier, fand es endlich und wollte es wieder heimtreiben. Da stand plötzlich der Teufel als Wildschütze vor ihr und sah sie schrecklich an mit seinen feurigen Augen. Der Sennerin wurde entsetzlich bange, sie stieß einen markerschütternden Schrei aus und lief davon, der Teufel hinter ihr drein. So jagte er das Mädchen, bis es nimmer laufen konnte. Erschöpft sank Agnes an einer Steinwand zusammen, flehte aber noch in ihrer Herzensangst zur Gottesmutter: „Hilf, heilige Maria, hilf, o hilf!“ Und siehe da – ihr Flehen wurde erhört! Die Steinwand öffnete sich, Agnes lief hindurch und hielt sich schon für gerettet, als der Teufel zu ihrem Entsetzen wieder dicht hinter ihr war, Er stürzte auf sie los, schon will er sie fassen – da rennt er sich seine große Nase fast ein, denn der Leib des Mädchens war zu Stein geworden und zwei Engelein trugen ihre reine Seele empor zum Himmel!
Der Böse war wütend vor Zorn! Allein es nützte ihm nichts. Agnes war und blieb die Steinerne Agnes.- Noch heute heißt die Steinerne Wand „Teufelsloch“. Wenn das Tagesgestirn alle Jahre einmal und zwar an Sonnwend durch die Öffnung hindurch scheint, dann jauchzt die Steinerne Agnes, dass man es weit und breit hört.

Und so sieht es die Wissenschaft
Die ca. 15 Meter hohe Steinerne Agnes auf dem Dreisesselberg soll vor ca 230 Millionen Jahren entstanden sein. Ihr Entstehungsort lag aber weiter im Süden: sie wurde dann durch tektonische Bewegungen transportiert. Tektonik ist die Lehre vom Aufbau der Erdkruste in ihrer Struktur und der großräumigen Bewegung. Ihre Form erhielt sie durch ihre Materialunterschiede, da weichere Teil schneller verwittern als härtere. Der dünne Hals der Agnes besteht aus Dolomit.


Literatur:


Führer

Berchtesgadener und Chiemgauer Wanderberge
von Brandl, Sepp
Infos: Führer

Berchtesgadener und Chiemgauer Wanderberge

Wanderführer

Berchtesgadener Land
51 Touren mit GPS-Tracks + extra Wanderkarte
von Bauregger, Heinrich
Infos: Wanderführer

Berchtesgadener Land

Sagen

Sagen und Märchen aus dem Berchtesgadener Land
von Hubrich-Messow, Gundula
Infos: Sagen

Sagen und Märchen aus dem Berchtesgadener Land

Galerie:



Weitere Bilder:

Abstieg vom Signalkopf auf den Rotofen-SattelBlick vom Signalkopf auf den Kleinen RotofenturmVom Rotofensattel zur Agnes verläuft der Weg meist flach durch lichten Mischwald.Die Steinerne AgnesBlick vom Dreisesselberg auf den HochstaufenGifpelkreuz des DreisesselbergesBlick vom Dreisesselberg auf Hundstod (hinten) und Hochkalter (rechts)Auf dem KarkopfDer Hochschlegel oberhalb der Schlegelmulde ist von der Predigtstuhlbahn-Bergstation aus relativ leicht zu erreichen.Die Almhütte in der SchlegelmuldeDie Bergstation auf dem Predigtstuhl

Video:

Karkopf im Lattengebirge von Bergfuzzi
zum Video auf YouTube

Panorama:


Der östliche Teil des Lattengebirges - von Norden aus gesehen.

  zur Panorama Ansicht ins Bild klicken


Autor/en:


Text: roBerge, Fotos: Franz Maushammer, roBerge  


  • Openstreetmap Darstellung von J.Dankoweit