Überschreitung über Arthurhaus und Birgkar
Wenn man im Sommer oder Herbst vom Watzmann oder Hochkalter aus nach Südosten blickt, entdeckt man in der Ferne eine auffällige, lang gezogene, mit Schnee überdeckte Hochfläche. Dies ist die "Übergossene Alm". Über ihr thront majestätisch der Gipfel des Hochkönig. Der Sage nach war dies einst fruchtarmes Almgebiet. Da die Sennerinnen aber ein überschwängliches Leben in Saus und Braus führten, ließ eines Tages ein schreckliches Unwetter die Almwiesen zu ewigem Eis erstarren.Weniger schrecklich und sogar recht leicht ist der Weg vom Arthurhaus hinauf bis zum höchsten Gipfel der Berchtesgadener Alpen. Man muss jedoch schon einiges an Kondition mitbringen, um den Marsch in den angegebenen viereinhalb bis fünf Stunden zu schaffen. Wer sich da nicht sicher ist, sollte lieber eine Übernachtung am Gipfelhaus einplanen. Er wird für seine Mühen belohnt, wenn er dann einen wunderschönen Sonnenunter- bzw. Sonnenaufgang erleben kann.
Die hier beschriebene Tour beginnt am Arthurhaus, führt über die Mitterfeld Alm, das Ochsenkar und den Schweizer Weg zum Gipfel. Der Gletscher wird zu einem kleinen Teil recht einfach überschritten. Der Rückweg über das Birgkar erfordert Trittsicherheit und gute alpine Erfahrung. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, wird die Hochkönigstour zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
GPS-Wegpunkt:
N47 24.568 E13 07.704 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Busverkehr von Bischofshofen und Mühlbach
Mit dem Pkw:
Autobahn München-Salzburg, bei Salzburg Richtung Hallein, diesen Ort durchfahren und weiter bis nach Bischofshofen. Ab Bischofshofen nach Mühlbach und von dort aus rechts hinauf zum Arthurhaus.
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
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Aufstieg:
Ab dem Arthurhaus unterhalb der Spitzen der Manndlwand aufwärts in Richtung Mitterfeldalm.
Ab der Mitterfeldalm eine scharfe Linkskehre und wiederum unterhalb der Spitzen der Manndlwand durch Geröll und Krummholz hinauf in das Ochsenkar.
Weiter ansteigend bis zur Torsäule (2586 m), südlich von ihr weiter hinauf zu dem steinigem, aber gut gekennzeichneten Schartensteig. Danach entweder über das Schneefeld weiter oder links auf einen Grat bis zum Firnfeld.
Auf dem Firnfeld bleibt der Weg fast eben bis zum Felsaufbau des Gipfels mit dem schon weitem sichtbaren Matrashaus.
Über eine kleinen, gesicherten Klettersteig in wenigen Minuten bis zum Gipfelhaus.
Abstieg:
Beim Gipfelweg den Weg nordwestlich hinunter durch Geröll und gleich anschließend wieder hinauf auf den Gipfel mit dem Kreuz. Von hier aus eine schöne Sicht auf den oberen Ausläufer des Birgkar. Ab hier den Weg hinab zur großen Schneewechte. Den Weg fast waagrecht Richtung Süden zum Birgkar. Nun ca. 1,5 Stunden steil hinunter durch Geröll, Sand und Platten. Vorsicht: große Steinschlaggefahr ! Großartige Sicht auf den Klettersteig "Hochkönigsjodler", dessen Zustieg in einer Höhe von 2220 Meter abzweigt. Nach dieser Abzweigung weiter durch Platten und Felsblöcke bis zu einem steilen Schneefeld, das durchquert wird. Anschließend in ca. 1540 Meter Höhe die Abzweigung links auf den Höhenweg nicht übersehen. Auf diesem einsam weiter (Arnoweg) über mehrere Jausenstationen bis zum Arthurhaus.
Er ist der derzeit schwierigste und längste Klettersteig am Hochkönig. Er überwindet in rund 1700 Klettermetern die Teufelshörner, den Kummetstein und am Schluss steht man auf dem Hohen Kopf. Der Steig hält sich meist an der Gratkante der Teufelshörner und überwindet kleine und große Schluchten (Jungfrauensprung und Seilbahn über die Teufelsschlucht) und z. T. sehr spitze Türme. Da man von den Turmgipfeln meist sehr steil wieder absteigt und am darauf folgenden Turm somit wieder aufsteigen muss werden die 1700 Klettermeter zur Belastungsprobe, die nur für gute Geher zu empfehlen ist.
Alpenvereinsführer Berchtesgadener Alpen
von Schöner, Helmut
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Steinernes Meer - Tennengebirge - Steinberge
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