Über's Silleck und die Staudacher Alm
Den umfassendsten Blick auf den Hochgern hat man vom Nordufer des Chiemsees aus. Markant erhebt sich sein eigenständiger Stock bis in eine Höhe von 1748 Metern. Es gibt verschiedene Wege auf den Gipfel, wobei der bekannteste und einfachste von Marquartstein über die Agergschwendalm verläuft. Wesentlich schwieriger - und nur für sehr geübte und schwindelfreie Bergsteiger geeignet - ist die hier vorgestellte selten begangene Überschreitung. Sie führt von Staudach-Egerndach durch das Alpltal zur Brachtalm und von dort auf schwierigem Weg zum Silleck (1565 m), einem Vorgipfel des Hochgern. Nach dem Übergang zum Hochgerngipfel erfolgt der Abstieg zur Staudacher Alm und über die Schnappenkirche hinunter nach Staudach-Egerndach. Eine lange, aber aussichtsreiche Tour für ausdauernde Wanderer. Die beiden Einkehrmöglichkeiten - Brachtalm und Staudacher Alm - habe nur im Sommer geöffnet.
GPS-Wegpunkt:
N47 46.513 E12 29.138 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Mit dem Zug bis Prien, weiter mit dem Bus bis Marquartstein. Oder: mit der Bahn nach Übersee, von dort aus mit dem RVO-Bus 9508. Vom Ortszentrum zu Fuß ca. 10 Minuten zum Holzplatz
Mit dem Pkw:
Von der Autobahnausfahrt Bernau am Chiemsee oder Grabenstätt in Richtung Marquartstein. Der Parkplatz befindet sich noch vor Marquartstein in Staudach-Mühlwinkel beim Holzplatz. Zufahrt von der Marquartsteiner Straße in die Hochgernstraße und von dort direkt zum Holzplatz beim Gasthof Mühlwinkl.
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
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Aufstieg:
Am Wanderparkplatz beginnt der Aufstieg durch das Alpltal (Wegweiser "Brachtalm 2 Std."). Nach wenigen Minuten biegen wir links ab. Das schattige Alplbachtal ist wildromantisch und wir überqueren mehrmals stabile Holzbrücken auf teils verengtem Wanderweg. Immer wieder begleiten uns Gumpen und Wasserfälle. Nach einer guten Stunde, auf einer Höhe von ca. 980 m, mündet der Weg in eine Forststraße. Rechts würden wir zur Staudacher Alm gelangen, unser Weg führt aber links weiter. Wir befinden uns nun auf dem Weg zur Vorderalm. Eine Viertelstunde nach einer Serpentine und zweigt rechts der Weg zur Brachtalm ab. Er ist etwas steiniger, aber die letzten 20 Minuten zur Alm lassen sich trotzdem gut begehen. Wir erblicken die Alm kurz nach Verlassen eines Waldstücks. Dahinter ragt das Silleck empor, und rechts daneben befindet sich der Gipfelbereich des Hochgern.
Direkt am Waldrand bei der Brachtalm beginnt ein unscheinbarer, nicht beschilderter Steig, der an einem Zaun entlang nach Westen leicht bergauf führt. In mehreren Serpentinen geht es aufwärts und nach einer Schleife stetig nach Süden dem Gipfel entgegen. Der Weg ist selten begangen, schmal, oft nicht erkennbar und wird zunehmend steiler. Unterhalb des Gipfels kommen wir in felsiges Gelände, wo uns leichte Kletterei erwartet. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unerlässlich. Anschließend steigen wir durch ein steiles Latschenfeld. Am Gipfelgrat halten wir uns einige Meter flach nach rechts und erreichen das Gipfelkreuz. Von ihm aus fällt der Blick hinunter zur Bracht- und Vorderalm, aber im Westen ruft bereits der Gipfel des Hochgern.
Wir gehen wieder wenige Meter zurück und gelangen über dem nach Südwesten führenden Weg, vorbei an dem kleinen Josef-Troger-Gedenkkreuz zum Osthang des Hochgern. Der Steig ist oft stark zugewachsen, er verläuft meist direkt am Grat, und einmal muss man bei einer steilen Stelle zum Kraxeln auch die Hände zu Hilfe nehmen. Endlich am Gipfel des Hochgern angekommen, erwartet uns die bekannte Miniaturkapelle und etwas dahinter natürlich das hölzerne Gipfelkreuz.
Abstieg:
Zunächst folgen wir dem südwestlich verlaufenden Hauptweg für ca. 250 Meter, dann verzweigt sich der Weg, wir biegen hier rechts (nördlich) zur Staudacher Alm ab. Nach 150 Meter wendet der Steig nach links, und nun müssen wir die nächsten 500 Höhenmeter in unzähligen kleinen Serpentinen größtenteils durch Wald absteigen. Immer wieder ist Trittsicherheit erforderlich, bis wir endlich wieder Almgelände erreichen. Unser Steig mündet in den Verbindungsweg zwischen Bracht- und Staudacher Alm, hier halten wir uns links und erreichen in wenigen Minuten die Alm (im Sommer geöffnet). Bei ihr endet eine Forststraße. Auf dieser wandern wir einige Minuten, bis in einer Rechtskurve links ein Pfad zur Schnappenkirche abzweigt. Dieser bringt uns in einer halben Stunde bei nur geringem Gefälle zu unserem nächsten Ziel. Bei der Kirche überrascht der weite Blick in das Alpenvorland, zu unseren Füßen liegen das Achental und der Chiemsee. Um nun unsere letzte Etappe anzutreten, betreten wird den schmalen Pfad hinter der Kirche (Wegweiser). Über diesen gelangen wir in einer guten Stunde auf unseren Aufstiegsweg im Alplbachtal. In diesen biegen wir links ein und sind in zehn Minuten wieder an unserem Ausgangspunkt "Mühlwinkl".
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Ich habe die obigen Download-Bedingungen genau gelesen und akzeptiere sie.
Bärenklau am Osthang des Hochgern Vorsicht: kann Rötungen und Schwellungen verursachen)
Alpenvereinskarte BY18
Chiemgauer Alpen Mitte: Hochgern, Hochfelln
von Alpenverein