Jetzt holen wir mal nicht das Physik Buch raus ...
Spaßeshalber habe ich doch mal das Physikbuch (Mittelstufe) rausgeholt

und will versuchen, den Einfluss von Steigung und Schaltungsübersetzung auf die aufzubringende Leistung beispielhaft zu verdeutlichen.
Betrachtet wird ein Radler mit
100 kg Gesamtgewicht (Person + Fahrrad + Rucksack), der
100 Hm (bergauf) fährt. Unberücksichtigt bleiben Rollwiderstände und jede Art von Reibungsverlusten. Die aufgebrachte Energie soll also verlustfrei in Bewegungsenergie des Fahrrads umgesetzt werden. Der Einfachheit wegen wird die Erdbeschleunigung g auf
10 m/s² aufgerundet.
Der Radler muss also die Energie von 100 kg x 100 m x 10 m/s² = 100.000 kg x m²/s² =
100.000 J aufwenden, um 100 Hm zu überwinden, völlig unabhängig von der Straßen-Steigung und der verwendeten Gangschaltung.
Bei einer angenommen
Steigung von 20% (11,3°) muss der Radler (100 m : 20%) x SQRT(1 + (20%)²) =
510 m Strecke zurücklegen, bis er die 100 Hm geschafft hat. Die optimale Trittfrequenz liegt typischerweise bei
60 1/min. Unser Radler fährt ein
27,5"-Rad (57-584) mit einer modernen 1x11 XT-Schaltung mit
32er Kettenblatt und 11 - 46 Ritzel-Kassette. Im kleinsten Gang (
46 Zähne) wird so eine Geschwindigkeit von
5,55 km/h erzielt, die gerade noch ausreicht, um nicht umzufallen

.
Mit dieser Geschwindigkeit bewältigt unser Radler die 510 m-Rampe in
331 s, oder in 5½ min und muss dafür 100.000 Ws : 331 s =
302 W leisten, was nur sehr gut trainierte Sportler über 5 min lang durchhalten dürften.
Mit einem Dreirad kann man ja bekanntlich nicht umfallen. Theoretisch könnte damit beliebig langsam gefahren werden, beispielsweise
1 km/h, wenn man sich eine entsprechende Schaltung zusammenbasteln würde. Die aufzubringende Leistung sinkt proportional zur Geschwindigkeit, in unserem Beispiel wären also nur noch
55 W zu leisten, das aber gut
30 min lang. Alles klar?