Unschwierige Konditionstour im Hocheismassiv
In den Berchtesgadender Alpen finden sich viele beeindruckende Bergmassive. Dazu zählt auch das Hocheismassiv, einem Teil des Hochkaltergruppe. Während sich der zentrale Gipfel der Gruppe, die Hocheisspitze, nur auf unmarkierten Wegen und einem elendigen Schutthang schwierig und ausgesetzt besteigen lässt (Link) sieht es bei dem südlichen Abschluss der Gruppe, dem Kammerlinghorn, ganz anders aus. Das Kammerlinghorn ist mit 2484m zwar knapp 40m niedriger als die Hocheisspitze, auf ihren Gipfel führt allerdings ein markierter Weg. Der Weg ist zwar unschwierig, darf aber aufgrund der vielen Höhenmeter (knapp 1500!) und fehlender Einkehrmöglichkeiten und Wasserstellen nicht unterschätzt werden.
GPS-Wegpunkt:
N47 32.291 E12 47.710 zu Google Maps
Mit dem Pkw:
Vom Inntal kommend über Kössen, Waidring, Lofer, St.Martin nach Weißbach
Autobahn A8 München - Salzburg - Abfahrt Siegsdorf/Traunstein über Innzell, Weißbach a.d. Alpenstraße, Grenzübergang Steinpaß (Tunnel), Unken, Lofer, St.Martin nach Weißbach bei Lofer.
Von Kitzbühel oder Bischofshofen über Saalfelden nach Weißbach bei Lofer.
In Weißbach Zufahrt an der Kirche vorbei über die Hirschbichlstraße zum kostenpflichtigen Parkplatz. Er liegt auf der Straße von Weißbach nach Hirschbichl in der Kurve vor der Straßensperre.
Einige Kurven vor dem Parkplatz gibt es vor einem Gatter noch eine Parkfläche auf der man derzeit noch kostenfrei parken kann.
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
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Information:
Positiv anzumerken sind frei zugängliche saubere Toiletten in dem Häuschen gegenüber vom Bach die man nach einer längeren Anfahrt gern in Anspruch nimmt.
Aufstieg:
Die ersten ca. 1,5 km müssen leider auf der asphaltierten Straße nach Hirschbichl raufgewandert werden. Mit dem Mit demAlm-Erlebnisbus lassen sich bei Bedarf ca. 150 Höhenmeter einsparen. lassen sich bei Bedarf ca. 150 Höhenmeter einsparen.
Bei ca. 1060m biegt man auf den Schotterweg zur Kammerlingalm ab. Das Kammerlinghorn ist hier erstmals ausgeschrieben und wird hier mit 4h angegeben. Der erste halbe Kilometer Schotterstraße führt etwas langweilig durch den Wald. Danach geht es auf die Almwiesen raus und es bietet sich ein schöner Ausblick auf den benachbarten Hochkranz und die Leoganger Steinberge. Auf 1286m und nach ca. einem Kilometer Schotterstraße sind die aussichtsreich gelegenen Kammerlingalmen erreicht. Ab hier geht es dann richtig steil zur Sache. Der markierte, aber teilweise leicht eingewachsene Pfad führt südseitig steil mit vielen Serpentinen zuerst über die Almweiden nach oben und geht bei ca. 1400m in einen lockeren Wald rein der angenehm Schatten spendet. Im weiteren Verlauf geht es anhaltend steil mit vielen Serpentinen durch die Latschenzone bis man auf 1815m den Grat am Karlboden erreicht. Kurz hinter dem Grat mündet der von der Nordseite kommende Weg von der Mittereisalm ein der im Abstieg genommen wird. Der Weg bis hierher ist recht anstrengend da durchgehend sehr steil und teilweise nicht immer bequem zu begehen.
Auf dem breiten Grat verändert sich der Charakter der Tour völlig. Ging es bisher sehr steil einen Hang hoch geht es jetzt moderat ansteigend über Wiesenflächen und durch Latschengassen hindurch auf einen langgezogenen und breiten Rücken weiter. Der Blick geht von hier auf den Karlkopf der als schrofiger Felshaufen der nächste Punkt der Wanderung sein wird. Zuvor geht der Weg noch über eine langgezogene schräge Wiese, die nach Süden in Steilwänden abbricht. In Serpentinen geht es schließlich wieder steiler durch Schrofen die Westseite des Karlkopf nach oben. Der Weg zum Kammerlinghorn führt nicht direkt über den Gipfel, aber den kurzen Abstecher kann man immer aufbringen, auch wenn das Schild am Weg dem Gipfel mit übertriebenen fünf Minuten ankündigt (mehr als eine Minute ist der Gipfel nicht entfernt ;-) ).
Der Gipfel der Karlkopf (2195m) ist mit einem Kreuz versehen und eignet sich hervorragend als Pausenplatz bevor man zum "Endspurt" ansetzt.
Von Karlkopf hat man einen guten Blick auf den weiteren Wegverlauf, auch wenn der Ausblick eher abschreckend ist. Der folgende Wegabschnitt geht über einen ca. 1 Kilometer langen und breiten Schrofenrücken in dessen Verlauf man ca. 400 Höhenmeter aufsteigt. Man überblickt den kompletten Wegverlauf und erkennt bereits von hier das Gipfelkreuz und kann erst anhand anderer Wanderer realisieren, wie weit es sich noch hinziehen wird.
Der Weg selbst ist sehr angenehm zu gehen und auch weder steil noch schwierig. Aber er zieht sich gnadenlos. Zudem spürt man mit jedem Schritt die bisherigen Höhenmeter. Irgendwann ist dann aber der letzte Gipfelaufbau erreicht mit dem auch gleichzeitig die lange Schrofenrampe endet. Die letzten ca. 20 Meter sollte man nochmal konzentriert gehen, denn der Gipfel ist nicht sonderlich groß dimensioniert und fällt in allen Richtungen steil ab. Hier sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit angenehm.
Abstieg:
Der Abstieg entweder wie der Aufstieg oder wie hier gezeigt ab dem Karlboden nordseitig über den häufiger begangenen und angenehmeren Weg über die Mittereisalm.
Bis zum Karboden auf 1815m ist der Abstiegsweg identisch. Ab hier folgt man den Weg rechterhand der noch etwas weiter dem Gratverlauf folgt. Bei ca. 1700m biegt der Weg nach Norden in eine steile und zugewachsene Rinne in vielen Serpentinen in das Kleineiskar ab. Im Karboden führt der Weg durch schönen lichten Wald und weiter nach unten bis er auf der Weidefläche der Mittereisalm herauskommt. Ab hier dann weiter auf einem Schotterweg Richtung Bindalm. Diesen Weg verlässt man an einer steilen Serpentine hinter einem Gatter wo ein kleiner Pfad mit nur wenig Höhenverlust zur Hirschbichlstraße hinüberführt. Hier ist der Pfad an einer Stelle etwas abgerutschten und bietet die wohl anspruchsvollste Stelle der gesamten Tour. Danach geht der Weg in das Bachbett runter, quert den Bach und zieht auf der Gegenseite in den Wald bevor er kurz vor der Landesgrenze in die Hirschbichlstraße einmündet. Ab hier hat man nun wieder Asphalt unter den Sohlen und geht schließlich über den Pass die ca. 2 Kilometer zurück zum Parkplatz.
Laut AV-Karte müsste es vom Grat aus auch noch einen weiteren unmarkierten Weg die Rinne westlich vom Karlkopf runter in den Karboden geben. Dürfte sich dabei aber wohl eher um eine unangenehme Schuttrinne handeln.
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