Im Herzen der Reiteralpe
Achtung!
Diese Tour über den "Eingeschossenen Steig" wird auf roBerge.de für Wanderungen aus Sicherheitsgründen nicht mehr empfohlen. Der Steig ist äußerst anspruchsvoll und stellenweise gefährlich. Alpine Erfahrung ist unbedingt erforderlich, und da der Weg keine Markierungen aufweist, ist sehr gutes Orientierungsvermögen Voraussetzung. Es gibt Drahtseilsicherungen und Kraxelstellen, daneben sind eine sehr gute Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich.
Kein Wandergelände!
Vorwort
Die Reiteralpe, im Volksmund auch Reiteralm genannt, ist ein Tafelgebirge, welches geographisch den Berchtesgadener Alpen zugerechnet wird. An seinen Rändern stürzt es steil ab, während die Hochfläche, besonders im nördlichen Teil, mit Weideland und Zirbenwäldern bedeckt ist. In der Mitte des Hochplateaus liegt das Reitertrett mit der einzigen Quelle, in dessen Nähe wiederum die Neue Traunsteiner Hütte. Diese ist ein beliebtes Wander- und Übernachtungsziel, da von ihr aus alle umliegenden Gipfel bestiegen werden können.
Hier beschreiben wir den Aufstieg über den Eingeschossenen Steig.
Der Aufstiegsweg zur Neuen Traunsteiner Hütte hat seinen Namen "Eingeschossener Steig" daher, dass der Weg aus der Felswand gesprengt wurde und nun mit einem Drahtseil gesichert ist
GPS-Wegpunkt:
N47 38.302 E12 51.227 zu Google Maps
Mit dem Pkw:
B305 über Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Ramsau oder Siegsdorf, Inzell, Schneizlreuth.
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
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Parkplatz - Eisbergalm
Vom Parkplatz Schwarzbachwacht folgt man zunächst dem Wegweiser Richtung Traunsteiner Hütte über einen leicht abschüssigen Forstweg. Nach ca. 10 Minuten erreicht man einen großen Stein mit einem Hinweisschild auf den Nationalpark Berchtesgaden. Dort zweigt der unmarkierte, aber gut sichtbare "eingeschossene Steig" nach links ab. Der Steig führt zunächst in Serpentinen durch Wiesen, dann nach rechts durch Wald und über einen kleinen Holzsteg (Vorsicht bei Nässe!). Nach ca. 20 Minuten erreicht man eine Plattenflucht, unter der der Weg nach rechts zieht und weiter über Wiesen aufsteigt. Nach ca. 15 Minuten biegt der Weg nach links und der "eingeschossene Steig" beginnt, der - in eine Felswand gesprengt und mit einem Drahtseil gesichert - in ca. 10 Minuten schräg durch eine Felswand führt. Nach gut 1/2 Stunde erreicht man den Fuß des Eisbergkars. Der Weg führt teilweise daneben, teilweise querend steil bis zum Talende unterhalb einer Wandflucht. Nach einem kurzen letzten Anstieg hat man die erste Geländestufe erreicht. Danach geht es zunächst eben, dann wieder gemäßigter ansteigend auf die zweite Geländestufe hinauf und ca. 1/2 Stunde nach Ende des Eisbergkares steht man auf dem Rand der Reiter Alpe. Nach einem kurzen Abstieg - vorbei an einer neuen Diensthütte - erreicht man das Fundament der verfallenen Eisbergalm.
Eisbergalm - Neue Traunsteiner Hütte
Von den Almen führt ein gut markierter Weg nach links in ca. 15 Minuten zur Eisbergscharte, von wo man einen guten Blick zum gegenüberliegenden Massiv des Hochkalter hat. Von den Eisbergalmen nach rechts führt der markierte Steig zur Neuen Traunsteiner Hütte. In ständigem Auf und Ab quert man das Gebiet der Reiter Alpe, bis man nach ca. 1 1/2 Stunden den Wachterlsteig erreicht, der ebenfalls vom Parkplatz Schwarzbachwacht heraufführt. Diesem folgt man nach links und steigt weiter, teilweise über Stufen, über die sogenannte "Saugasse" bis man nach ca. 3/4 Stunden einen kleinen Pass erreicht, von dem sich der Blick über die Reiter Alpe zum Häuselhorn öffnet. Nach einer weiteren 1/4 Stunde, kurz nach dem Abzweig zum Edelweißlahner, steht man nach einer Kurve überraschend vor der Neuen Traunsteiner Hütte.
Fauna:
Dank der Pflanzenvielfalt gleicht die Hochfläche der Reiteralpe einem riesigen Alpenpflanzengarten. Sehr sehenswert sind die schönen Bergblumenwiesen. Vorkommende Blumen sind beispielsweise Orchideen, Teufelskralle, Storchenschnabel, Dunkle Akelei, Almrausch und der Enzian. Beim Zirbeneck stehen alte Zirbenbestände.
Verkarstungen
Die Reiter Alpe ist ein Tafelgebirge, das zum Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen gehört. Sie besteht überwiegend aus Kalkstein und ist stark von Verkarstung betroffen. Die Region wurde wesentlich von der Eiszeit geformt.
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