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Vom Sagberg zum Eiskeller


Interessante Botanik-Region

Keine Gipfelbesteigung, aber eine schöne und lehrreiche Bergwanderung zwischen Hochries und Laubenstein
Die Wanderung führt zum Eiskeller, einer geologisch und biologischen Besonderheit. Das kleine Hochtal (ca. 1200 m) liegt zwischen Abereck und Spielberg, unterhalb des Laubensteins. Hier gibt es zahlreiche kleine Höhleneingänge, das Tal hat mehrere Zuflüsse, aber keinen Abfluß. Dadurch ist hier die Luft immer etwa vier Grad kälter. Dadurch wachsen hier Pflanzen, die normalerweise tausend Meter höher wachsen.


Der Eiskeller
In der rechten Bildmitte sieht man die Reste der verfallenen Grubalm

Der Eiskeller
In der rechten Bildmitte sieht man die Reste der verfallenen Grubalm



Kurzinfo:


Region:
Chiemgauer Alpen
Tourenart:
Bergtour
Erreichte Gipfel:
Laubenstein 1350 m
Dauer:
gut 4 Stunden
Einkehrmöglichkeiten:
Touristinfo:
Frasdorf

Anforderung:


Höhenunterschied:
ca. 750 m
Schwierigkeit:
leicht (mehr Info)
leicht. Fast durchgehend Forststraßen, einige Bergpfade.

Start:


Parkplatz Nähe Gasthof Sagberg 750 m


GPS-Wegpunkt:
N47 47.483 E12 17.449 zu Google Maps


Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Man kann mit der Bahn bis zum Bahnhof Frasdorf fahren (zwischen Rosenheim und Prien). Eine Busverbindung hinauf zum Gasthof gibt es nicht. Deshalb weiter zu Fuß oder mit dem Taxi.


Mit dem Pkw:
Autobahn München-Salzburg, Ausfahrt Frasdorf, in der Ortsmitte gegenüber der Kirche Straße zum Sagberg (beschildert). Parkgelegenheit direkt neben der Gaststätte - aber nur für Gäste, also anschließend hier ein Essen einplanen oder weiter unten am kleinen Parkplatz parken.

  • Ab Rosenheim: 20 Km / 0:25 Std
  • Ab München: 75 Km / 1:00 Std
  • Ab Bad Tölz: 60 Km / 0:55 Std
  • Ab Salzburg: 70 Km / 0:50 Std


Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
hier klicken


Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.

Tourenbeschreibung:


Sagberg - Hofalm: Parkplatz: Autobahn München - Salzburg, Ausfahrt Frasdorf, in Frasdorf (Ortsmitte bei Kirche) Straße zum Gasthof "Sagberg" bis zum Parkplatz des Gasthofs (eigene Homepage)
Gehzeit: ca. 40 Min., Höhenunterschied: 70 m, Beschreibung: sehr leichte Forststraße, fast keine Steigung
Hofalm - Riesenhütte:
Gehzeit: ca. eine gute Stunde, Höhenunterschied: 375 m. Beschreibung: Forststraße Richtung Westen, leicht, es gibt einige Abkürzer durch Bachbetten, hier Trittsicherheit geboten.
Riesenhütte - Laubenstein
Gehzeit: ca. 1 1/2 Stunden, Höhenunterschied: ca. 300 m,
Beschreibung: Von der Riesenhütte aus Richtung Hochriesgipfel. Nach ca. 20 Minuten biegt nach Süden der Weg Richtung Eiskeller / Klausen / Laubenstein ab. Bergpfad, nicht zu schwierig. Den Eiskeller erreicht man ca. nach einer knappen Stunde.
Laubenstein - Hofalm:
Gehzeit: 40 - 50 Minuten, Schwierigkeit: mittel
Beschreibung: zum Teil direkt über verschiedene Bachläufen bzw. Schmelzwasserabläufen hinunter bis zur Forststraße "Paradies - Riesenhaus". Von dort zweigt dann die Forststraße zur Frasdorfer Hütte ab (viele Mountainbiker) bzw. zur Hofalm.
Hofalm - Sagberg:Wie oben.


GPS-Daten:


GPX-Tracks sind oft ungenau. Die angezeigten Daten können (insbesondere zur Höhe und Steigung) falsch sein.
Auf der Karte lässt sich rechts oben in die Kartengrundlage OpenTopomap umschalten (OpenTopoMap ist nicht immer sofort verfügbar).
Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.



Download Bedingungen


1. Unsere GPS-Dateien dürfen kostenlos für die private Nutzung heruntergeladen werden. Die Veröffentlichung jeglicher Art (z.B. Komoot, Outdooraktiv, andere Homepage etc.) sowie kommerzielle Nutzung ist nur mit vorheriger Genehmigung von roBerge.de möglich.
2. Die GPS-Daten wurden mit größter Sorgfalt aufbereitet. Trotzdem kann keine Gewährleistung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten gegeben werden. Sie können deshalb nur als Unterstützung bei der Wegfindung dienen. Wir weisen deshalb ausdrücklich darauf hin, dass die Wegfindung nur aufgrund offizieller Karten erfolgen darf. Die Tracks dürfen nie ohne betreffendes Kartenmaterial für das dazugehörige Gebiet verwendet werden.
3. Die Benutzung privater Straßen und das Betreten privater Grundstücke kann gesetzlichen Beschränkungen unterliegen.
4. Bitte jede Tour gut vorbereiten, nur passende Bergausrüstung verwenden und das eigene Können nicht überschätzen. Touren, die nicht als leicht gekennzeichnet sind, sind nur für Profis geeignet. Die Nutzung erfolgt auf eigene Verantwortung.


Ich habe die obigen Download-Bedingungen genau gelesen und akzeptiere sie.



Webcams:


Aktuelle Bilder von Webcams im Umkreis von 30km vom Ausgangspunkt.
  weitere Webcams findest du hier



Aschau-Fellerer
© https://www.terra-hd.de

Aschau-Residenz Winkler
© https://www.terra-hd.de

Aschau-Cafe Pauli
© https://www.terra-hd.de

Flora und Fauna:

Die Botanik des Eiskellers


Die kleinsten Bäumchen der Welt

So nennt der große Botaniker Linné die arktischen Zwergarten von Weide und Birke. Wir begegnen ihnen über der alpinen Schneegrenze in den Höhenregionen der Gletscher und Firne.Mehr kriechend als stehend bilden diese Gewächse niedrige Polster von etwa 15 cm Höhe. Holziges Gerüst, Formen und Verhalten weisen sie als Baumgewächse aus. Die harten, kargen Lebensbedingungen auf steinigem Grund, in schneidender Kälte und praller Sonnenbestrahlung zwingen sie zu einem Leben auf Sparflamme. Nichts an ihnen wächst auch nur einen Millimeter mehr als zwingend nötig: Stämmchen, Ast und Zweig, Blatt, Blüte und Frucht sind auf engstem Raum mit geringstem Materialaufwand gebaut. So bietet das Bäumchen den krassen atmosphärischen Einflüssen die geringst mögliche Angriffsfläche. Einen derartigen Sparwuchs kennt man auf der Erde nur bei Gewächsen in der Wüste und vor allem im arktischen Norden. Von dort stammen jene Zwerge her. Wie aber kamen sie zu uns?Während des 1 Millionen Jahre dauernden Eiszeitalters breiteten sich die Eis-Regionen des Nordens mehrmals weit nach Süden aus und drängten dabei die arktische Vegetation bis in die damalige Tundra unserer Breiten. In den Wiedererwärmungszeiten aber kehrte die ,,kalte“ Gastflora mit dem zurückweichenden Eis wieder in die arktischen Bereiche zurück. Ein Teil jedoch schlug einen anderen Weg ein. Diese Gäste folgten mit anderen Vertretern der Kaltflora unserer Tundra der an den Alpenbergen wieder höhersteigenden Schneegrenze und fanden fortan in den kalten Höhen ihre gewohnte Lebensform. So erlangten sie hier Heimatrecht - wir nennen sie Eiszeitrelikte, was besagen will, dass sie von der Eiszeit zurückgelassen worden sind. Von einem heute bei uns wohl einmaligen Vorkommen von arktischer Zwergweide in nächster Nähe des Samerberggebietes berichtet der Heimat-Botaniker M. Ringler. Es befindet sich jenseits der Hochries nahe dem Laubenstein. Dort gähnt wie ein ovaler Krater ein tiefer Kessel von mehreren hundert Metern Ausdehnung. Er ist vermutlich ein Einbruchkessel, der an der Südseite wahrscheinlich mit einem Höhlensystem in Verbindung stehen dürfte. Die nahe, ehemalige Alm hieß wegen der großen ,,Grube“ Grubalm. Obwohl dieser Kessel nur an die 1200 m hoch liegt, staut sich in ihm ständig kalte Eiskellerluft, namentlich an der stets im Schatten liegenden Südwandung. Dort führt nun schon seit der Tundrazeit die kleine Krautweide (salix herbacea) mit einigen arktischen Artgenossinnen wie salix reticulata und retusa, ein stilles, kaum beachtetes Dasein - ein arktisches Asyl inmitten unserer warmzeitlichen Bergflora.

(Entnommen aus dem Buch "Der Samerberg im Eiszeitalter" von Max Pröbstl mit freundlicher Genehmigung des "Historischen Vereins Rosenheim".)

Die oben genannten Zwergbirken gibt es z.B. noch in Lappland oder in den Gebirgen Rumäniens. Als Eiszeit-Relikte - das sind jene Pflanzen und Tiere, die seit der Eiszeit ununterbrochen hier leben - gelten auch die Brocken-Anemone, das Alpen-Habichtskraut, der Alpenbärlapp und die Zweifarbige Weide. Auch die Alpen-Smaragdlibelle, der Brocken-Mohrenfalter, die Alpen-Ringdrossel und weitere Tiere werden hinzugerechnet.


Literatur:


Bildband

Chiemgauer Alpen
Wasser - Moore - Wälder - Felsen
von Zebhauser, Helmuth
Infos: Bildband

Chiemgauer Alpen

Wanderführer

Chiemsee
Berge und Seen zwischen Rosenheim und Salzburg
von Gerhard Hirtlreiter
Infos: Wanderführer

Chiemsee

Karte

Alpenvereinskarte BY17
Chiemgauer Alpen West: Hochries, Geigelstein
von Alpenverein
Infos: Karte

Alpenvereinskarte BY17

Galerie:



Weitere Bilder:

Seerosenteich am SagbergBlumenwiese im Eiskeller (1)Blumenwiese im Eiskeller (1)Die ZwergbirkeBlick vom Laubenstein auf Frasdorfer Hütte (links), Hofalm (rechts) und Chiemsee (im Hintergrund).Der Laubenstein


Autor/en:


anonym  


  • Openstreetmap Darstellung von J.Dankoweit