Für Gipfelsammler
Rampoldplatte und Hochsalwand - zwei bekannte Gipfel, die eigentlich relativ leicht zu besteigen sind. Dieser Tourenvorschlag jedoch wendet sich an Bergsteiger mit absoluter Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gutem Orientierungssinn, denn die beiden genannten Gipfel werden hier anders als üblich bestiegen. Zusätzlich werden noch der mächtige Felsblock des Lechnerköpfl und die wenig begangene Haidwand bestiegen.
Bergwanderer, die sich auf einer Forststraße sicherer fühlen, sollten diese Tour nicht begehen.
GPS-Wegpunkt:
N47 44.297 E12 01.047 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Öffentliche Verkehrsmittel fahren nur bis Feilnbach. Der Aufstieg bis zum Jenbachparkplatz dauert ab der Ortsmitte ca. 1,5 Stunden und ist für Familien mit Kindern nicht zu empfehlen.
Mit dem Pkw:
Autobahn München - Salzburg Ausfahrt Bad Aibling. Von Richtung Bad Aibling kommend, in Bad Feilnbach gleich hinter der Jenbachbrücke in der Ortsmitte links (südwärts) in die Wendelsteinstraße abbiegen und immer geradeaus bis zu einer Mautstelle. Von hier aus weiter bergauf durch den Wald, bis nach ca. zwei Kilometer der obere Jenbachparkplatz erreicht wird
Zwischen Ende November und Anfang Mai ist die Straße zwischen Mautstelle und oberem oft Parkplatz gesperrt.
Mit dem Bike:
Von Feilnbach (Wanderparkplatz am Kaltenbach) ca. 3 km bei 260 Höhenmeter. Asphalt, Autoverkehr.
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
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Information:
Vom Wanderparkplatz aus gelangt man in östlicher Richtung nach ca. 1,6 Kilometer nach Kutterling. Dort wohnte lange Zeit der aus Köln stammende Maler Wilhelm Leibl, einer "bedeutendsten und interessantesten Radierer des modernen Deutschlands". Hier steht Leibl´s Wohnhaus, in der Nachbargemeinde Berbling die Kirche, in welcher der eigenwillige Maler eines seiner berühmtesten Lebenswerke "Die drei betenden Frauen" schuf.
Jenbachparkplatz - Rampoldplatte
ca. 90 Minuten
Kurz nach dem Weidegitter die Abzweigung links Richtung Farrenpoint nehmen (geradeaus verläuft die Forststraße in Richtung Wirtsalm bzw. Breitenstein). Nach einigen Minuten bei der nächsten Abzweigung den Weg rechts einschlagen. Der Weg verläuft teilweise am munter plätschernden Bach entlang. Immer auf dem Hauptweg bleiben, bis man nach einer Rechtskurve zur Hillsteiner Alm gelangt. Hier endet die Fortstraße und die erste "Schinderei" beginnt. In Richtung S-O-O ohne erkennbaren Weg direkt und gerade aus auf den pyramidenförmigen Grashügel hinaufsteigen und oben nach dem Gipfel einen Zaun passieren. Kurz darauf erreicht man die schön gelegene Hansen-Klausen (Hansn-Klausn), wo man gern eine kleine Pause einlegt. Nun die Richtung in S-S-O ändern und wiederum steil auf kaum erkennbarem Steig den Berg hinauf. Nach ca. 20 Minuten erreicht man einen Grat, hier links wenden und dem Weg bis zum Gipfel der Rampold-Platte folgen.
Rampoldplatte - Lechnerköpfl
ca. 45 Minuten
Südlich des Gipfels dem Weg folgen und nach einigen Metern kurz abwärts klettern. Nun leitet eine schöne Grasschneide (Lechnerschneid) ohne besondere Steigung zum Fuß des Lechnerköpfls.
Lechnerköpfl
ca. 40 Minuten)
Achtung: Sowohl die Besteigung des Lechnerköpfls als auch die nachfolgende Besteigung der Hochsalwand haben den Schwierigkeitsgrad UIAA 1 !
Um auf den Gipfel des Lechnerköpfl zu gelangen, sind einige Kletterkünste Vorauszusetzung. Der "normale" Klettersteig auf das Lechnerköpfl wird erreicht, in dem man es nordwestlich umgeht (Steigspuren) und an dessen Südseite über die steile Südseite zum Gipfel gelangt. Es gibt aber auch folgende, relativ unbekannte Variante: Das Lechnerköpfl nicht nordwestlich umgehen, sondern noch an der Nordseite rechts nach oben steigen. Der Steig ist schwach mit alten Farbklecksen gekennzeichnet. Er umgeht den Gipfel in einem stetig nach oben führenden Halbkreis (Linkskurve). Nach wenigen Minuten erreicht man die Südseite und gelangt in die Mitte des "normalen", plattigen Klettersteigs, der in zwei Minuten zum Gipfel führt. Abstieg nach Süden in die Scharte zwischen Lechnerköpfl und Hochsalwand.
Hochsalwand
ca. 20 Minuten
Auf die Hochsalwand steigt man normalerweise über den von hier aus nordwestlich beginnenden meist gesicherten Steig (siehe Schild).
Nur für sehr Geübte: Aber auch hier gibt es eine unbekannte, schwierigere Variante, dessen Wegverlauf man vom Lechnerköpfl aus recht gut sieht: Auf der Scharte zwischen Lechnerköpfl und Hochsalwand direkt geradeaus durch Schrofen und Fels nach oben in Richtung Gipfel steigen. Vorsicht brüchig! Bis 2005 gab es hier kaum erkennbare Kennzeichnungen, die dann aber leider mit steingrauer Farbe übersprüht wurden. Ein ehemaliges Warnschild wurde abmontiert. Die Route ist (zumindest für Ortsunkundige) im mittleren Bereich nicht mehr leicht zu finden.
Hochsalwand - Haidwand - Reindlalm
ca. 70 Minuten
Beim Gipfel dem Steig in westlicher Richtung durch hohe Latschen folgen. Die Abzweigung nach Norden ins Tal (auf den oben genannten gesicherten Steig) rechts liegen lassen. Der Weg verläuft leicht abwärts Richtung Reindlalm - einige Minuten nach der genannten Abzweigung sollte man den Weg links liegen lassen und auf dem Grad zur Haidwand bleiben. Schlüsselstelle ist dabei ein einfaches Holzkreuz. Ungefähr hier wird der Weg zur Reindlalm verlassen, also links liegen gelassen und man hält sich rechts auf dem Grat bleibend. Dieser Weg ist schwer: Auf dem kaum erkennbaren Trampelpfad gilt es Felsblöcke, dichte Latschenfelder, umgestürzte Bäume usw. zu überwinden. Bis zum Gipfel der Haidwand berührt man nicht mehr den Weg zur Reindlalm. Ab dem Gipfel mit Gipfelkreuz gelangt man weglos hinab auf das Weidegebiet der Reindleralm. Alternativ ab dem Gipfelkreuz dem Grat folgen, bis man zur Kirchlwand gelangt. Vorsicht: Auf dem Grat immer wieder steil abfallende Felswände nach Norden!
Abstieg ins Jenbachtal
ca. 120 Minuten
Bei der Reindleralm stößt man auf den Voralpinen Weitwanderweg, hier rechts in diesen einbiegen und nach 20 Minuten in den Steig nach rechts, der in endlosen Serpentinen durch Wald ins Jenbachtal führt. Unten bei der Kreuzung rechts wenden, an einem Jagdhaus und der Wirtsalm vorbei zum Parkplatz.
GPX-Tracks sind oft ungenau. Die angezeigten Daten können (insbesondere zur Höhe und Steigung) falsch sein.
Auf der Karte lässt sich rechts oben in die Kartengrundlage OpenTopomap umschalten (OpenTopoMap ist nicht immer sofort verfügbar).
Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.
Im Frühjahr ist die Rampoldplatte ein einziges Naturerlebnis. Es blühen unzählige Enziane, Mehlprimel, Felsaurikel, Braunellen und viele andere schöne Alpenblumen.
Alpenvereinsführer Bayerische Voralpen Ost
von Zebhauser, Marianne und Emmeram
Infos: Alpenvereinsführer
Gipfeltreffen
von Schmidbauer, Werner
Infos: Führer und Interviews
Land unter dem Wendelstein
von Eberhard, Robert
Infos: Bildband
Panoramablick vom Gipfel der Haidwand.
Foto: Franz Maushammer