roBerge.de | Brecherspitz ab Fischhausen-Neuhaus
 

Bildinfo siehe Aktuelle Informationen


         

roBerge.de

Brecherspitz ab Fischhausen-Neuhaus


Reizvolle Kesselumrundung

Dreimal zu Besuch am Brecherspitz. Während Anfang Mai zahlreiche blaue Enziane zwischen den Schneefeldern sprießen, zieht im Juni die Alpen-Kuhschelle mit ihren schneeweißen Blüten die Blicke auf sich. Am attraktivsten zeigt sich die Bergflora jedoch Anfang Juli, wenn unter anderem der Gelbe Enzian und der Türkenbund in voller Blüte stehen. Äußerst lohnend ist auch die hufeisenförmige Gratwanderung hoch über dem Ankl-Alm-Kessel mit großartigen Ausblicken auf das Mangfallgebirge und den Schliersee.


Gelber Enzian hoch über der Ehard-Alm; links ist die Aufstiegsroute zum Brecherspitz zu erkennen.

Gelber Enzian hoch über der Ehard-Alm; links ist die Aufstiegsroute zum Brecherspitz zu erkennen.



Kurzinfo:

Region:
Bayerische Voralpen
Tourenart:
Bergtour
Erreichte Gipfel:
Brecherspitz 1683 m
Dauer:
4 Std. 30 Min.
Einkehrmöglichkeiten:
Touristinfo:
Schliersee

Anforderung:

Höhenunterschied:
920 hm
Schwierigkeit:
schwer (mehr Info)
Anstieg zur Ankl-Alm auf einem teils steilen Forstweg, dann herrlicher Rundweg auf gut markiertem Steig hoch über dem Almkessel (Brecherspitz-Überschreitung); an manchen Stellen etwas Trittsicherheit erforderlich (Drahtseile), bei Nässe glitschig!
Wegweiser Ankl-Alm und Brecherspitz bestens beschildert. Kinder: nur für größere Kinder (Trittsicherheit, Drahtseile)

Start:

Parkgelegenheit Grünseestraße 833 m


GPS-Wegpunkt:
N47 42.038 E11 52.351 zu Google Maps


Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Bayerische Oberlandbahn (BOB) nach Fischhausen- Neuhaus


Mit dem Pkw:
A 8 Ausfahrt Weyarn, B 307 über Schliersee nach Neuhaus, am Bahnhof rechts in die Waldschmidtstraße, nach der Bachbrücke rechts in die Grünseestraße, Parkmöglichkeit nach 200 m.

  • Ab Rosenheim: 50 Km / 0:55 Std
  • Ab München: 65 Km / 1:00 Std
  • Ab Bad Tölz: 40 Km / 0:45 Std
  • Ab Salzburg: 120 Km / 1:25 Std


Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
hier klicken


Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.

Tourenbeschreibung:

Route: Neuhaus > Ankl-Alm > Brecherspitz > Freudenreichkapelle > Ankl-Alm > Neuhaus
 
Wer mit der Oberlandbahn anreist, erreicht den Ausgangspunkt nach 900 Metern auf der Waldschmidt- und Grünseestraße (Ww. Brecherspitz). Am Ortsrand führt der breite Wanderweg anfangs nur gering ansteigend in den Wald, bevor nach Überqueren des Anklbachs der eigentliche Anstieg beginnt. Anfang Mai kann man seine Brotzeit mit frischem Bärlauch bereichern, der in einer Waldpassage in der Anklbach-Schlucht üppig gedeiht (und Anfang Juni dann blüht). Später lichtet sich der Wald, und bereits vor Erreichen der Ankl-Alm sprießen der Weiße Germer und der Gelbe Enzian um die Wette, wobei Letzterer klar dominiert. Die beiden Pflanzen sind ohne Blüte leicht zu verwechseln:
 
Zwischen Ankl-Alm und Ehard-Alm (beide zur Almsaison bewirtschaftet) ist unsere Grat-Rundwanderung bestens einsehbar. Im Anstieg halten wir uns ostwärts und steigen über mäßig steile Enzian-Grashänge (sogar der seltene Ungarische Enzian gibt sich hier im Sommer die Ehre) zum Geländerücken auf. Im Schutz der Latschen zieht der Steig dann zum Brecherspitz empor; unterwegs entdecken wir Anfang Juni erste Alpen-Kuhschellen (andere blühen in Gratnähe beim Übergang zur Kapelle) und das seltene Beblätterte Läusekraut (siehe Tour 22); das rote Kopfige Läusekraut und das Zottige Habichtskraut blühen etwas später. Am aussichtsreichen Gipfel gedeiht das Kriechende Gipskraut.
Der Abstieg erfolgt zunächst nach Westen. Nach dem Obere-Firstalm-Abzweig helfen Drahtseile im Gegenanstieg über eine kleine Felsstufe hinweg. Dann wendet sich der Steig mit Blick auf das Alpenvorland nach Norden. An Lichtungen stoßen wir ebenso auf prächtige Türkenbund-Lilien wie in der bunten Wiese nahe der Freudenreichkapelle; hier blüht ab Mitte Juni der essbare, nach Knoblauch duftende Allermannsharnisch recht dicht (Anfang Mai schöne Seidelbast-Bestände!).
Hinter der Kapelle geht es recht steil in eine Einsattelung hinab (Vorsicht bei rutschigen Verhältnissen), bevor wir nach Osten zu den Almhütten absteigen. Als ob der Gelbe Enzian die Morgensonne bevorzugen würde, bringt er hier in der Anzahl nie gesehene stattliche Blütenkerzen-Kolonien hervor; am gegenüberliegenden Westhang (Aufstieg) blüht kein einziges Exemplar! Majestätisch erheben sich die bis zu eineinhalb Meter hohen, in mehreren Blattachsel-Etagen gelb blühenden Enziangewächse als stumme Wächter über dem grünen Almboden. Aus den Wurzelknollen wird übrigens der beliebte Enzian-Schnaps hergestellt.
An den Almen schließt sich der Kreis, der Abstieg nach Neuhaus erfolgt auf dem bekannten Forstweg. Mit etwas Glück entdecken wir im Talboden noch eine Rarität: das Alpen-Labkraut, dessen gelbweiße Blütendolden aus den oberen Blattquirlen hervorsprießen.


GPS-Daten:

GPX-Tracks sind oft ungenau. Die angezeigten Daten können (insbesondere zur Höhe und Steigung) falsch sein.
Auf der Karte lässt sich rechts oben in die Kartengrundlage OpenTopomap umschalten (OpenTopoMap ist nicht immer sofort verfügbar).
Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.



Webcams:

Aktuelle Bilder von Webcams im Umkreis von 30km vom Ausgangspunkt.
  weitere Webcams findest du hier



Wendelstein West
© https://www.foto-webcam.eu

Wendelstein Ost
© https://www.foto-webcam.eu

Flora und Fauna:

Blumen im Mai: Frühlings-Enzian, Stängelloser Kalk-Enzian, Wundklee, Silberwurz, Seidelbast, Rote Lichtnelke, Sumpfdotterblume
Blumen im Juni: Herzblättrige Kugelblume, Wund- und Hufeisenklee, Röhriger Gelbstern, Brillenschötchen, Alpen-Steinquendel, Stattliches Knabenkraut, Berg-Baldrian, Sonnenröschen, Buchsblättrige Kreuzblume, Alpen-Fettkraut, Trollblume, Silberwurz, Alpen-Hahnenfuß, Katzenpfötchen, Nacktstängelige Kugelblume, Steinröschen, Beblättertes Läusekraut, Eisenhutblättriger Hahnenfuß, Gewöhnliche Kreuzblume, Storchschnabel, Vergissmeinnicht, Alpen-Schaumkraut, Alpen-Labkraut, Berg-Flockenblume, Hundsrose, Goldnessel, Vogel-Nestwurz, Weißes Waldvögelein
Blumen im Juli: Wald-Geißbart, Sterndolde, Ährige Teufelskralle, Gefl ecktes Knabenkraut, Taubenkropf-Leimkraut, Wolfs-Eisenhut, Weißer Germer, Gelber Enzian, Kugelorchis, Alpen-Greiskraut, Arznei-Thymian, Rundblättrige Glockenblume, Mücken-Händelwurz, Bewimperte Alpenrose, Johanniskraut, Ungarischer Enzian, Teufelskralle, Kopfi ges Läusekraut, Braunelle, Zottiges Habichtskraut, Sonnenröschen, Kriechendes Gipskraut, Simsenlilie, Silberwurz, Rotbraune Stendelwurz, Türkenbund-Lilie, Berg-Flockenblume, Allermannsharnisch, Wald-Storchschnabel, Wollköpfige Kratzdistel, Sommerwurz, Dunkle Akelei


Literatur:

Wanderführer mit botanischen Beschreibungen

Die schönsten Blüten-Wanderungen in Oberbayern & Tirol, Band 2
40 neue Touren für Einsteiger und Kenner
von Reimer, Michael

Die schönsten Blüten-Wanderungen in Oberbayern & Tirol, Band 2

Karte

Alpenvereinskarte BY15
Mangfallgebirge Mitte: Spitzingsee, Rotwand
von Alpenverein

Alpenvereinskarte BY15

Galerie:

Weitere Bilder:

Die eindrucksvolle Türkenbund-Lilie

Gipfelpanorama bei PeakFinder:

Gipfelpanorama von der Brecherspitz (Hauptgipfel) zu Peakfinder auf roBerge.de


Sonstige Informationen:

Autor: Michael Reimer
 Mit freundlicher Genehmigung des Verlags Frischluftedition aus dem Wanderführer "Die schönsten Blüten-Wanderungen in Oberbayern & Tirol, Band 2"
Autor: Autorenportrait

Openstreetmap Darstellung von J.Dankoweit