Größtes Kar im Wilden Kaiser
"Wer im Wilden Kaiser ursprüngliches Land sucht, der steige hinauf ins Griesner Kar. Eis hat hier einst geschrammt, geschürft und abgetragen, hat Bergkörper zugeschliffen und zernagt. Nur der Schutt ist in dieser Werkstatt der Natur liegen geblieben bis in unsere Tage, die kantigen Splitter, Brocken und Blöcke, die immer noch Zustrom erhalten aus morschem Felsgefüge. Lange Geröllreisen ziehen von den Kerben im Grat herab, etwa vom Griesschartl oder von der Goiner Scharte. Kahl, ohne Graswuchs und Blumen, wie schaurige Schädelstätten. Aus dem riesigen Halbrund der Berge vom Predigstuhl bis zum Lärcheck fließen die erstarrten steinernen Ströme bis hinunter zum Krummholz und zur Waldgrenze, brechen sich am Riff des Kleinkaisers und an der Scheidewand des Mitterkaisers. Von seinem Scheitel aus offenbart sich das größte Kar des Wilden Kaisers."
(Fritz Schmitt, aus dem Buch vom Wilden Kaiser)
Diese schwierige Bergtour führt von der Fischbachalm im Kaiserbachtal durch das Kleine Griesner Kar. Der Rückweg erfolgt durch das Große Griesner Kar. Beide Kare bilden eine überdimensionales Geröll-Hufeisen, um welches sich viele Gipfel, Türme, Scharten Kare reihen. Inmitten dieses Hufeisen steht an einem sonnigen Platz die Fritz-Pflaum-Hütte (unbewirtschaftet).
GPS-Wegpunkt:
N47 34.928 E12 20.821 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Öffentliche Verkehrsmittel fahren nur bis Griesenau (Bus). Von dort ca. 1 - 1,5 Stunden Gehzeit durchs Kaiserbachtal bis zur Fischbachalm.
Mit dem Pkw:
Von Rosenheim und Kufstein: Inntalautobahn Ausfahrt Oberaudorf, Richtung Kössen und Griesenau.
Von Salzburg bis zur Ausfahrt Grabenstätt über Grassau und Schleching nach Kössen.
In beiden Fällen weiter über die mautpflichtige Zufahrt ins Kaiserbachtal und weiter zur Fischbachalm.
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Aufstieg.
Am dem Parkplatz Fischbachalm den Kaiserbach überqueren, in westlicher Richtung halten, an der Gedenkkapelle vorbei. Auf dem Forstweg bleiben, bis nach ca. 10 - 15 Minuten ein kleiner Steig abzweigt (siehe Bild 1). In diesen einbiegen, durch einen kleinen Laubwald hindurch, immer an der Markierung bleiben. Nach einem ausgetrockneten Bachbett baut sich direkt vorne eine steile Felswand auf. Links von ihr führt der Klettersteig hinauf, der manchmal durch Drahseile gesichert ist. Hier teilweise auf allen Vieren nach oben kraxeln. Später wird es etwas flacher und man erreicht das erste Geröllfeld. Der Weg ist auch hier markiert. Die Abzweigung zur Lärcheggspitze links liegen lassen. Unter der Westwand der Gamsflucht hinauf in den oberen Bereich des Kleinen Griesner Kars. Einige Latschenkieferfelder durchqueren. Oben biegt der Steig rechts ab. Über einige Felsblöcke klettern und schon ist die Fritz-Pflaum-Hütte (unbewirtschaftet) nahe.
Abstieg:
Der Abstiegsweg ist leichter als der Aufstieg und gut markiert. Nach Querung eines Geröllfeldes verläuft der Steig im unteren Bereich in mehreren Serpentinen in nordwestlicher Richtung in einen kleinen Wald hinein. Dort zweigt er bald in die Forststraße, welche zum Stripsenjoch hinaufführt. Hier rechts einbiegen. Unten den Kaiserbach nicht überqueren, sondern auf der Forststraße rechts von ihm bleiben und ab hier in ca. 20 Minuten zum Parkplatz der Fischbachalm.
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Ich habe die obigen Download-Bedingungen genau gelesen und akzeptiere sie.
Interessantes aus der Klettergeschichte
"Das Griesner Kar wird von vielen Gipfeln und Gipfelchen und Türmen umrahmt. Im Sommer 1912 überkletterte Adolf Deye die Zacken und Zinnen der Griesner-Kar-Umrahmung vom Lärcheck bis zum Predigtstuhl in einem Zuge. Als 1924 der unvergeßliche Willo Welzenbach seinen Spuren folgte, schrieb er von 17 Gipfeln, die er betreten hatte. Dazu gehören neben dem erwähnten Predigtstuhl und Lärcheck die Törltürme, die Regalpsitze und die Maukspitze."
(Ausschnitt aus dem Buch vom Wilden Kaiser von Franz Schmitt. Leider schon lange vergriffen, wird aber immer wieder bei Ebay angeboten).
Die Sage vom Hexenheim
Dass im Kaisergebirge auch Hexen hausen, das wissen besonders die Bewohner des Kaiserbachtals. Dieses ist das Tal östlich des Stripsenkopfes, während es westlich davon Kaisertal heißt.
Es gibt neben dem Griesner Tor ein dunkles Stück Fels, das auch Hexenheim genannt wird. Hier bilden sich gelegentlich inmitten des schönsten Sonnenscheins dunkle Gewitterwolken. Während des darauffolgenden Gewitters kann man manchmal einen Gesang hören. Dieser stammt von Hexen, die früher einmal aus der Umgebung in das Kaisergebirge verbannt wurde. Insbesondere am Heiligen Abend soll man ihre Musik und den Tanz so laut vernehmen, dass man es bis ins Tal hinunter hört.
Einst soll ein verwegener Knecht voller Übermut in der Weihnachtsnacht die Nacht verbracht und mit den Hexen getanzt haben. Als er am nächsten Tag wieder zurück kam, sei ein von Tag zu kränker geworden und wenig später gestorben.
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