Einsamer Ausläufer der Hochries
So märchenhaft es auch klingt, es wohnen in der Riesenhütte und auf dem Riesenberg natürlich keine Riesen. In früheren Zeiten wurde hier Holz abgebaut. Als "Riesen" bezeichnete man künstlich hergestellte Rutschen auf Bergbächen für gefällte Stämme.
Diese Wanderung führt von Soilach aus auf den Riesenberg, insbesondere nach Frasdorfer Hütte wird es recht einsam, da der Gipfel selten bestiegen wird.
Das Gebiet um den Gipfel ist als Wald-Wild-Schongebiet ausgewiesen. Deshalb sollte es von Skitouren- und Schneeschuhgehern sowie von Winterwanderern nicht betreten werden.
GPS-Wegpunkt:
N47 47.072 E12 16.740 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Nächstgelegene Bushhaltestelle (Entfernung ca. 3,8 km, Höhendifferenz ca. 220 m) Frasdorf - Bahnhof. Diese wird außer an Sonn- und Feiertagen von Buslinien der Regionalverkehr Oberbayern GmbH (RVO) angefahren.
Mit dem Pkw:
Autobahn A8 (München-Salzburg) Ausfahrt Frasdorf (105). Man fährt dann direkt in den Ort Frasdorf und folgt der Hauptstraße. Am Ende des Ortes biegt man nach links Richtung Grainbach in die Westerndorfer Straße ab. Dieser Straße folgt man und biegt mit ihr außerhalb des Ortes nach rechts ab. Nach weiteren 600 m biegt man nach links Richtung Soilach ab. Nun folgt man der Straße an mehreren vereinzelten Gehöften vorbei bergauf. Nach Soilach endet die öffentliche Teerstraße. Hier biegt man nach rechts ein auf den öffentlichen Parkplatz.
Im Winter ist der letzte Straßen-Anstieg, ab dem Weiler Kranzl, oft nur mit Ketten befahrbar. In diesem Fall gibt es knapp unterhalb von Kranzl am Straßenrand einige wenige Parkplätze. Evtl. sogar noch weiter unten parken.
Als Startpunkt für Skitouren ist der Wanderparkplatz Soilach zwar grundsätzlich geeignet, aber trotzdem nicht unbedingt zu empfehlen. Denn die lange, flache Abfahrt ab der Winterstube verläuft auf einer Forststraße und ist deshalb für Skifahrer weniger attraktiv als beispielsweise die Abfahrt über die Frasdorfer Hütte. Denn dort lockt eine längere Abfahrt über die Schmidhänge und weiter über den Hang beim Zellboden.
Hinzu kommt, dass der Parkplatz Soilach recht klein und somit oft überfüllt ist.
Mit dem Bike:
Von der Kirche in Frasdorf aus ca. 3,8 km bei 600 Höhenmeter. Öffentliche Straßen, nur Asphalt. Besonders ab Stadl bis nach Soilach starke Steigungen!
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Information:
Direkt am Wanderparkplatz Soilach steht die Berghütte Obersoilach. Sie gehört den Aenanen, einer kirchlichen Studenten-Vereinigung. Vor der Hütte steht eine Gedenktafel, die an die besonders mit den Bergen verbundenen Bundesbrüder der Aenanen erinnert, so an einen der Gründer des Deutschen Alpenvereins (DAV), Franz Senn, sowie an den 1934 am Nanga Parbat verstorbenen deutschen Bergsteiger Willo Welzenbach, einem der bekanntesten Kletterer seiner Zeit.
Vom Wanderparkplatz folgen wir leicht ansteigend der Forststraße in den Wald hinein. Nach 20 Minuten biegen wir beim Wegweiser "Kräuterwiese" links ab, bei der nächsten Wegegabelung dann rechts, bis wir nach relativ flachem Weg die Winterstube erreichen. Diese lassen wir rechts liegen, gehen einige Meter hinunter zum Bach, den wir über eine kleine Furt queren. Nach 30 Metern bei der kleinen Abzweigung geht es dann rechts hinauf auf die Schmiedhänge. Bisher haben wir diese Tour als recht gemütlich empfunden. Wir genießen den schönen Blick auf die Kampenwand im Osten, die wie ein steiler Felszacken aus den umgrenzenden Kuppen herausragt.
Wir befinden uns hier im so genannten "Paradies", erreichen nach einem Almkreuz den Wald rechts oben und durchqueren ihn. Einige Meter geht es auf unmarkiertem Weg den Hang steil hinauf, bis wir auf die Forststraße gelangen, die von links, von der Frasdorfer Hütte her führt. Die Forststraße wird nun etwas schmaler und führt etwas steiler durch den Bergwald. Nach weiteren 20 Minuten erreichen wir ein kleines, baumfreies Plateau, das wir rasch durchqueren, um nach nochmaligen 15 Minuten in westlicher Richtung in dem Hochtal mit der 1345 Meter hoch gelegenen Riesenhütte anzukommen. Dort verlassen wir den Hauptweg und steigen über die südlichen, baumlosen Hänge des Riesenberges hinauf, zum Gipfelgrat in einem weiten Rechtsbogen. Dort wenden wir nach rechts und erreichen - nun relativ flach - nach ca. 300 Metern das Gipfelkreuz.
Zurück gehen wir auf dem gleichen Weg.
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Ich habe die obigen Download-Bedingungen genau gelesen und akzeptiere sie.
In den abgelegenen Almgebieten trieben sich öfters zwielichtige Personen herum. Besonders in den Kriegs- und Nachkriegszeiten suchten hier gelegentlich Fahnenflüchtige oder anderweitig Gesuchte oder Verfolgte Unterschlupf Nicht selten wurden dabei Hütten aufgebrochen und nach Nahrung und Kleidung durchsucht. Der Kiesmüller-Hans aus Hohenaschau, der kurz vor der Jahrhundertwende einen Teil der Abergalm gepachtet hatte, erinnerte sich an folgenden Vorfall:
Ein vorbeiziehender Tagelöhner namens „Mascht" hat im Kaser des Kiesmüller im Heu übernachtet. Er war den Almleuten bekannt, weil er seit längerem über die Almen ging und, wo er gebraucht wurde, für eine paar Pfund Butter Holz hackte. Zu diesem Zweck hatte er immer sein Hackl unter der Joppe dabei. Der „Mascht" war ein unheimlicher Loder, man hat über ihn gemunkelt, dass er unterhalb der Feichtenalm ein Touristenpaar erschlagen und beraubt haben soll. Der Kiesmüller-Hans traute sich in dieser gemeinsamen Nacht auf der Alm kein Auge zumachen. Er war froh, als es Zeit zum Aufstehen wurde. Und er hat vor dem „Mascht" zu Recht Angst gehabt. Dieser hat nämlich Jahre später den Wildbichler-Wirt, als dieser auf dem Weg von Wildbichl nach Kufstein war, mit der Axt erschlagen und ausgeraubt. Im Gefängnis hat der „Mascht" dann auch den Mord an den Touristen auf der Feichtenalm gestanden. Im benachbarten Samerberg, auf der Käs-Alm, wurde in diesen Jahren ebenfalls ein brutaler Raubmord begangen. Wegen ein paar Mark wurde dort ein Senner erschlagen. Wie meine Großmutter erzählte, musste sie einmal mit ihrer Schwester, der Hambergerin von Ruckerting, von der Riesenalm, mit schweren Traglasten beladen, den extrem steilen und rutschigen Kurzenberg (das ist die Nordseite des Riesenberges) hinunterlaufen, weil sie von einem unheimlichen Kerl verfolgt wurden. Zum Glück konnten sie ihm entkommen.
Das Buch ist erhältlich bei der Touristinformation Aschau.
Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts sollen Adler einen Horst bei den Riesenfelsen am nördlichen Hang des Riesenbergs gehabt haben. Wanderfalken trifft man auch heute noch an.
Auf der Südhängen des Riesenberges lebt die Rotflügelige Schnarrschrecke. Solange sie am Boden sitzt, ist sie mit ihrer grauschwarz gefleckten Färbung ausgezeichnet getarnt. Aber sobald die Männchen laut klappernd auffliegen, leuchten ihre roten Hinterflügel auf.
Alpenvereinskarte BY17
Chiemgauer Alpen West: Hochries, Geigelstein
von Alpenverein