Auf der Webseite des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein findet man eine schöne
Vergleichstabelle der landwirtschaftlichen Betriebsgrößen im Berchtesgadener Land und Traunstein für die Jahre 2003 und 2018. Zwar ist die Anzahl der Kleinstbetriebe (< 5 ha) fast stabil geblieben, die Zahl der kleinen (5-10 ha) und mittleren (10-30 ha) Betriebe ist aber deutlich zurückgegangen. Zugenommen haben dagegen die Großbetriebe (> 30 ha). Im Landkreis Rosenheim wird das vermutlich ähnlich aussehen, leider sind die Daten dort nicht so einfach verfügbar.
Die zunehmende Konzentration der verfügbaren landwirtschaftlichen Flächen auf Großbetriebe gehört zum Wesen der subventionierten industriellen Landwirtschaft, in der nur Fläche und Stückzahl Vieh zählt. Um München herum ist die Konzentration der Betriebe zweifellos deshalb stärker ausgeprägt, weil die Landschaft dort bretteben und bestens für große Maschinen geeignet ist.
In dem von den Volksbegehren-Initiatoren ausgearbeiteten
Gesetzesänderungsentwurf finde ich keinen einzigen Satz, der in Verdacht stehen könnte, das „Kleinbauernsterben“ zu beschleunigen.
Selbstverständlich ändern Gesetze und Verordnungen die Gesellschaft. Der Atomausstieg ist so ein Beispiel, der Katalysator, die Mülltrennung, der Kohleausstieg, die Energieeinsparverordnung usw. Aber auch mangelhafte Gesetze und Regeln prägen eine Gesellschaft, beispielsweise die Legalisierung des Einsatzes von Insektiziden und Pestiziden in der Landwirtschaft und zu lasche Regeln ("Düngung nach guter fachlicher Praxis" im
Düngegesetz) für die Stickstoff-Phosphor-Flutung der Böden.
Aus sich selbst heraus wächst nur die Unordnung. Dafür steht der 2. Hauptsatz der Thermodynamik

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