Schon in meiner Kindheit in den 70er Jahren gab es einige Möglichkeiten in den Bergen neben dem herkömmlichen Wandern/Bergsteigen und dem Besuch traditioneller Brauchtumsveranstaltungen (z.B. Spitzing Faschingsrodeln) „synthetische Erfahrungen“ zu machen. Da gab es die Sommerrodelbahnen und Märchenparks, wo wir als Kinder durchaus unseren Spaß hatten.
In den letzten 15 Jahren hat die Erschließung der Berge, mit immer größeren und sich an Hässlichkeit überbietenden Anlagen allerdings sprunghaft zugenommen. Stichwort: Funpark Alpen. Auch das Angebot an besonderen Events und Aktionen, wie „Yoga auf der Alm, oder mit dem Segway auf die Tregleralm (Bericht von Kalapatar
https://www.roberge.de/index.php?topic=8880.0 ), ist kaum mehr zu überblicken.
Mit Grausen erinnere ich mich auch an einen Besuch des Hexenwassers in Söll, welches wir, auf verheißungsvolle Empfehlungen von diversen Bekannten, vor ca. 10 Jahren mit unseren damals noch kleineren Kindern besucht haben. Ich dachte, ich bin in die 20 Jahre alte Serie, „Die Piefke Sage“, versetzt worden. Die Serie hat schon damals, die Entwicklung- eines sich immer mehr dem Tourismus verschriebenen Tirol, sehr pointiert auf die Schippe genommen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Piefke-SagaHier auch noch ein sehr guter Link, der sich mit diversen „Projekten“ ausführlich und sehr fundiert (pdf-download) kritisch auseinandersetzt. Auch das Hocheck in Oberaufdorf ist dabei.
https://www.mountainwilderness.de/projekte/funpark-alpen/In diesem Montagsrätsel gilt es nun zwölf Orte und das genaue dazugehörige Event zu erraten. Ich werde immer zwei Texte mit Bildern zu jeweils zwei gesuchten Orten und eine Umschreibung des der dort angebotenen Aktivität/Veranstaltung veröffentlichen und nach Auflösung mit den nächsten beiden Orten weitermachen. Pro Ort und für das zugehörige Event gibt es jeweils einen Punkt.
Der Wintertourismus ist ausgenommen. Dessen Geschichte/Historie in der Region hat uns Rennschnecke in seinem Mo-Rätsel 377 bereits auf hervorragende Art näher gebracht. Außerdem geht es in diesen Rätsel ausschließlich um die Gegenwart.
Die Erschließung der Berge zu anderen Zwecken als zum nackten Überleben, wie sie die längste Zeit im Vordergrund stand, können sich die Menschen erst seit Kurzem leisten. Eine Ausnahme bilden hier spirituelle Aspekte. Am Beispiel der Anfänge des Wintersports ist auch sehr schön zu sehen, dass dieser zunächst weniger unter dem Motto Geldverdienen stand, sondern von Entdeckergeist und der Lust an sportlicher Aktivität geprägt war.
Deswegen habe ich auch nicht nur in meinen Augen negative Beispiele aus der Region aufgeführt, sondern auch alpenländische Feste/Gebräuche und Beispiele, die mehr im Einklang mit der Natur stehen bzw. Beispiele, die nicht ausschließlich kommerziellen Zwecken dienen. Leider ist aus meiner Sicht die Anzahl der nachhaltigen und optisch ansprechenden Angebote wesentlich überschaubarer. Sehr positiv ist mir hier außerhalb der Ro-Berge der Bayerische Wald mit sehr vielen naturnahen Einrichtungen aufgefallen (Tierfreigehege, Walderlebnisspielplatz, verschiedene Themenpfade, Freilichtmuseum Freyung…).
Außerdem liegt es auch im Auge des Betrachters, wie er eine Aktivität beurteilt. Denn die Forderung, die Berge komplett unangetastet zu lassen, wäre aus meiner Sicht weder wünschenswert, noch durchsetzbar. Ich als Bergsteigerin, nutze selbst gerne die Möglichkeit, auf schönen Hütten und Almen übernachten und einkehren zu können.
Weiterhin hat gerade die Almwirtschaft über Jahrhunderte eine große Biodiversität in den Bergen hervorgebracht. Wenn der Mensch und die Tiere diese Arbeit nicht mehr durchführen, dann kommt der Wald zurück und vielen Blumen und Insekten bietet sich kein Lebensraum mehr. Wobei mir auch in Bezug auf die Almwirtschaft schon negative Beispiele ins Auge gestochen sind. Da sind manche Zufahrten zu Almen, gerade in Österreich, so ausgebaut, dass sie auch mit einem Sattelschlepper erreichbar wären, und bei einem Besuch auf dem Veitsberg und der Buchackeralm (Hundalm-Eishöhle), konnte ich es kaum glauben, dass mittlerweile auch österreichische Bergwiesen nicht mehr vom Odeln verschont bleiben (mit den entsprechenden Auswirkungen auf die ökologische Vielfalt)
So, nun genug mit den Ausführungen, später am Abend geht es dann los.
Almrausch