Haaralmrunde am 04.06.2018
 

       

Haaralmrunde am 04.06.2018

Begonnen von bergfexklaus, 05.06.2018, 11:30

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bergfexklaus

Mein ursprüngliches Ziel ,,Hohes Gerstfeld" gab ich aufgrund von Startproblemen am Auto und einer Verkehrsumleitung vor Inzell genervt auf. Ich landete schließlich am Wanderparkplatz Urschlau, von wo ich erst mal Richtung Eschelmoos stapfte.

Auf der bunten Almwiese, neben einem gluckernden Bach, lässt es sich mit Hochgernblick wunderbar faulenzen.
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An der Eschelmoos-Diensthütte vorbei folgte ich dann dem Wegweiser ,,Hochfelln / Thoraukopf", mit einem kleinen Abstecher in den Weißgraben, wo ich nach einer direkten Aufstiegsmöglichkeit zum Weißgrabenkopf Ausschau hielt, aber wegen der sehr steilen, bröseligen Flanken doch lieber umkehrte. Den Weißgrabenkopf erreichte ich dann über den ,,normalen" Weg, einem abenteuerlichen Steig für Freunde wilder, enger Latschengassen. In Gipfelnähe öffnet sich der Blick auf den Hochfelln mit der Tabor-Kapelle. Trotz des Bombenwetters und Seilbahnunterstützung war es dort fast so einsam wie auf meinem Weißgrabenkopf.
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Im Kammverlauf gibt es genügend prächtige Aussichtspunkte, leider alle mehr oder minder ameisenverseucht. Die wunderschöne Thoraualm liegt einem immer zu Füßen.
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Auf dem Weiterweg Richtung Gröhrkopf entdeckte ich weiter unten einen Forststeig, auf den ich - voller Neugierde - weglos abstieg.
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Der ziemlich gut präparierte, rot markierte Steig führt ca. 100 m unterhalb von Gröhrkopf und Haaralmschneid durch deren Westflanken und trifft an der nord-westlichen Ecke des Weidezauns auf die Haaralm. In OSM ist der Steig nicht kartiert, im BayernAtlas  scheint zumindest der südliche Abschnitt zu stimmen, es fehlt aber der nördliche Teil, bzw. die Verbindung zum mittleren Forststeig, der zur Hinterrötlwand-Diensthütte führt?

Auf der Haaralm angekommen, nahm ich auf einem Baumstamm Platz und genoss den Panoramablick auf Hörndl, Gurnwandkopf und Röthlmoosalm.
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Reinhard

ZitatDer ziemlich gut präparierte, rot markierte Steig führt ca. 100 m unterhalb von Gröhrkopf und Haaralmschneid durch deren Westflanken und trifft an der nord-westlichen Ecke des Weidezauns auf die Haaralm. In OSM ist der Steig nicht kartiert, im BayernAtlas  scheint zumindest der südliche Abschnitt zu stimmen, es fehlt aber der nördliche Teil, bzw. die Verbindung zum mittleren Forststeig, der zur Hinterrötlwand-Diensthütte führt?

Auf der AV-Karte BY 18 ist ein Teil des Steigs vorhanden. Der von Dir erwähnte Verbindungsweg fehlt anscheinend ebenfalls.

RADI

 #hallo#

Hab´ ín dem Gebiet auch mal den Unterschied der Karten und des realen Wegverlaufs kennenlernen müssen
(s.a. meine Beiträge hierzu: https://www.roberge.de/index.php/topic,8061.msg53308.html#msg53308 )
und https://www.roberge.de/index.php/topic,7393.0.html
im Bayern-Viewer (und damit auch in den DAV-Karten) ist der Weg (v. Gröhrkopf zur Haaralmschneid) falsch eingezeichnet, der Weg vem Gröhrkopf mündet nur wenig Meter neben dem Gipfel der Haaralmschneid, zur Haaralm selber gibt es keinen Weg, im Nebel mußte ich mal - von der Haaralm kommend- abbrechen
in OSM ist der Wegverlauf richtig eingezeichnet https://www.openstreetmap.org/#map=16/47.7425/12.5596

#bisbald#
RADI

bergfexklaus

Servus Reinhard & RADI,

ich bin den fraglichen Steig heute komplett gelaufen, von der Haaralm bis zur Hinterrötlwand-Diensthütte. Meine schlaue Armbanduhr kann auch GPS-Tracks aufzeichnen, was ich ausnahmsweise mal gemacht habe, um den ,,Nebel" um den Steigverlauf etwas zu lichten.
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Wenn man die Dianacht-Karte mit der AV-Karte von Reinhard vergleicht, wird klar, dass sowohl AV/BayernAtlas als auch OSM ,,richtig" sind. Dort, wo in der Dianacht-Karte mein blauer Track beinahe den Verbindungs-Steig Weißgrabenkopf - Gröhrkopf berührt, knickt der AV/BayernAtlas-Weg nach rechts (Osten) ab.

In keiner der Karten ist jedoch der auf etwa 1400 m Höhe weiter laufende Steig zur Hinterrötlwand-Diensthütte verzeichnet.

Der Steig beginnt am Waldrand im Westen der Haaralm und ist mit einem gelben Pfeil markiert.
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Die Markierungen (gelb oder rot) sind durchgehend zu sehen. Am Anfang werden die steilen Westflanken von Haaralmschneid, Gröhr- und Weißgrabenkopf gequert, trittsicher sollte man schon sein. Dann geht es auf einem Kammrücken durch lichten Bergwald leicht bergab, Richtung Westen.
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Nach einem etwas steileren Abstieg nach Süden wird eine Gabelung erreicht. Hier leistete ich mir einen Verhauer. Statt östlich abwärts ist nördlich aufwärts die richtige Wahl! Irgendwann rückt der Rötlwandkopf ins Blickfeld.
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Wenig später ist die schnuckelige Hinterrötlwand-Diensthütte auf einer kleinen Lichtung erreicht. Zeit für eine ausgedehnte Rast.
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geroldh

#kopfhoch#  Hab' mir diese Ecke mal in der "Zeitreise" angesehen: Es könnte gut sein, dass es in der "einfarbigen Vorzeit" (Karten bis 1971) dort einen "Steigansatz" gegeben haben könnte, der aber vmtl. weniger gut "ausgebaut" war wie die darunterliegenden Steige zur Diensthütte. In den Farbkarten ab 1972 wurde der Verlauf mit den Höhenlinien besser eingemessen, dann aber der Steig wohl zu unbedeutend, entspr. nicht mehr gepflegt und ist vmtl. heute verwachsen... - nur in allen Nachfolgekarten (inkl. DAV) hat er bis heute "überlebt" (und dies ist KEINE Seltenheit im BayernAtlas!). Damit könnte dort eine ähnliche Situation bestehen, wie ich sie kürzlich bei der Erkundung einer anderen experimentellen Tour (Lembergschneid) von BFklaus beschrieben habe (3. #pfeilrechts#).
Ob damals schon (undokumentiert) bestanden, oder erst in der "Neuzeit" (der Bergwanderungen) entstanden, ist der in die OSM-Datenbank aufgenommene Gratverbindung natürlich die logischere Variante - erst eine genauere Suche vor Ort nach alten Steigansätzen und anderen Zeichen (Schnittstellen an Latschen) kann dieses Rätsel lösen - und genau dies kann heute so manche Bergwanderung "spannend" machen...  ;)

PS/Nachtrag:
Zitat von: BFklausIn keiner der Karten ist jedoch der auf etwa 1400 m Höhe weiter laufende Steig zur Hinterrötlwand-Diensthütte verzeichnet.
Dies könnte tatsächlich noch ein interessantes "Forschungsgebiet" sein... ;D - die Fotos sind durchaus vielversprechend. #danke1#

bergfexklaus

Am Mittwoch hatte ich meine Sonnenbrille samt Lesebrille irgendwo zwischen Haaralm und Hinterrötlwand-Diensthütte liegen lassen. Da ich nicht damit rechnete, dass Gerold seine "Forschungsarbeiten" schon begonnen hatte  ;), machte ich mich selbst noch mal auf den Weg.

Neben Kühen sind auf der Haaralm übrigens auch Pferde zu Hause.
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Sehr lange musste ich nicht nach den Brillen suchen. Ich fand sie unterhalb des Gröhrkopfs mitten auf dem Steig, völlig eingesaut, aber unversehrt. Ich kürzte die Runde deshalb ab und stieg zum Verbindungssteig Weißgrabenkopf - Gröhrkopf hoch. Auf einem felsigen Hügel legte ich eine Foto-Pause ein: Blumen und tanzende Schmetterlinge lieferten farbenprächtige Motive en masse.
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Über den Gröhrkopf ging es dann weiter zur Haaralmschneid mit tollem Ausblick zum Chiemsee und zum Hochfelln.
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Meine Mittagspause auf der kommoden Gipfelbank durfte ich alleine mit einer schwarz-gelben Schmetterlings-Schönheit verbringen.
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Auf dem Rückweg habe ich einen kleinen Umweg über die mir bisher unbekannte Linner-Mais-Alm genommen. Ab der Alm folgte ich kaum sichtbaren Steigspuren über einen sehr steilen Kammrücken durch lichten Laubwald direkt runter nach Urschlau. Das Schönste kommt zum Schluss.