Vielleicht würde diesen Beitrag noch besser passen "Verhalten von Hundehaltern (m/w)"?
Es ist mir schon klar, dass man über dieses Thema sehr kontrovers diskutieren kann. Es ist mir aber ein echtes Bedürfnis, aus vielen gemachten Erfahrungen einiges anzumerken.
Was ich bei manchen Hundehaltern leider immer wieder vermisse, ist das Wissen um die Wildtiere in unseren Bergen und ein angepasstes Verhalten. Besonders im Winter leiden die Wildtiere sehr unter widrigen Wetterbedingungen. Jede aufgenommene Witterung von einem Hund signalisert dem Wild ein Raubtier und damit Lebensgefahr, und treibt sie in die Flucht. Was das bei tiefem Schnee und womöglich verharschter Oberfläche bedeutet, sollte eigentlich hinlänglich bekannt sein. Nicht wenige treibt das bis zur totalen Erschöpfung. Ein Waidmann könnte das sicher besser erklären als ich, der mit Hunden aufgewachsen ist und sie sehr mag, aber aus persönlichen Umständen keinen hält.
Gelegentlich versuche ich, Halter darauf anzusprechen, dass sie sich z.B. in einem Naturschutzgebiet (Geigelstein) oder in einer Wildruhezone befinden und empfehle ihnen, ihre Hunde anzuleinen mit der Erklärung, warum das sinnvoll ist. "Mein Hund folgt aufs Wort und jagt nicht" ist oftmals die Antwort, aber wissen das auch die Wildtiere? Und wenn der Hund erkennbar viele Meter entfernt läuft, mit der Schnauze am Boden, kreuz und quer durchs Gelände sucht, dann melden sich bei mir erhebliche Zweifel, ob alles so unter Kontrolle ist. Den natürlichen Jagdinstinkt eines Hundes kann man wohl nur sehr bedingt abtrainieren, er ist halt ein Tier.
Zugegeben, es wird den meisten Hunden wohl nicht gelingen, ein flüchtendes Bergwild tatsächlich zu erwischen, aber die Flucht alleine kann dem Wild u.U. das Leben kosten.
Ich denke dabei an die Auerhähne am Brünnstein oder der Hohen Asten, aber auch an die Gämsen und Rehe mit ihren Jungtieren, die der Winter bis in die tiefen Lagen treibt (vor kurzem ist mir ein Rudel Gämsen mit Jungtieren auf dem Weg zur Asten unterhalb dem Wagnerberg untergekommen, das hatte ich mir bis dahin gar nicht vorstellen können!), die Rauhfusshühner am Feichteck und der Hochries, um nur ein paar Beispiele aufzuzeigen.
Es gibt aber auch Hundebesitzer die gerne bereit, darüber zu sprechen und zeigen Verständnis für meine Argumente. Oft ist es Gedankenlosigkeit und man hat den Hund halt laufen lassen. Es liegt mir auch fern, alle Hundehalter über einen Kamm zu scheren, viele von ihnen verhalten sich sehr verantwortungsbewusst und passen sich den Naturgegebenheiten an, in jeder Beziehung. Und haben sicher trotzdem Spass in den Bergen mit ihren Vierbeinern. Deshalb sehe ich meinen Beitrag einfach nur als Anregung an alle, die es anders sehen.
Ich freue mich auf meinen Bergwanderungen immer über jede Begegnung mit einem heimischen Wildtier und verhalte mich weitgehend entsprechend, ein freilaufender Hund würde solche Erlebnisse wohl eher verhindern.