... einen Bayernatlas in 3D geben wird. Selbst in GoogleEarth mit seinen teilweise katastrophal schlechten Luftbildern faellt einem ja immer wieder mal ein moeglicher Wegverlauf ins Auge, sobald man das Ganze ein bisschen dreht und kippt. ...
... muss nur noch Oesterreich endlich mit was Vergleichbarem nachziehen...
Um virtuell auf die Suche nach “
Lost Paths” (sinngemäß „vergessene Pfade“) zu gehen, können die verschiedensten digitalen Informationsquellen hilfreich sein (dabei aber alte Bücher, Karten und Tourenführer nicht übersehen...

).
Vllt. wäre hierzu ein Beispiel nützlich, denn ich habe es
mit GoogleEarth an einem mir kürzlich begangenen Ort (s.u.) ausprobiert – und ich kann mit der 3D-Darstellung (auch mangels Zoom-Stufe) diesbzgl. keinen positiven Effekt erkennen, der sich nicht ohnehin bereits im 2D-Luftbild abzeichnet – und unter Bäumen/Büschen versagt diese Möglichkeit ohnehin.
* Schweizer Karte: Bei der interaktiven
swisstopo-Karte/Luftbild ist die 3D-Beta-Funktion mit einer vereinfachten Kartendarstellung freigeschalten, z.B.
die „Inn-Quelle“ oberhalb des Maloja-Passes.
Gegenüber der guten topografischen Kartendarstellung kann ich pers. mit dieser 3D-Darstellung nicht viel anfangen, außer „Traffic“ zu verursachen gewinne ich hierbei keine tieferen Erkenntnisse. Das ganze sehe ich mehr als eine „bequeme Spielerei“ für von der Technik abhängige Nutzer, weil sie die Höhenlinien und Gelände-Schraffuren nicht mehr im Gehirn zu einem räumlichen Geländemodell visualisieren können – die menschliche Faszination geht vielmehr von der bisher unbekannten Perspektive aus.
Bei der Luftbilddarstellung gibt es diese 3D-Funktion (noch) nicht. Die (kostenfreie) unscharfe 10m-Zoomstufe bringt m.E. keinen Vorteil (gleicher Info-Gehalt bei „vergrößertem Pixel“) gegenüber der schärferen 20m-Zoomstufe. Im „einsehbaren Bereich“ lassen sich hier bei entsprechendem Kontrastverhältnis zur Umgebung noch begangene kleine Pfade gut ausmachen. Unbegangene alte Pfade sind auf ausreichend markanter Geländestruktur und dem Lichteinfallswinkel bzw. Sonnenstand angewiesen.
Suchbild: Wer findet
an der „Inn-Quelle“ die beiden Herzerl im (derzeitigen) Luftbild?
* BayernAtlas: Im Hintergrund scheint bereits die „dritte Dimension“ verfügbar zu sein, gibt es doch die Unterseite „
Hinweis zum BayernAtlas 3D“. Dort eingebettet finden sich Screenshots von 3D-Darstellungen für
Topo-Karte und
Luftbild.
Anfang Feb. hatte ich es mal nebenbei bemerkt, die neue Funktion im BayernAtlas:
Bayerns Schlösser und Burgen in 3D. Um dorthin zu gelangen: Menü > Freizeit in Bayern > Thema wechseln > Heimat 3D
Bereits verfügbar ist z.B. das Schloss Neuschwanstein bei Füssen (
hier 3D-Übersichtsbild) mit z.B. seiner kurzfristig interessanten
interaktiven 3D-Ansicht von außen (
!!Ladezeit
!!). Im neuen konsumierenden „Internet-der-Dinge-Zeitalter“ ist diese Zusatzfunktion möglicherweise eine faszinierende Perspektive für langweilige Regentage, vergleichbar mit
Zugspitze-360°...
* Tiroler Karte: Das interaktive
geografische Informationssystem tirisMaps des Landes Tirol mit seiner „mauen Basiskarte“ (zur groben Orientierung ausreichend) bietet ergänzend zum bereits andiskutierten Luftbild, hier Orthofoto mit einer Bodenauflösung von 20 cm, eine sehr interessante Darstellung bzw. Funktion für „verschwundene Wege“: Ein Digitales Geländemodell (DGM) ohne verdeckende Vegetation, das aus einer Laserscan-Befliegung berechnet wurde. Hier soll die Auflösung 1 Meter sein und damit lassen sich ansatzweise Wegstrukturen ausmachen, sofern diese eine deutliche Geländeverformung zur Folge hatten, wie sie früher bei der Anlage von
Nutzsteigen durchaus üblich war. Die Daten des DGMs sind derzeit einige Jahre älter als die Orthofotos (Aktualisierung im 3-Jahres-Zyklus), doch für die eigentliche Motivation ist dies sogar eher förderlich.
Unten anhängend habe ich einen kleinen Ausschnitt dieser drei Darstellungen nebeneinander gestellt, in einem Gebiet, das ich zur Jahreswende bewandert hatte (
Brandenberger Alpen: Hasatal zw. Zunterköpfl und Durrenberg), und man kann eindeutig sagen, dass da wohl ein historischer Wegverlauf verborgen liegt und heute auf der Forststrasse vmtl. nicht mehr wahrgenommen wird.
Wie Frank anmerkt, kann im „BayernAtlas 3D“ die Auflösung aus Performancegründen nicht allzu groß werden – und damit wird es m.E. nur eine „nette Spielerei“ – doch wenn im aktuellen „BayernAtlas 2D“ wenigstens dieses „1m-Geländemodell“ ergänzend zur Auswahl stünde, wäre so manchem (digitalen) Hobby-Forscher einiges mehr geholfen.
Wollte man den Zufall austricksen und wurde auf diese Weise ein vielversprechender Ansatzpunkt gefunden, bleibt das tatsächliche Unterwegssein „im Feld“ mit einem aufmerksamen Blick weiterhin unschlagbar. Oft genug läßt sich dann erkennen, dass die Natur „im Rückbau“ bereits gute Arbeit geleistet hat...