Bereits vor vielen Jahren waren wir einmal von Unterschwendt / Lucknerhof entlang des gleichnamigen Baches durch das Niederhauser Tal – bekannt bei langjährigen GS-Fliegern als „Bermudadreieck“

– gewandert, um an dessen Ende zur Lack-Alm (1312 m) aufzusteigen und nach einer ausgiebigen Pause über die Südflanke den Gipfel des Unterberghorns (1773 m) zu erreichen. Da es von dort außer entlang der unattraktiven Skipiste keinen „vernünftigen“ Abstiegsweg gibt, wurde der Gleitschirm ausgepackt

und via dem Luftweg der Ausgangspunkt wieder erreicht („hike-&-fly“).
... Übrigens, da gibt es einen vergessenen Steig von Schwendt / Kohlstatt aus weg über den langen Schnappenrücken, da könnte man auch direkt zur Kapelle am Schnappenstein und dann weiter über Schnappen - Ob. Schnappenalm - ...
... In meiner Kompass-Karte ist da nichts eingezeichnet, in der amap aber sogar als normaler Wanderweg eingetragen
Solche Hinweise auf in Vergessenheit geraten(d)e Steige lassen uns aufhorchen, versprechen diese doch eine für uns attraktive Bergtour

– und der Blick in alte Karten, wie z.B. die
Austrian Map, rundet die Tourenvorbereitung ab.
So wollten auch wir uns diese (unbekannte) Abseits-Aufwärts-Möglichkeit am Schnappen einmal genauer ansehen und haben auch noch eine Möglichkeit gefunden, für eine attraktive Rundtour
im Uhrzeigersinn, die schwierigen Wegstücke im Aufstieg zu bewältigen:
Ausgehend vom Ortskern Schwendt (702 m) geht’s an der Kirche vorbei östl. den Hang hinauf und südl. an einem Wohnanwesen vorbei zu einer kleinen Feldwegkreuzung mit Wegweiser
(Bild 1). Genau in gerader Richtung leicht ansteigend auf den Waldrand zu treffen wir auf ein kleines Steigerl, das sich etwas links orientierend zu einer eingewachsenen Forststrasse hinaufführt.
Auf dieser geht es gemütlich in Richtung Hackeralm, deren Abzweiger wir jedoch ignorieren, in einer Kehre die Himmelsrichtung wechseln und nach einigen Minuten im Bereich des Gebiets „Kohlstatt“ einen großen SUV/Jeep-Wendeplatz mit „Carport“ für die Jäger erreichen.
Hier beginnt der alte Jägersteig – und zwar „gut getarnt durch Luft“, nämlich genau oberhalb einer größeren Abgrabung des Hanges... Der Steig – tw. alte Markierungen und frisch ausgeschnitten – zieht sich gleichmäßig den Schnappenrücken hinauf
(Bild 2), an schmalen und ausgesetzten Stellen (T4) im oberen Bereich ist Konzentration und Umsicht gefragt, damit der Fuß nicht an rutschigen Steinen und Wurzeln den Halt verliert – ein paar Meter unangenehmes Hinunterfallen wären stellenweise drin...
Gleich nachdem der Steig den Rücken erreicht, darf man den unscheinbaren Abzweiger nach rechts-hinten(!) nicht verpassen, der nun stets genau auf dem in alten Karten als „Geigenboden“ bezeichneten Rücken in südl. Richtung führt und dann etwas steil die Kapelle auf dem Schnappenstein (1490 m) erreicht
(Bild 4 oben).
Von hier führt ein bestens markierter Wanderweg am Schnappen (1546 m) vorbei zum Schnappenkreuz oberhalb der Oberen Schnappenalm
(Bild 4 unten). Hier lassen wir die Untere Schnappenalm wörtlich links liegen und steigen auf einer alten grasigen Pfadtrasse an herrlich blühenden Heidebüschen vorbei
(Bild 5) hinunter auf den Wanderweg, der anfangs breit und flach, später als Pfad steiler werdend, in der Nähe der Stegeralm in eine neuere Almstrasse mündet.
An dieser Kreuzung gehen wir auf der alten grasigen Trasse gleich links/unterhalb der Strasse in nördl. Richtung, denn mit dem Beginn des Waldrandes wird der alte, markierte Pfad sichtbar, der die große Kehre der Strasse elegant und schattig abkürzt. Nun hat die neuere Almstrasse für ein kurzes Stück den alten Pfad „gefressen“, aber an einem Wegweiser darf man die Abzweigung nach rechts nicht verpassen, die nun wieder auf einen sehr alten Pfad („Ochswiesenweg“) in nördl. Richtung durch das Gebiet „Ochswies“ führt.
Nach einer gemütlichen Wanderung, meißt leicht abwärts, erreichen wir wieder die kleine Feldwegkreuzung mit Wegweiser – und sind doch tatsächlich auf dieser schönen Rundtour absolut niemanden begegnet – von einer Waldgams und einem balzenden Birkhahn mit seinen zwei Mädls mal abgesehen...