Für die lange, anstrengende Tour war ich wieder mal recht spät dran. Der Parkplatz Alpeltalsteig war um 9 Uhr bereits gut besetzt. Die erste halbe Stunde ging es (fast) schneefrei steil bergan, an den Stahlseilen entlang und über eine Felsstufe hoch. Nach dem Anlegen der Schneeschuhe stieg ich auf festem Schnee weiter steil aufwärts, an den Alpelköpfen vorbei, bis sich der Hang zurück lehnt.
Nach zweieinhalb Stunden erreichte ich die südliche Abzweigung zum Hohen Brett (Foto 01), die offenbar häufig genutzt wird. Der namenlose (?) Gipfel in der linken Bildhälfte besitzt übrigens auch ein Gipfelkreuz.
Mein Weg führte aber mehr oder weniger ostwärts, im leichten Auf und Ab über die tief verschneite Hochebene (Umgäng) Richtung Göllscharte, die schon von weitem rechts vom Hohen Göll auszumachen ist (Foto 02). Die unglaubliche Stille wurde ab und zu durch donnernde Lawinenabgänge gestört.
Das Gelände steilt sich wieder auf. Zur Göllscharte zieht es sich doch noch ganz schön lange hin. Ab da wählte ich den abgeblasenen Grat, den Sommerweg, als Aufstiegsvariante zum Kuchlerkreuz (Foto 03), von wo der Hohe Göll fast schon zum Greifen nahe ist.
Der finale „Gipfelsturm“ (Foto 04) kostete mich die letzten Körner.
Oben erwartet mich ein aufdringliches Gipfelkrähenduo (Foto 05) und ein fantastischer Ausblick. Leider blies ein eiskalter Wind, der mich aber nicht an einer ausgiebigen Brotzeit hindern konnte.
Für den Abstieg brauchte ich fast so lange wie für den Aufstieg, weil der inzwischen durchnässte Schnee in den steilen Abschnitten deutlich schwieriger zu begehen war. Ich hätte halt 4 Stunden früher aufbrechen müssen …