Auf dem Rastplatz unterhalb der Steinernen Agnes (Foto 06, im Hintergrund Watzmann und Hochkalter, ganz rechts die Ostflanke des Törlkopfs) traf ich erstmals auf Wanderer, drei sehr nette Frauen, mit denen ich kurz ratschte.
Der Weiterweg durch den Bergwald war weitgehend schneefrei, erst im freien, steileren Gelände verschwand der Steig immer öfter unter einer zunehmend dickeren Schneedecke. Im Aufstieg zur Scharte zwischen Dreisesselberg und Karkopf umging ich lawinenkritische Passagen weiträumig, bis ich weiter oben wieder auf schneefreie Abschnitte traf. Jetzt war der Karkopfgipfel schon in Sichtweite (Foto 07).
Ab der Scharte wurde es dann etwas anstrengender. Die Schneedecke über den Latschenfeldern war zwar überwiegend tragfähig und hätte mit Schneeschuhen bombensicher gehalten. Mit meinen Grödeln brach ich dagegen immer mal wieder bis zu den Oberschenkeln ein. So hatte ich mir die Brotzeit am Gipfelkreuz (Foto 08) redlich verdient. Der letzte Eintrag im Gipfelbuch war vor drei Wochen, kaum zu glauben bei dem Panorama! Normalerweise hätte sich eine Überschreitung zum Törlkopf mit Abstieg über die Törlscharte angeboten. Angesichts der Schneeverhältnisse musste ich aber mit heftigen Latschenkämpfen rechnen, worauf ich gar keine Lust mehr verspürte.
Ich stieg also auf dem Aufstiegsweg ab, diesmal durch geschicktere Wegwahl mit deutlich weniger Einbrüchen, immer den Dreisesselberg vor Augen (Foto 09).
Endlich auf schneefreiem Terrain angekommen, lief mir die Agnes noch mal vor die Linse (Foto 10), einfach unwiderstehlich.