Vom Föhn war gestern früh (Samstag) am kostenlosen Wanderparkplatz Laubau noch nichts zu spüren. Die Forststraße war teils spiegelglatt gefroren. Ich blieb nicht lange auf dem breiten Weg, sondern bog schon bald auf den Steig zur Sackgrabenalm ab. Die Schneeauflage war gering, erst kurz vor der Sackgrabenalm stieg die Schneehöhe und ich schnallte die Schneeschuhe an. Vor mir hatten bereits zwei Wanderer und ein Schneeschuhgeher fleißig gespurt, ich musste mich also nicht besonders anstrengen.
Zwischen der Sackgrabenalm und dem ehemaligen Skigebiet holte ich dann den Schneeschuhgeher ein. Es war ein 81-jähriger Mann, der gemütlich zum Rauschberg hoch stapfte. Chapeau! Wir kamen schnell ins Fachsimpeln über Schneeschuhe und Wanderstöcke, wobei sich wieder einmal bestätigte, dass Bergsteigen auch geistig jung hält.
Am ehemaligen Skigebiet auf der Südflanke des Vorderen Rauschbergs, gut 200 Hm unterhalb des Gipfels gelegen, gönnte ich mir eine kleine Pause an einer der Almhütten, mit schönem Blick zum Sonntagshorn und den Reifelbergen (Foto 01).
Die restlichen Höhenmeter ging es dann rechts der Piste an einer kleinen Waldschneise entlang. Ich stieg direkt zu „Adams Hand“ hoch (Foto 02).
Von dort überblickt man den Ruhpoldinger Talkessel mit dem Hochfelln und dem Hochgern dahinter (Foto 03). In der Ferne ist der Chiemsee zu erkennen.
Der Seilbahngipfel ist natürlich recht belebt. Ich verdrückte mich deshalb nach einer kurzen Brotzeit Richtung Kienbergalm (Foto 04), zu der - ab der Abzweigung nach Inzell - eine einsame Schneeschuhspur leitete.
Meine Hoffnung, dass der Steig zur Kaitlalm runter auch gespurt wäre, erfüllte sich leider nicht. Unter der dicken Schneedecke war der Pfad unmöglich zu finden. Ich musste mich auf meinen Orientierungssinn verlassen und versuchen, das Gelände so gut es geht zu „lesen“. Das hat auch ganz ordentlich funktioniert, jedenfalls kam ich heil an der Kaitlalm an (Foto 05).
Über den breiten Forstweg wanderte ich jetzt zurück zur Laubau, ab der Schwarzachenalm sogar in einer durch Forstfahrzeuge bestens „präparierten“ Spur.