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Lechner Köpfl und Hochsalwand am 11.11.2015

Begonnen von Peter Dietz, 21.11.2015, 17:32

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Peter Dietz

Einen Besuch auf der Hochsalwand verbinden wir immer mit einer Überschreitung des Lechnerköpfls. Diese Überschreitung ist so schön, daß uns einfach etwas fehlen würde, würden wir sie auslassen. Von daher waren wir einigermaßen besorgt, als wir Simons Bericht von einem Felssturz am Lechnerköpfl lasen (24. Oktober hier im Forum). Wir mußten uns also selbst vor Ort davon überzeugen, welche Auswirkungen dieser Felssturz auf die von uns begangene Nordwandführe am Lechnerköpfl haben würde.

Am 11. November sind wir bei herrlichem Wetter vom Parkplatz unterhalb des Kirchls in Sankt Margarethen gestartet (der Jenbachparkplatz ist üblicherweise ab Ende Oktober geschlossen). Der Weg führt am Breitenberghaus vorbei zur Lechner Alm. Von dort geht es hinauf auf die Lechnerschneid und weiter nach links zur Nordwand des Lechnerköpfls.

Im Einstiegsbereich quert man direkt unterhalb der Stelle, an der der Fels ausgebrochen ist. Das hinterläßt ein sehr mulmiges Gefühl. Nachdem zwei weitere, schon ältere Felsausbrüche in der Nordwand links vom Grasrücken zu sehen sind, der zum Einstieg führt, kann ich diese Nordwandführe schweren Herzens nicht mehr zum Nachsteigen empfehlen. Das mit dem Felssturz einhergehende Risiko ist für mich einfach nicht kalkulierbar. Auch der in der Datenbank von roBerge beschriebene (Rampoldplatte - Lechnerköpfl - Hochsalwand - Haidwand), nordseitig begonnene Aufstieg ist hiervon betroffen, da er den gleichen Einstieg benutzt. Der entsprechende Abschnitt in der Beschreibung der roBerge Datenbank sollte daher aktualisiert werden. Es bleiben somit die Anstiege von Süden aus dem Sattel zwischen Lechnerköpfl und Hochsalwand.

Der Normalweg nach/von Süden hinab/herauf ist immer noch durchgehend weiß markiert (ich hatte das am 28. Juni im Forum Bergtouren berichtet). Die neuen weißen Markierungen am Nordhang der Hochsalwand hingegen sind oberhalb des Einstiegs wieder grau überstrichen. Das Grau ist allerdings fast so auffällig wie die ursprünglich weiße Farbe.

Von der Hochsalwand sind wir wie so oft über den Jagersteig abgestiegen. In dieser Gegend werden derzeit Holzarbeiten durchgeführt. Das zieht sich wie eine Schneise der Verwüstung durch den Nordhang von Hochsalwand und Salwand. Der Jagersteig quert diese Schneise auf ca. 1.330 m Höhe.

Auf dem Almgelände südlich der Lechner Alm folgen wir dann den reichlich vorhandenen roten Markierungen nach Nordosten hinunter zum von oben schon sichtbaren Forstweg. Im Wald verlassen wir den Forstweg dann bald nach rechts und queren zu einem Hüttl, das am jenseitigen Waldrand gelegen ist. Hier gehen wir über einen schön gelegenen Wiesenrücken nach Osten, immer in etwa parallel zum Waldrand und hart südlich am Zugberg vorbei. Es ist eine friedvolle Atmosphäre hier mit herrlicher Aussicht auf die nähere Umgebung. Am östlichen, unteren Ende des Wiesenrückens treffen wir dann auf den nach Aipl führenden Weg. Wir halten uns links, und der Weg bringt uns durch den Wald nach Norden, wo wir wieder auf den Forstweg kommen, den wir weiter oben verlassen haben. Nach wenigen Metern biegen wir rechts ab und folgen den Trittspuren, die uns zum freundlichen Breitenberghaus hinunter bringen. Dort kehren wir abschließend ein bei lieben Menschen und gutem Essen.

Für den letzten Teil des Rückwegs nehmen wir den Hubert Stürzl Steig, der im Wald hinter dem Breitenberghaus verläuft und uns steil aber zügig (unter der Materialseilbahn) hinab nach Sankt Margarethen bringt. Die allerletzte Strecke zurück zum Parkplatz gehen wir auf asphaltierter, aber nur sehr sporadisch befahrener Straße.

Lieben Gruß
Peter

Die ersten fünf Aufnahmen bringen uns vom Parkplatz bis kurz vor die Lechner Alm. Die meisten werden das kennen, einigen wenigen könnten die Aufnahmen vielleicht helfen. Fortsetzung folgt.
Bild 1: Letzte Startvorbereitungen am Parkplatz unterhalb des Kirchls in Sankt Margarethen. Nach Überqueren der Straße folgen wir dem breiten Weg am Feuerwehrhaus vorbei.
Bild 2: Hier geht es rechts ab in Richtung Breitenberghaus.
Bild 3: Bei dem Bankerl mit Wegweiser halten wir uns links.
Bild 4: Hochsalwand und Lechnerköpfl schauen über die Fichten zu uns herüber.
Bild 5: Langsam kommen wir Hochsalwand und Lechnerköpfl näher. Rechts hinter dem Wiesenhang lugt die Lechner Alm hervor, über ihr verläuft die Lechnerschneid.

Peter Dietz

Mit weiteren fünf Aufnahmen gelangen wir auf die Lechnerschneid. Fortsetzung folgt.
Bild 6: Mit Blick auf Hochsalwand und Lechnerköpfl queren wir nach rechts zur Lechner Alm.
Bilder 7 und 8: Nachdem wir das Gebäude der winterfest verschlossenen Lechner Alm passiert haben, bringt uns dieser Steig hoch zur Lechnerschneid.
Bilder 9 und 10: Bei dem Wegweiser auf der Lechnerschneid geht es rechts zur Rampoldplatte. Wir halten uns links mit schönem Blick auf die Nordwand des Lechner Köpfls.

Peter Dietz

Mit einem ziemlich mulmigen Gefühl überwinden wir den Einstiegsbereich (UIAA I) unterhalb des Felssturzes. Fortsetzung folgt.
Bild 11: Nach rechts in Richtung Wegweiser verläuft der Normalweg um das Lechner Köpfl herum und weiter zur Hochsalwand. Wir folgen den Steigspuren geradeaus.
Bild 12: Der Grasrücken führt uns zwischen den Fichten hindurch zum Einstieg der Nordwandführe(n).
Bild 13: Wir schauen vom Einstieg hoch zur Stelle des Felssturzes (Simon hat bereits ein ähnliches Photo in seinem Beitrag) - kein gutes Gefühl.
Bild 14: Blick nach unten von oberhalb des Einstiegs. Die herabgestürzten Felsbrocken sind gut zu sehen.
Bild 15: Das Band oberhalb des Einstiegs bringt uns zu einer Geröllrinne, die technisch unschwierig, aber heikel an ihrer linken Seite hochgestiegen wird (losgetretene Steine würden gefährliche Geschosse sein für die unten auf dem Normalweg passierenden Bergwanderer). Die der Beschreibung in der roBerge Datenbank (Rampoldplatte - Lechnerköpfl - Hochsalwand - Haidwand) folgenden Gipfelaspiranten werden sich eher zur rechten Seite der Rinne hin orientieren.

Peter Dietz

Wir überwinden nun die Schlüsselpassage dieser Tour (UIAA II). Fortsetzung folgt.
Bild 16: Blick auf die Gipfelwand von der linken Seite der Geröllrinne.
Bild 17: Wir orientieren uns an der einzelnen, etwas links der Bildmitte im Fels der Gipfelwand wachsenden Latsche.
Bild 18: Wir folgen der schmalen Rinne (UIAA I) bis unterhalb der nun besser zu sehenden Latsche.
Bilder 19 und 20: Kurz bevor wir die Latsche erreichen, steigen wir an der Felswand hinauf bis zu einem schmalen Band (UIAA II).

Peter Dietz

Mit weiteren fünf Aufnahmen erreichen wir auch schon den Gipfel des Lechner Köpfls. Fortsetzung folgt.
Bild 21: Wir folgen dem Band nach links zu dieser herrlich zu kletternden kurzen Steilstufe (UIAA I).
Bild 22: Blick von der Steilstufe hinab bis zu unserer hilfreichen Latsche.
Bild 23: Über schrofiges Terrain (bis UIAA I) geht es hoch zu den Latschen knapp unterhalb des Gipfelkreuzes.
Bild 24: Schon sehen wir das Gipfelkreuz (und dahinter auch das der Hochsalwand).
Bild 25: Rückblick auf die letzten Meter Gehgelände zum Gipfelkreuz und hinab auf die Lechnerschneid, die wir bis zur Rampoldplatte überblicken können.

Peter Dietz

Auf dem kleinen Gipfel des Lechnerköpfls genießen wir das herrliche Wetter und die wunderbare Aussicht. Fortsetzung folgt.
Bild 26: Wir schauen nach Süden hinüber zur Hochsalwand, rechts von ihr lugt der Gipfel des Wendelsteins herüber.
Bild 27: Der Blick geht von Lechnerschneid und Rampoldplatte über die Lechner Alm weit ins Inntal und hinüber zu den Chiemgauer Alpen – hinter dem Inn kommt zuerst der vielgipfelige Heuberg.
Bild 28: Hier schauen wir von Lechnerschneid und Rampoldplatte hinüber zu Farrenpoint (links) und Monte Sulz (rechts) und weiter nach Rosenheim mit Umgebung.
Bild 29: Im Westen sehen wir den Breitenstein und den Gipfel der Haidwand - unten im Tal an der Grenze zwischen Sonnenschein und Schatten liegt die Schloß Alm.

Peter Dietz

Nach erholsamer Rast steigen wir über die Südseite (den weiß markierten Normalweg) hinab in den Sattel zwischen Lechnerköpfl und Hochsalwand (Passage UIAA I). Ich empfehle in Ergänzung zu meinen fünf Aufnahmen sieben Bilder hierzu bei Gipfelseiten.de anzuschauen (auf der Startseite rechts den Lechnerkopf anklicken und unten auf der Seite im Abschnitt "Variante beim Normalanstieg" die sieben Photos durchklicken). Es geht hier zwar um den Aufstieg, aber das dürfte nicht relevant sein. Die Bilder sind insgesamt deutlich aussagekräftiger als meine Aufnahmen. Fortsetzung folgt.
Bild 30: Der Beginn des Abstiegs vom Gipfel nach Süden (in Richtung der Fichten und Latschen).
Bild 31: Unterhalb des Fichten- und Latschengürtels - immer noch im Gehgelände.
Bild 32: Trittspuren (und weiße Farbmarkierungen) geben die weitere Abstiegsrichtung vor.
Bild 33: Kurz vor der Abbruchkante queren wir nach rechts Richtung Felswand.
Bild 34: Rückblick auf die letzte Passage des Abstiegs - nahe der Felswand klettern wir die schrofige Steilstufe hinab Richtung Latschen (UIAA I).

Peter Dietz

Wir gehen nun hinüber zum Nordhang der Hochsalwand und beginnen den Aufstieg (Passagen bis UIAA I). Fortsetzung folgt.
Bild 35: Wir queren den Sattel in Richtung Hochsalwand. Bei den Fichten folgen wir den Trittspuren nach rechts.
Bild 36: Kurz oberhalb des Einstiegs.
Bild 37: Wir folgen den deutlich sichtbaren Trittspuren nach oben um die Felskante herum.
Bild 38: Die Geröllrinne ist technisch unschwierig, sollte aber sauber durchstiegen werden (Nachsteigende und weiter unten Gehende könnten ansonsten gefährdet werden).
Bild 39: Blick zurück von oberhalb der Geröllrinne.

Peter Dietz

Bilder 40 bis 44: Langsam gewinnen wir an Höhe. Vieles ist Gehgelände, manchmal müssen auch die Hände mithelfen (bis UIAA I). Trittspuren und grau übermalte, ursprünglich weiße Markierungen geben die Richtung ziemlich deutlich vor. Weiter oben geht es immer wieder durch Latschen hindurch, der Steig ist aber freigeschnitten. Auch für diesen Anstieg gibt es bei Gipfelseiten.de eine Tourenbeschreibung nebst Bildern (auf der Startseite Hochsalwand anklicken, unten auf der Seite gibt es im Abschnitt "Über den Nordrücken" eine Tourenbeschreibung und 16 Bilder zum Durchklicken). Fortsetzung folgt.

Peter Dietz

Mit den nächsten fünf Aufnahmen gelangen wir auf den Gipfel der Hochsalwand und genießen mit einer weiteren, ausgedehnten Rast hier oben herrliches Wetter und Panorama. Eine Fortsetzung gibt es noch.
Bilder 45 bis 47: Für diese Bilder gilt ebenfalls die Beschreibung zu den Aufnahmen 40 bis 44. Da die Anzahl der Bilder pro Beitrag auf fünf begrenzt ist, liefere ich sie in diesem Beitrag nach.
Bild 48: Wir sind nun knapp unterhalb des Gipfelkreuzes und deutlich höher als das Lechner Köpfl, auf dessen Gipfel wir noch vor Kurzem gerastet haben.
Bild 491: Rast am Gipfel der Hochsalwand. Entweder war mein Timing schlecht oder der junge Mann links vom Gipfelkreuz zu neugierig (oder Beides). Jedenfalls mußte ich sein Gesicht etwas retuschieren, damit die Aufnahme nicht gelöscht wird.

Peter Dietz

Vier Bilder begleiten uns nun auf dem Abstieg über den Jägersteig. Dieser Steig ist herrlich angelegt und für uns die schönste Alternative (wenn wir nicht weiter zur Haidwand gehen). Hin und wieder muß man hier schon mal die Hände gebrauchen (bis UIAA I). Martin (madmaddin) ist den Jägersteig heuer am 24. Juli im Aufstieg gegangen und hat ein paar Bilder dazu hier im Forum eingestellt ("Hochsalwand über Jägersteig am 24.7."). Das ergänzt sich ganz gut – sein Bild 5 (von unten aufgenommen) entspricht meinem Bild 52 (von oben photographiert). Weitere Notizen zum Abstieg gibt es im Hauptteil dieses Textes. Vielen Dank für das Interesse an unserer Tour.
Bild 50: Hier beginnt/endet der Jägersteig. Steht man mit dem Rücken zum Gipfelkreuz, dann enden/beginnen die üblichen An-/Abstiege auf der rechten Seite. Zum Jägersteig geht es hingegen nach links.
Bilder 51 und 52: Eindrücke von Passagen dieses herrlich angelegten Steiges.
Bild 53: Dankbarer Rückblick zum Gipfelkreuz der Hochsalwand.

madmaddin

Hallo Peter,

ich finde Eure Tourenberichte immer mehr als gelungen.  #danke1#

Eine schöne Tour habt Ihr da abgespult, wobei ich in Sachen Lechnerköpfl bisher immer zu viel Respekt gehabt habe.
Vielleicht ändert sich das beim nächsten Aufenthalt in den schönen Robergen jetzt...  ;)

Euer "Bild 53" habe ich übrigens aus ähnlicher Perspektive bei meiner kleinen Tour in umgekehrter Reihenfolge geschossen. ;)

Liebe Grüße aus dem Ruhrgebiet!

Martin