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17.09.14 Rotwandüberschreitung auf schmalen Pfaden

Begonnen von MANAL, 18.09.2014, 15:45

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MANAL

Gestern noch eine schnelle Halbtagestour auf die Rotwand um das schöne Wetter zu nutzen.
Ausgangpunkt der (für Seilbahngäste kostenfreie) Parkplatz an der Taubensteinbahn am Spitzingsee. Von dort auf dem recht direkten Weg immer unter oder in der Nähe der Seilbahn bis zum Sattel zwischen Rauhkopf und Taubenstein. Teilweise batzige, rutschige und unangenehm zu gehende steile Pfade. Vom Sattel weiter zum Taubensteinhaus und über die Kleintiefenthalalm zum Sattel zwischen Rotwand und Miesing. Dort bin ich dann auf dem steilen Pfad am Nordgrat der Rotwand rauf. Ich habe zuerst eine freigeschnittene batzige Latschengasse kurz vor dem Sattel genutzt, musste aber feststellen dass diese Latschengasse nur in die steilen Grashänge in der Nordwestflanke der Rotwand führt. Am Ende der Latschengasse bin ich dann den Steilhang direkt aufgestiegen bis zu einem Elektrozaun hinter dem ich den Pfad gefunden habe. Wo der genau am Sattel in die engen Latschengassen einbiegt kann ich nicht sagen, vermute mal direkt hinter dem Zaun am Sattel? Bezeichnet oder markiert ist jedenfalls nichts.
Der Pfad selber ist recht gut zu begehen aber etwas verwachsen, würde ihn mit einer T3 werten. Er führt in vielen Serpentinen die Steilgrasflächen am Nordgrat rauf. Dadurch dass alles verwachsen ist merkt man nicht wie luftig die Sache ist. Zwischendurch sind ein paar kurze aber leichte Schrofenpassagen zu bewältigen. Einzig die Feuchtigkeit macht die Sache leicht rutschig. Direkt nach Regenfälle würde ich den Pfad nicht empfehlen. Die letzte mehrere Meter hohe Felswand unter dem Gipfel wird durch eine kurze Querung in die steile Ostseite und einer steilen Felsrinne (I) umgangen. Da auch hier alles ziemlich zugewachsen ist, nicht sonderlich luftig. Ist man aus der Rinne raus steht man nur wenige Meter unterhalb des Gipfelkreuzes am Beginn des Nordgrats und steigt bequem die paar Meter noch auf. Würde ich den Weg nicht kennen würde ich die Ausstiegsrinne niemals als vergleichsweise leicht begehbaren Weg vermuten...

Am Gipfel habe ich die Aussicht genossen und bin dann unterhalb des Rotwandkopfs nach Westen gequert bis zum Sattel wo der Normalweg reinkommt. Von dort dann Abstieg über die Obere und Untere Wallenburg Alm auf dem "Peter-Schöpfer-Steig" (Schild) der eine waldige Felspassage zwischen beiden geschickt in Serpentinen herabführt. Der Weiterweg geht dann über eine Weidefläche bis zu einem Skilift unter halb der Oberen Maxlrainer Alm. Ich bin einfach quer über die Flächen drüber weil ich den auf der Karte verzeichneten Weg nicht gesehen habe. Am Waldrand hinter dem Lift musste ich dann etwas die Markierungen für den Weiterweg zur Schwarzenkopfhütte suchen da alles etwas verwachsen ist. Durch einen schönen Wald geht es dann runter. Bei den Hütten geht's dann auf einer Schotterstraße wieder runter zur Taubensteinbahn wo ich auf dem Aufstiegsweg treffe. Der weitere Abstieg dann wie der Aufstieg.

Alles in allem eine interessante Runde auf recht wenig begangenen Wegen um die Rotwand. Der Nordaufstieg auf die Rotwand ist auf jedem Fall eine interessante Option der aber aufgrund der Steilheit nicht für die ganzen Bergtouristen geeignet ist die sonst hier überall rumrennen. Deswegen sind wohl auch keinerlei Markierungen und Wegweiser vorhanden.

Fotos:
1 - Nordgrat der Rotwand über die der Aufstieg erfolgt
2 - Mittendrin im Nordgrat, Blick nach unten. Am nächsten Vorsprung eines tiefer kann man die Pfadspuren erkennen. Die breite Latschengasse etwas links vom Sattel ist NICHT der Aufstiegsweg! Der echte Weg ist irgendeine schmälere verwachsenere Latschengasse.
3 - Die Ausstiegsrinne kurz vor dem Gipfel. Die Steilheit kommt leider nicht rüber.
4 - Schöne Aussicht ins Karwendel