Hallo Annelies,
ich stehe neuer Technik nicht ablehnend gegenüber, finde es sehr gut wenn sich Leute Gedanken um neue Methoden machen und diese Entwickeln. Ich muß vorausschicken den Ballon kenne ich nur aus Inseraten und Prospekten.
Trotzdem finde ich die Standardausrüstung VS-Gerät, Schaufel, Sonde völlig ausreichend. Wenn du bezweifelst, daß dich deine Mitgeher nicht finden, weil ihnen der Umgang mit dem Gerät nicht vertraut ist, sollte man vielleicht hier den Hebel ansetzen und nicht nur eimal im Jahr üben, sondern so oft als möglich.
Früher gab es mal eine Lawinenschnur mit 20m Länge die man sich in gefährlichen Siutuationen (wann ist es gefährlich?) um den Fuß gebunden hat und hinterherschleifte. Nach einiger Zeit kam man darauf, Längenmarkierungen mit Pfeilen zum Verschütteten anzubringen, weil sich herausstellte, daß manchmal nur eine Schlaufe und nicht das Ende herausschaut. Man ging davon aus die Schnur ist richtigherum festgebunden ! Der Lawinenball ist meiner Meinung nach die Logische weiterentwicklung der einige Nachteile ausräumt.
Alle Anwendungen und Hilfsmittel sind Anschauungssache und sollen so gewählt werden, daß man sich sicher fühlt. Die Vor- und Nachteile die jedes System hat, muß jeder für sich selbst gewichten. Die Anwendung des gewählten System muß immer geübt werden.
Alle Hilfsmittel die man in Gefahrensituation auslösen muß, sind meiner Meinung nach genauso Unzureichend wie ein falscher Umgang mit dem VS-Gerät.
Da muß ich Carlo schon recht geben, die gefährliche Situation muß vermieden werden. Dazu gehört Wissen über die Einschätzung und Größe zur Umkehr.
Meiner Meinung nach ist das Hauptproblem in Gefahrensituationen zu kommen, die mangelnde Planung. Wenn man sich einen Berg einbildet der bei der vorherschenden Lawinen-, Wettersituation und dem Geläde ungeeignt für die Warnstufe ist, bekomme man früher oder später Probleme.
Das meint, glaube ich, auch Carlo wenn er von Respekt vor den Bergen spricht. Meisten merkt man von diesen Problemen nichts, weil man jetzt schon da ist und nicht umkehren möchte. Erfolgreiche Touren bestärken einem in den Entschluss richtig gehandelt zu haben - oder hat man nur unverschämtes Glück gehabt und gar nichts davon gemerkt ?
Ein Satz zum Schluß noch:
Wenn z.B. bei einer Mehrtägigen Durchquerung mit Airbag-Rucksack dieser am ersten Tag in einer vermeintlichen Gefahrensituation ausgelöst wird, wo bleibt die Sicherheit an den nächsten Tagen ? Oder meinst Du, daß die Entscheidung zur Auslösung dadurch beeinflußt wird ?
Übrigens, der Prozentsatz der Toten nach einem Lawinenabgang liegt bei ca. 25% (Auswertung des Eidgnössischen Lawineninstitutes u. Munter)
Trotzdem viel Spaß auf Skitour
