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Floch / Schneeschuhtour in den Kitzbühelern

Begonnen von mh, 18.03.2013, 10:34

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mh

Servus beieinander,
der etwas unbekanntere Nachbar des Brechhorns im Spertental war heute unser Ziel.
An den Parkplätzen am Straßenende hinter der Oberlandhütte ist bereits "Hauen und Stechen", da einige SUV-Fahrer aus dem Münchner Speckgürtel nur schwer einsehen wollen, daß man einfach nicht mehr die "pole position" bekommt, wenn man mitten am Vormittag daherkommt. Es muß ihnen erst durch soliden Gruppendruck vermittelt werden. Wer bereit ist, 5 min (!) länger zu gehen, findet übrigens problemlos einen Parkplatz.

Wir sind daher gar nicht böse, daß die tw. schon etwas gereizte Skifahrer-Gemeinde ausnahmslos zum Brechhorn aufbricht und machen uns allein auf den gut halbstündigen Talhatscher zur Hintenbach-Alm. Dort überquert man den Bach und biegt rechts in den beschilderten Forstweg zur Hinterkar-Niederalm ein. Er ist zu unserem Erstaunen ungespurt; die als "unergiebig" gemeldeten Schneefälle haben ca. 20cm. schweren Neuschnee darauf abgeladen. Viiiiele Kehren und Schlaufen später erreichen wir die schön gelegenen Almhütten. Nun geht es noch ein paar Meter auf dem Forstweg weiter, bis sich rechter Hand der Waldgürtel lichtet. Nun nach rechts hinauf und -mit gebührendem Abstand zu den Felsen- über angenehmes Gelände zu einer markanten Einsattelung. Dort muß man kurz und steil links hinauf auf einen Buckel, wo es dann anfängt...das Überlegen... wie und wo man denn das Steilgelände hinauf zum Grat am besten angeht...?
Direkt am Gratausläufer, der aber nicht vollständig einsehbar ist und recht steil und exponiert aussieht? Oder doch lieber durch die steilen Buckel und Mulden in der Mitte?
Wir entscheiden uns für letzteres und nutzen kleine Geländerippen und Buckel, um uns halbwegs sicher dem letzten Steilaufschwung unterhalb des Grats mit seinen beeindruckenden Wechten zu nähern. Hier hat es sicher 30cm Neuschnee auf einer unangenehm eisigen Unterlage, sodaß die Schneeschuhe nur schwer Halt finden und das Ganze ein arges Gewühle nach dem Motto "ein Schritt vor, drei retour" ergibt. Bei etwas weniger optimalen Bedingungen als der herrschenden LWS1 wäre mir hier extrem unwohl. Irgendwann haben wir uns aber erfolgreich "hinaufgewühlt" zum Grat; der Gratspaziergang zum höchsten Punkt ist eigentlich einfach, erfordert aber wegen der "haltlosen" Schneekonsistenz etwas Vorsicht.

Die Aussicht ist vom Feinsten: die gesamten Kitzbüheler Alpen und noch viel mehr, mit dem markanten Rettenstein im Zentrum! Wir könnten stundenlang hier sitzen, aber irgendwann siegen Uhr und Vernunft. Der schwere Neuschnee,mit dem wir uns im Aufstieg so geplagt haben, erweist sich im Abstieg als sehr "beschleunigend" und wir sind ruckzuck wieder aus dem Steilgelände heraussen, wenn auch nicht immer mit guten Haltungsnoten. Bis zur Alm erwartet uns nun Schneeschuhgelände vom Feinsten, danach braucht es halt etwas Durchhaltervermögen für den nicht allzu spannenden Forstweg und den Talhatscher...

Fazit: wem im Spertental das leicht erreichbare Brechhorn zu überlaufen ist und der ruhige Tanzkogel zu weit ist, findet mit dem Floch eine gute Alternative. Daß wir uns selten für lächerliche 1000Hm so geplagt haben, lag an den speziellen Bedingungen dieses Tages und ist nicht die Regel. Allerdings ist m.E. der Floch kein Berg "für alle Fälle", denn er hat im oberen Teil durchaus Gefahrenpotential für Schneebretter und/oder abbrechende Wechten...

So, und jetz no a baar Buidln...
Viele Grüsse,
Margit