Servus Miteinander.
Sehr interessante Diskussion über Trainingsmethode. Bin zwar auch kein Sportwissenschaftler, aber ich hab auch wie der Sachranger mal einige zeit a bisserl intensiver trainiert, auch wenn jetzt praktisch nix mehr von der Form jener Tage übrig ist ...
Der HAC 5 von Wastl (hab selbst den HAC 4) ist ein super Gerät, aber auch ganz schön teuer.
Ich würd mich grundsätzlich dem Sachranger anschließen und erstmal eine Analyse "Was will man eigentlich?" vornehmen.
Bei gezieltem Training zur Verbesserung der individuellen Leistungsfähigkeit (Leistungssport!!!) rentiert sich so ein Ding schon, wobei man auch sagen muss, dass man das alles i-wann im Gefühl hat. Auf dem MTB gibt ja eh meistens das Gelände das Tempo vor. Wenn's steil genug ist piepst der Computer, aber der Berg hört das nicht ...

Für Grundlageneinheiten, d. h. bei recht geringer Belastungsintensität gelten die zwei Ls: "Langsamer und dafür länger". Hier kann ein Pulsmesser schon ganz sinnvoll sein, da man gern bei diesen Einheiten a bisserl überpaced. Hierfür brauchts aber sicher nicht unbedingt ein EKG genaues Gerät mit X-Funktionen. ich würde da vielleicht auch a bisserl auf einfache Bedienbarkeit und so achten. Da gibts im unteren Preissegment schon etliches gutes und im Prinzip sind die Dinger eigentlich eh alle sehr ähnlich ...
Das größere Problem ist doch eher, dass nicht einmal ein ambitionierter Hobbysportler seine anaeroben Schwellen je ausdiagnostiziert hat, d. h. man richtet sich praktisch nach Gefühl: 220 - Lebensalter = Maximalfrequenz und davon wieder X-Prozent für den Fettverbrennungsbereich. Das ist alles ziemlich unübersichtlich und eigentlich praktisch für die Katz. Ehrlich gesagt. Wenn man das wirklich will, dann kommt man um eine Belastungsergonometrie beim Sportarzt (ganz schön teuer!!!) nicht herum. Da erfährt man dann die individuellen Werte, aber das ist doch für die meisten nicht wirklich notwendig.
Ich halte es eigentlich inzwischen für sehr wichtig mehr auf die Signale des Körpers als auf ein Piepsen am Handgelenk (Ausnahme bekannte Herzprobleme --> Wastl) zu hören.
Beispiel Bike (Mountainbike in den Alpen): Da lässt sich praktisch nix dosieren, wie schon oben beschrieben.
Beispiel Rennrad: flaches Terrain suchen und gemütlich, d.h. ohne außer Atem zu kommen mit eher einem kleineren als einem größeren Gang nicht unter 1,5h radeln.
Beispiel Laufen: Jemanden suchen mit dem man unterwegs gemütlich ratschen kann (Motivationssteigerung!). Nicht genieren, wenn man dazwischen mal gehen muss. Lieber langsamer/länger, aber lieber in der Woche 4 * 20 min laufen als 1 * 80.
Beispiel Wandern: Meiner Ansicht nach die beste Methode den Fettstoffwechsel zu aktivieren. Gemütlich gehen, ruhig bergauf. Immer wieder mal ein Foto machen. Ideal!
Das mit dem nach dem Training nix essen, ist meiner Meinung nach eine Super Methode für die Freaks, die in Richtung Superkompensation ihre Ausdauerfähigkeit steigern wollen. Damit kann man ziemlich viel erreichen. Das erfordert aber ein wirklich hohes Maß an Disziplin.
Für den Normalo ist das ziemlich schwierig, weil die Muskeln nach Glucose verlangen und dadurch das Gehirn meist ziemlichen Hunger signalisiert. Sicher geht das einige Zeit, sich dagegen zu sträuben was zu essen, aber dann kommen halt i-wann die Heißhungerattacken. Besser wäre es aus meiner Sicht nach der Trainingseinheit sich erstmal abzukühlen (z.B. Dehnen), dann was trinken (Wasser füllt den Magen), dann Wellness (Dusche, idealerweise Massage, ...) und erst dann was Essen (muss je kein Schweinshaxen sein).
Fazit: Am besten ist die Sportart geeignet, die einem so viel Spaß macht, dass man sie längere Zeit regelmäßig betreibt. Dann brauchts i-wann auch keinen Pulsmesser mehr.
Servus,
Thomas