pro/contra Drahtseil am Ackerlspitzsteig von Süden.
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Fazit: Lieber "Lebensgefahr" Schild als die restlichen 10% der Steige (mehr sind's ja gar nicht) auch noch überversichert.
Freilich - ich bin da vollkommen d'accord.
Was die Ackerlspitze angeht ist das eben die "Kehrseite", also ein markierter "Weg", der wirklich anspruchsvoll ist, und nicht überversichert. Ich erinnere mich durchaus, dass mir erstmal das Herz in die Hose gerutscht ist, als ich an der Abbruchkante des Hochsessels ankam, nachdem ich über die Maukspitze auf die Ackerlspitze hinauf bin. Auf den zweiten Blick sieht man jedoch, dass die Schwierigkeiten wirklich halb so wild sind. Die Stelle ist eben, genauso wie der Weg zwischen Hochgrubachkar und Niedersessel, eher
psychisch anspruchsvoll. Es stehen ja tatsächlich unten Schilder, wo auf die Anforderungen an "Trittsicherheit" und "Schwindelfreiheit" hingewiesen wird. Ersteres heißt eben, dass man in der Lage sein muss, sich so zu konzentrieren, dass man an solchen Stellen nicht aus Versehen aus dem Weg heraus steigt und in Folge zu Tode kommt (wäre übrigens auf dem Bürgersteig so mancher Münchner Durchgangsstraße genauso). Zweiteres bedeutet eigentlich, vielleicht etwas unglücklich, dass ich nicht anblicks des Abgrunds derart
Höhenangst bekomme, der als Symptom psychogenen Schwindel auslöst. Der führt jedoch nicht zu vollkommen Kontrollverlust und folglich wieder Absturz, sondern bestenfalls zum "Knieschleberer" und Unvermögen, weiter zu steigen, bei Frauen üblicherweise auch verbunden mit hemmungslosen Weinkrämpfen

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Als Problem sehe ich, nachdem diese Wege und die Berge selbst schon immer so waren, dass das Publikum inmitten der ganzen besser und besser gesicherten Steige und der ganzen neuen, wie Pilze aus dem Boden schießenden 100%-verdrahteten Fun-Klettersteige aller Schwierigkeitskategorien zur Ansicht kommt,
überall müsste das so sein.
Leider kann man diesen Unterschied mancher Führerliteratur, die ja gewaltige Qualitäts- und Seriositätsunterschiede aufweist, nur bei aufmerksamen Studium entnehmen. M. E. hat der Weg über Nieder- und Hochsessel auf die Ackerlspitze nichts in sog. "Klettersteigführern" zu suchen, die Ihr Alleinstellungsmerkmal leider oft mit Kriterien wie "1000 Klettersteige in den Alpen" zu erreichen suchen, und da geraten eben Touren hinein, die einfach keinen Funparkcharakter haben!
Und eines hoffe ich wirklich: dass bitte keiner sowohl am Ackerlspitz wie am Bettersteig Seile hineinmacht! Wir haben reichlich davon, Stahlseile, Trittbügel, Leitern mit Seilgeländer, zusätzliche Ringanker neben jeder Fixierung, und auch auf den Gipfeln mehr und mehr V2A!
Marky