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In 3 Tagen hoch ums Kaisertal 3.6 - 5.6. 23

Begonnen von Chtransalp10, 06.06.2023, 12:52

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Chtransalp10

Hallo Bergautist, da hätten wir uns ja fast getroffen! Aber wir, das heißt, meine Tochter und ich, sind nicht ganz so schwer und extrem unterwegs wie du...  #hihi# Wir hatten uns eine leichtere, für uns genussreichere Kaiserdurchquerung gesucht..

Tag 1:
Aufstieg über die Sparchenstiege ( Parkplatz beim "Basislager" kostet pro Tag 3 Euro..) mit kurzem Abstecher zur Tischoferhöhle. Dort waren noch die Reste des Grasbrandes zu sehen und vor allem zu riechen, der letzte Woche einen Feuerwehreinsatz dort notwendig machte.  Der frühere Steig Richtung Theaterhütte auf der anderen Schluchtseite ist nicht mehr begehbar, da ist der halbe Weg in einer Mure verschwunden, totale Absperrungen nach der Brücke.)
Wir wandern gemütlich weiter, am Pfandlhof vorbei, Neubau inzwischen fertig, der "Bergkhof" drunter hat sich sehr ausgeweitet...
Nach der Antoniuskapelle noch ein Stück Fahrstraße, dann biegen wir in den Steig ab, der an der "Hölle" vorbei direkt zur Vorderkaiserfeldenhütte führt. Ausgebuchte Hütte, äußerst freundliches Personal, trotz Stress, der leider auch aufgrund einer schwierigen familiären Situation herrührt. Da habe ich Verständnis für alles. Das langjährige Problem der Hüttenwanzen wird inzwischen so gelöst, dass man keinen eigenen Schlafsack benutzen darf, sondern einen gestellt bekommt. Was das an Wäsche bedeutet, bei 65 Personen täglich, kann und mag ich mir gar nicht vorstellen...

Tag 2:
Das Frühstückbüffet ( Ausstattung wie im guten Hotel!!) für 22 Euro (!!!!) pro Person haben wir uns "geschenkt", das kann ich weder essen noch genießen, wenn ich noch einen langen Tourentag vor mir habe...
So gehen wir mit Jausenbroten ( 11 Euro!) ohne Frühstück erstmal los, die Nebel wabern um uns, aber es regnet nicht. Schöner Steig mit vielen Alpenblumen über den Grat zur Pyramidenspitze, in knapp 2,5 Stunden sind wir oben. Natürlich nicht alleine, die meistenWanderer gehen weiter zur Stripsenjochhütte. Wir haben nur noch ein Stück gemeinsamen Weg, einige kleinere Schneefelder, weich und flach, sind zu queren. Die Gämsen sonnen sich in den Karen.. Dann biegen wir vom Höhenweg ab, steigen steil durch den Buchenwald nach unten, superschöner Steig, ich nenne ihn ab jetzt den "Waldvögelein- und Maiglöckchensteig". Unglaublich, diese Pflanzen hier! Es ist weiß rundrum mit lauter Orchideen!! Vielleicht auch deswegen, weil dieser Weg so wenig begangen ist? Wir sind ab jetzt alleine, queren interessante wasserlose Schluchten, schlängeln uns durch Buchenwälder und landen nach 2,5 Stunden ab Gipfel in Hinterbärenbad. Jetzt erst mal einen Kaffee und Kuchen! Dann noch gut 20 Minuten auf dem kleinen, feuchten  Steig wie im Märchenwald hinauf zum Hans-Berger-Haus. Und einige Meter vor dem Haus einen wirklich großen Horst mit Frauenschuhen gesehen! Fast schon ein Wunder, dass sich der an dieser Stelle, so nah am Weg, so gut entwickeln konnte!
Das Hans-Berger-Haus ist eine Klasse für sich. Ich erspare mir jede Beschreibung, möchte nur jeden ermutigen, der es erreichen kann, mal dort hinaufzugehen und diese Atmosphäre zu erleben. Ein Kraftplatz in jeder Hinsicht!!

Tag 3:
Heute morgen nieselt es , die Wolken hängen weit herunter. Ich möchte jetzt nicht, wie so viele andere, die Steinerne Rinne und den Jubiläumsgrat gehen müssen... Da haben wir es komfortabler: Wir steigen den schneefreien Bettlersteig hinauf ( den sind die robergler letzten Sommer mal in der anderen Richtung gegangen), es kommen uns im Nieselregen nur 4 Wanderer entgegen. Nach 2 Stunden sind wir am Joch. Den geplanten Aufstieg zum Gamskopf schenken wir uns, es regnet wieder stärker und Sicht hat es sowieso keine. Also direkt hinunter zur Kaindlhütte. Eigentlich sollte damit unser Tagessoll erfüllt sein, wir hatten dort eine Übernachtung gebucht. Aber was tun, bei Regen den ganzen Nachmittag??? Wir machen Mittagspause und beschließen dann, die für morgen geplante Strecke  gleich dranzuhängen. Es sind ja "nur" noch 4 Stunden über die Walleralm nach Kufstein...
Inzwischen nieselt es nur noch ganz leise, wir verzichten sogar auf die Regenjacke, es ist relativ warm, und gehen zum Hocheck, leider keine Fernsicht, dann drüben rutschig runter zur Walleralm. Ab da ist der "Wilde-Kaiser-Steig " nach Kufstein markiert, steil durch Buchenwald, unter uns hört man den Steinbruch. Aufgrund der Nässe kommen wir nicht so schnell vorwärts, die Steine und Wurzeln sind ziemlich rutschig. Aber wir sind wieder allein... Am Bauernhof mit dem Pestkreuz vorbei ( eine ganz furchtbare Geschichte aus dem 16. Jahrhundert, die bis heute nachwirkt), queren auf guter Brücke die Gaisbachschlucht, eine wilde und mir bis jetzt unbekannte Ecke. Dann wird der Weg besser, wir gehen an der Locherer Kapelle vorbei und dann immer am Stadtberg entlang, durch den Motorikpark, durchqueren den Parkplatz des Kaiserliftes und sind nach gut 4 Stunden ab Kaindlhütte an unserem Auto.
Anstrengende, aber "reiche" Tage mit Bergblumen ohne Ende und fetten, noch nicht gemähten Blumenwiesen weiter unten , die ich so schnell nicht vergessen werde!

Ein kleiner Ausschnitt der vielen wunderbaren Blumen am Wegesrand..
Collage 1.jpg

Dieser alte Wegweiser steht in der Gemeinde Schwoich, wir waren da schon durch den Wilde-Kaiser-Steig durch...

Kaisersteig.jpg

Bergautist

Zitat von: Chtransalp10 am 06.06.2023, 12:52Hallo Bergautist, da hätten wir uns ja fast getroffen! Aber wir, das heißt, meine Tochter und ich, sind nicht ganz so schwer und extrem unterwegs wie du...  #hihi# Wir hatten uns eine leichtere, für uns genussreichere Kaiserdurchquerung gesucht..
Dafür habt ihr es ja richtig krachen lassen! Leider waren wir erst mittags oben, sonst hätte es was werden können, wo wir am 4.6. doch extra drei Mal an der VKFH vorbeigekommen sind...

Will demnächst mal das Winkelkar ausprobieren, danach könnten wir es dann gemeinsam versuchen! Wegen Steinschlaggefahr werden wir wohl einen Helm brauchen. Derzeit halten sich die Temperaturen ja noch in Grenzen!

geroldh

Zitat von: Chtransalp10...
Tag 1:
... Abstecher zur Tischoferhöhle ... Der frühere Steig Richtung Theaterhütte auf der anderen Schluchtseite ist nicht mehr begehbar, da ist der halbe Weg in einer Mure verschwunden, totale Absperrungen nach der Brücke. ...

Schade um diesen interessanten Steig - hätte dann wohl auch "Auswirkung" auf so manche ("alte") roBerge-Tour, wie z.B. Tischoferhöhle auf unbekanntem Weg... :P