Zoom auf die schönen Soiernseen bei denen es sich schon König Ludwig II. gutgehen hat lassen.Vor dem folgenden Abstieg und langen Abstieg hatte ich im Vorfeld ordentlich Respekt. Auf Karten geht es steil über den Südgrat runter zur Vereinsalm und schließlich der lange Weg durch das Seinsbachtal wieder raus. Aber weit gefehlt, der obere Teil entpuppt sich als hervorragend zu begehender Steig mit angenehmen Gefälle dass sehr knieschonend ist. Es geht in unzähligen Serpentinen ca. 400 Höhenmeter runter zum Hirzenegg mit einer Weggabelung.
Im oberen Teil geht es in vielen Serpentinen knieschonend und aussichtsreich abwärts.Erst am Ende wird es kurzzeitig recht steil und der Weg geröllig wo man mal etwas aufpassen muss. Auch wird hier an einer Stelle ein kleines unkritisches Schneefeld gequert. Am Hirzenegg setzen wir uns auf einen Grasbuckel nochmal hin und genießen den Blick zum Karwendelhauptkamm. Schließlich geht es wieder mit angenehmen Gefälle runter zu den Almflächen der Fereinalm wo man ungefähr die Hälfte der Höhenmeter hinter sich gebracht hat.
Die schönen Wiesen der Fereinalm sind erreicht.An einem Weiher vorbei geht es kurz ein paar Meter auf der Fahrstraße zum Sattel hoch, danach folgt der Weg raus aus dem Tal. Da 5 Kilometer Fahrweg keine Lösung sind entscheiden wir uns für die Alternative, dem Jägersteig südlich des Seinsbachs. Die Abzweigung ist ausgeschildert und ungefähr 1 Kilometer unterhalb des Sattels. Diese Wahl war goldrichtig. Geht es anfangs noch auf Forstwegen dahin geht dieser bald in einen wunderschönen kleinen Pfad über der durch idyllische Mischwälder zieht.
Wunderschöner Jägersteig.Dabei verliert der Weg sehr konstant an Höhe ohne dass wiederum die Knie sonderlich belastet werden. Besser kann man den Weg kaum legen! Man geht die eine oder andere Runse mit schönen kleinen Wasserfällen aus und hat ein paar Aussichtspunkte wo man hoch über dem Seinsbach zum Grat auf der anderen Talseite schauen kann wo man noch Stunden zuvor unterwegs war.
Der Weg ist durchgehend in einen sehr guten Zustand, Brücken über Bäche und Holzstufen wurden erneuert.
Schließlich erreicht man die schönen Buckelwiesen um die Aschaualm, überquert den Seinsbach und trifft ungefähr einen Kilometer vor dem Parkplatz wieder auf die Fahrstraße.
Gesamtlänge der Tour: 24,3 km (vom offiziellen Parkplatz 23 km)
Höhenmeter laut GPS: ca. 1650 Höhenmeter
Unsere Gehzeit (ohne Pausen): 7h40min (mit Pausen waren wir ungefähr 9,5 Stunden unterwegs)
Fazit:
Sehr lange und anstrengende aber absolute schöne, abwechslungs- und enorm aussichtsreiche 5*-Rundtour. Die Wege sind allesamt unschwierig und fast nirgends sonderlich ausgesetzt. Trittsicherheit ist dennoch gefordert, da man sich über lange Zeit in Schrofen und Schutt bewegt und durch die vielen Höhenmeter ermüdet ist. Der Anspruch der Tour liegt primär in der Länge und den vielen Höhenmetern! Zudem gibt es auf der ganzen Strecke keine Brunnen oder Quellen! Dadurch, dass man die ganze Zeit direkt gegenüber den Karwendelgrößen von Wörner bis zur Vogelkarspitze und dahinter dem Karwendelhauptkamm unterwegs ist erlebt man eine richtige Hochgebirgstour obwohl man sich eigentlich noch auf Höhe der Wald- und Wiesenbuckel der Voralpen unterwegs ist.
Auch an Tagen wo recht viel unterwegs ist lässt es sich auf dieser Runde aushalten. Die großen Anstrengungen reduzieren die Anzahl an Wanderer automatisch. Die Massen biegen bereits an der Schöttelkarspitze ab und der Rest verteilt sich über die weite Strecke ganz gut.
Im Moment lohnt sich die Tour auch wegen der schöne Blumenblüte. In den sonnigen Südhängen hat es gerade unzählige Aurikeln.
Aurikeln in den Südhängen der Soiernspitze.