Irgendwo am Inn am 28.03.2020
 

        

Irgendwo am Inn am 28.03.2020

Begonnen von eli, 29.03.2020, 11:40

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

eli

Servus beinand!

Gestern habe ich dem Prallufer des enios = keltisch Inn , was schlicht und einfach nur Wasser bedeutet , per pedes einen Besuch abgestattet. Dieser Gebirgsfluss strömt ja nach der Quelle im  Engadin durch Tirol und Salzburg und liegt hier, nach gut  4oo km  in Oberbayern direkt vor meiner Haustüre. Schon immer hatte der mächtige Inn enorme  Bedeutung für das Leben der Menschen an seinen Ufern, dazu später dann mehr.

Nach knapp einer halben Stunde Gehzeit , erst über den Innkanal, dann über Feldwegerl hin zum Hochufer verläuft ein teils aussichtsreicher, teils kuscheliger, immer aber recht einsamer Steig Ri. Mühldorf. ( Bild a )

Der Grüne Inn , Lebensader und Unheilbringer zugleich, ist inzwischen gebändigt, nur an wenigen Stellen darf er noch seine unbändige Kraft zeigen.  ( Bild b )

Der Blick hinüber erinnert daran, dass in früheren Zeiten hier die Menschen bzw. auch Pferde mühsamst die leeren Salzplätten wieder stromaufwärts ziehen mussten, also treidelten.  Heute laden diese einsamen Fleckerl Familien zum Spielen mit den Kindern oder auch den Angler ein. ( Bild c )

Nach einer weiteren knapp halbstündigen  Wanderung auf dem Hochufer zweigt sehr unauffällig ein Steigerl ab, das mich im steil abfallenden Hang direkt zum Ufer führt  - eh klar , total alpiner Charakter  #hihi# -   ( Bild d )

Hier ist man dann wirklich ganz allein, denn auch die MB`s haben hier ihr Revier verloren , und ich mein Herz an dieser Stelle. Aber öha, doch nicht nur ich.  #gruebeln# Mehr dazu in der nächsten Abteilung. ( Bild e )

Hawedere bis dann

eli

eli

Servus beinand!

Offensichtlich kennt noch ein Feinschmecker dieses stille Plätzchen - ich betone Plätzchen, nicht Örtchen! - na dann Mahlzeit!    #essen1#    ( Bilder f bis g )

Bild h: Eigentlich ein eher nichtssagendes Bild , doch wenn ich hier stehe, schweifen meine Gedanken weit zurück.  #buch#
- Hier , in der Nähe des  Kilometersteins 100 ( bis Passau ) wurde im Kiesbett ein prachtvolles Bronzeschwert aus längst vergangenen Tagen gefunden; es ziert nun unser Stadtwappen.
- Hier hatten die "alten Römer" für unser "Turum" eine Brückenstation eingerichtet. An diesem Brückenübergang kreuzten sich die wichtigen Handelswege von Salzburg nach Regensburg bzw. von Augsburg nach Passau. Die lateinischen Namen erspare ich euch einfach mal.  :laugh:
- Hier war im letzten Jahrhundert noch Fährbetrieb, vornehmlich für die Wallfahrer nach Altötting und natürlich auch für die sprunghaft angestiegene Zahl von Arbeitern aus dem südlichen Landkreis, die bei uns urplötzlich Lohn und Brot fanden. Dazu später noch ein Wort.
- Ja und hierher bin ich so oft mit meinen Kindern zum Spielen geradelt. "Papa, gemma zum Wasserradl" Ein Zauberwort für die Quelle am Hang, wo man so herrlich baatzen konnte.  :) :) :)

Hawedere bis zum Finale

eli

eli

Servus beinand!

Nach meinem knapp 2 - stündigen Spaziergang am Hochufer des Inn bin ich dann wieder zum Innkanal rüber gewechselt. Jedesmal wieder beeindruckend das wehrhafte Wasserschloss, das vor genau 100 Jahren den ersten Spatenstich erlebte. Es war damals die größte Baustelle Europas, zeitweise schufteten dort über 7000 Menschen. Das Kraftwerk lieferte mit 15 Fallrohren bzw. Generatoren den Strom für die Elektrolyse bei der Aluminiumgewinnung. ( Bild i )
Genau 100 Jahre später ist wieder Grundsteinlegung für eine Leistungssteigerung auf ca. 700 Mill. Kilowattstunden . Umweltfreundlicher Strom für über 200 000 Haushalte! Und nur mit dem scheinbar kleinen Bauteil ganz rechts auf dem Bild. Unser Schloss bleibt aber erhalten.  #danke1#  Und bald verschwinden die Baukräne bei diesem 200 Millionen Projekt. 
Bild j : Im Rückblick der Innkanal, der 20 km lang ist und bei Jettenbach abzweigt. Genug Auslauf für mich auf der Dammkrone, auf der ich bei Föhnlage meine geliebten Berge dann noch mehr vermisse.
Bild k : Ein schlichtes Feldkreuz auf meinem Rundweg am Wasser.

Bilder l und m : Am Wasser? Da erinnere ich mich natürlich in diesen Tagen auch an eine Ferienreise durch das Etschtal, wo ich unterhalb des Monte Baldo diese großartige Wallfahrtskirche aufgesucht habe. Sie klebt am Felshang und beherbergt einen kostbaren Schatz, gerade in diesen Tagen. Im Dämmer der Kuppel thront in einem Strahlenkranz die Schutzpatronin gegen Seuchen: Madonna della Corona !

Bleibt alle gesund!

eli