Ich sehe das größte Problem neben den unkontrollierten Gruppenbildungen an sehr beliebten Orten,
Das ist kein Argument gegen Bergtouren, sondern nur dagegen, zu beliebten Orten zu fahren. Das mit Bergtouren gleichzusetzen, trifft fuer vermutlich 95% der Bergsportler zu. Aber deshalb muessen die anderen 5% nicht die Touren meiden, wo sie alleine unterwegs sind.
eine weitere Verbreitung des Virus durch längere Anfahrten
Auch das ist nur ein Argument, wenn ich dort, wo ich hinfahre, mit Leuten zusammentreffe.
und in den Autofahrten selbst. In der aktuellen Situation sind durch einen unnötigen Autounfall schwerverletzte eine Belastung für das gesamte Gesundheitssystem.
Kann man gelten lassen, aber dann muss man auch die Ausflugsfahrten mit dem Rad unterlassen, die zur Zeit massig unternommen werden.
Deshalb bleibt's bitte zuhause und macht nur das wirklich notwendigste!
In einer Situation, in der die Kinder zu Hause Schule spielen und beide Eltern im Home-Office arbeiten muessen, muss man zwischendurch raus. Heute haben wir ueberlegt, ob wir eine der schoenen Bachstellen in den Bergen aufsuchen, die ich als Wasserspielplaetze fuer kleine Kinder empfehle und die mit ca. 2km und <150 hm sehr einfach zu erreichen ist. Sie liegt absolut versteckt, selbst da, wo man parkt, hab ich bei 5 Besuchen nur ein einziges Mal ein anderes Auto gesehen, und das war ein Angler.
Wir konnten es dann aus Zeitgruenden nicht machen, also sind wir auf dem nahen Friedhof spazieren gegangen, ganz vorbildlich in Wohnungsnaehe. Ja, super, was wir da an Leuten getroffen haben, da war Ausweichen gar nicht immer moeglich. Teils skurrile Szenen, wenn 2 kleine Kinder, die mit Stoecken auf den Schotterwegen hinter den Eltern herliefen und Linien malten, ploetzlich ein bisschen schraeg ueber den Weg liefen und so ein Kettenreaktion von Ausweichmanoevern einleiteten, um nur ja immer 2m Abstand zu allen anderen zu halten. War wie im Chemieunterricht mit Abstossungsreaktion von Teilchen. Aber Du kannst kleine Kinder ja auch anbinden, die muessen halt auch spielen und herumlaufen. Und egal, wie oft man sie ermahnt, irgendwann laufen sie halt doch mal paar Meter anders als geplant, was will man machen. Und sonst war's echt nervig. "Ueberholen wir die langsamen Leute vor uns? Nee warte noch, da vorne kommen welche entgegen, lass die erst durch, sonst koennen wir den Abstand nicht einhalten; Vorsicht, da kommen welche von rechts. Jetzt - nein, wieder zurueck, der Jogger ist schneller".
Ungelogen und ohne Uebertreibung: in der halben Stunde im Park bin ich mehr Leuten begegnet als auf meinen letzten 40 Bergtouren zusammen. Und das ist kein bloeder Spruch, im Regelfall liegt die Zahl meiner Begegnungen auf einer bis zu 16stuendigen Bergtour bei 0.
Ich wuerde mir und allen anderen in meiner Umgebung also einen Gefallen tun, wenn ich in die Berge fahre, statt zu Hause im Wohnumfeld spazieren zu gehen (wozu ja explizit aufgerufen wird), wo ich mich und anderer wie heute gelernt permanent der Gefahr eines Zunahekommens aussetze.
Dass der Grossteil der Bergwanderer offenbar zu, sagen wir's freundlich, phantasielos ist, um woanders hinzufahren als auf Paerkplaetze fuer 50 Autos aufwärts, ist nun wirklich nicht meine oder die Schuld anderer Wanderer, die wissen, wie's einsam geht.