Dass man 50 Jahre keine Bergwacht gebraucht hat, ist natuerlich keine Garantie. Ich hab auch schon unzaehlige extrem schwierige Touren unternommen und bin nicht mal umgeknickt. Kann mir aber natuerlich bei der naechsten Tour passieren, gar keine Frage. Darum wuerde ich, nachdem ich den Aufruf der Bergwacht gelesen habe, im Moment nur Wanderungen unternehmen, die deutlich unter meiner Leistungsfaehigkeit liegen. Dass dabei was passiert, ist natuerlich auch nicht ausgeschlossen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich auf dem weg zum Supermarkt mit dem Fahrrad verungluecke, liegt doch deutlich hoeher (zumindest in meiner persoenlichen Statistik 4:0). Wenn ein Huber-Bua in der Halle eine 8 klettert statt einer ueblichen 10 oder 11 im Fels, kann man auch davon ausgehen, dass er da nicht stuerzt, auch wenn es nicht 100% ausschliessbar ist.
Wenn jetzt Massen von Leuten in die Berge rennen, weil sie jetzt Zeit haben, und die das sonst nur selten tun, steigt in der Summe das allgemein Risiko natuerlich. Wenn Leute, die regelmaessig in die Berge gehen, die Schwierigkeit runterschrauben, sinkt deren persoenliches Unfallrisiko. Ich kenn BFKlaus nicht, vermute aber mal, dass die Gruberhoerndl-Tour fuer ihn auch nicht viel schwieriger/gefaehrlicher war als der Sulzberg fuer Reinhard mit Kniearthrose.
Ich denke also schon, dass es eine Frage der persoenlichen Einschaetzung ist. Und mit reduzierter Schwierigkeit wandern zu gehen, halte ich fuer verantwortbar. Ansonsten waere es auch unverantwortlich, im Moment zu Hause Fenster zu putzen, weil dabei das Unfallrisiko enorm hoch ist, und das zwar nicht die Bergwacht, aber das Gesundheitssystem allgemein belasten wuerde, wenn ich mit gebrochenem Fuss ins Krankenhaus komme.