Als ich gegen halb elf in der Laubau einrollte, parkten dort erstaunlich wenige Autos. Die meisten Urlauber waren bei dem Bombenwetter wohl lieber Langlaufen oder Skifahren: Richtung Seegatterl war tatsächlich mehr los.
Völlig ungestört stieg ich den Steig zur Sackgrabenstube hoch. In der dünnen Schneedecke waren die Spuren eines einzelnen Fußgängers zu erkennen, ich hatte meine Schneeschuhe bereits unten angelegt.
Vom Brotzeitplatz mit Marterl gegenüber der Sackgrabenstube hat man dann einen schönen Hörndlblick.
Das nervige Brummen der Schneemaschinen am Biathlonzentrum war bis hier oben zu hören - bloß nicht aufregen

Die Schneehöhe nahm jetzt deutlich zu. Das Gehen im ungesetzten Schnee wurde zunehmend anstrengender. Am Anfang der alten Skipiste wechselte ich auf eine frisch präparierte Trasse, die kraftsparender zu laufen war.
Oben angekommen, fand ich seitlich der Trasse einen stillen Aussichtsbalkon mit fantastischer Fernsicht.
In der rechten Bildhälfte ist der Großteil der Berchtesgadener Alpen zu bewundern. Sogar der Dachstein ist in der Ferne zu erkennen. Links ist der Hintere Rauschberg der Größte, linksaußen spitzt ein namen- und kreuzloser Gupf hervor - mein heutiges Gipfelziel.
Ich folgte einer bereits gründlich zertrampelten Skispur zu meinem Gipfelchen oberhalb der Bergwachthütte. Dort war ich nur kurzzeitig allein. Im Minutentakt kamen drei Skitourengeher dazu, die von hier aus durch die Roßgasse abfahren wollten.
Richtung Westen beobachtete ich das Kommen und Gehen auf dem belebten Vorderen Rauschberg.
Auf dem Weg zum Rauschberghaus passierte ich eine Reihe von Naturerklärungstafeln und Holzschnitzmonumenten der Bayerischen Staatsforsten

. Vom kulturellen Höhepunkt

des Rauschbergs - Adams Hand - blickte ich zurück zu meinem heutigen Höhepunkt, auf dem zwei Skitourengeher vermutlich über die beste Abfahrt diskutierten

. In der Bildmitte ist übrigens der Hochstaufen zu sehen.
Es ging bereits auf halb vier zu, als ich am Rauschberghaus eintrudelte. Auf der Terrasse war nicht mehr viel Betrieb, die meisten Seilbahnwanderer waren schon auf dem Weg nach unten. Bei einem Haferl Kaffee und einer Heidelbeergrießschnitte ließ ich mir die Sonne

auf den Pelz brennen.
Vorm Abstieg zoomte ich noch mal die Hochkaltergruppe heran. Blaueisspitze, Hoch- und Kleinkalter, Ofen- und Steintalhörnl sind wunderbar zu erkennen. Im Vordergrund schaut man auf die schroffe Nordwestseite der Reiteralm mit dem Wartsteinkopf und den Weitschartenköpfen.
Kurz nach Sonnenuntergang stand ich wieder an der Sackgrabenstube. Am Biathlonzentrum leuchteten Scheinwerferbatterien die Loipen taghell aus - bloß nicht aufregen
