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Gletscherweg Innergschlöß


An Fuß des Großvenedigers

Der Gletscherweg Innergschlöß befindet sich in Osttirol im Talschluss des Innergschlöß am Fuße des Großvenedigers. Der Talabschluss gilt als der schönste der Ostalpen. Den Großvenediger kann man bei guter Fernsicht vom Landkreis Rosenheim aus klar erkennen: Es ist der schneebedeckte, lang gestreckte Gipfel direkt durch das Inntal gesehen in Richtung Süden.
Mountainbike: Die Strecke vom Matreier Tauernhaus bis zum Einstieg des Naturlehrpfades kann auf leichter Forststraße mit dem Bike befahren werden. Höhenunterschied ca. 220 Meter.


Der Großvenediger, so wie man ihn vom Brünnstein aus sieht. Der bewaldete Rücken rechts unten ist der Pendling.

Der Großvenediger, so wie man ihn vom Brünnstein aus sieht. Der bewaldete Rücken rechts unten ist der Pendling.


Das sanfte Grün rund um das "Auge Gottes" lädt zu einer gemütlichen Rast ein.  Es ist ein kleiner Tümpel, der innerhalb eines kleinen Bogens einer Moräne liegt. Die Gschlößler Hirten gaben ihm diesen Namen, da der Teich eine dreieckige Form hat, während die kleine Insel in seiner Mitte die Form eines Augapfels hat. Die Insel ist voll mit leuchtendem Wollgras bewachsen.

Das sanfte Grün rund um das "Auge Gottes" lädt zu einer gemütlichen Rast ein. Es ist ein kleiner Tümpel, der innerhalb eines kleinen Bogens einer Moräne liegt. Die Gschlößler Hirten gaben ihm diesen Namen, da der Teich eine dreieckige Form hat, während die kleine Insel in seiner Mitte die Form eines Augapfels hat. Die Insel ist voll mit leuchtendem Wollgras bewachsen.



Kurzinfo:


Region:
Sonstige
Tourenart:
Bergtour
Dauer:
Matreier Tauernhaus - Einstieg Naturlehrpfad: 1,5 Stunden
Reine Gehzeit des Naturlehrpfades 2 - 2,5 Stunden.
Mit Führung durch geschultes Personal (Nationalparkwarte) ca. 4,5 Stunden.
Rückkehr zum Parkplatz 1,5 Stunden
Gesamtgehzeit ca. 5 - 7 Stunden
Touristinfo:
Wildkogel Arena

Anforderung:


Höhenunterschied:
Matreier Tauernhaus 1512 m
Hohe Achsel 1690 m
Innergschlöss-Alm 1698 m
Einstieg Steig am Gschlößbach 1730 m
Salzbodensee 2137 m
insgesamt ca. 550 m
Streckenlänge:
Länge des Gletscherweges etwa 4,7 km
Schwierigkeit:
leicht (mehr Info)
leicht, das erste Drittel (Aufstieg) ist etwas steil, aber nicht schwierig. Einige Male sind Passagen mit Drahtseilen gesichert.
Hunde:
für Hunde geeignet.
Hinweise für Hundebesitzer: Vorsicht beim Betreten von Almgeländen und Weideflächen - Muttertiere schützen ihre Kälber, deshalb Hunde anleinen und Distanz halten, es besteht auch Gefahr für den Hundebesitzer. Bei Gefahr Leine loslassen. Flüchtendes Wild löst auch bei ansonsten friedlichen Hunden den Jagdinstinkt aus und kann zum Verletzen oder Reißen führen. Im Extremfall sind Jäger berechtigt, frei laufende und wildernde Hunde zu erschießen. Bitte die Hinterlassenschaften in Kotbeutel entsorgen und den Beutel ins Tal mitnehmen.

Start:


Matreier Tauernhaus 1509 m


GPS-Wegpunkt:
N47 07.152 E12 29.776 zu Google Maps


Mit dem Pkw:
Inntalautobahn - Kufstein - Kitzbühel - Pass Thurn - Mittersill - Felbertauerntunnel.
Durch den Felbertauerntunnel, danach die erste Ausfahrt und ab hier in 10 Minuten zum Matreier Tauernhaus.
Taxitransfer bis nach Innergschlöß.

  • Ab Rosenheim: 130 Km / 1:50 Std
  • Ab München: 180 Km / 2:10 Std
  • Ab Bad Tölz: 164 Km / 2:20 Std
  • Ab Salzburg: 150 Km / 2:00 Std


Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
hier klicken


Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.

Tourenbeschreibung:


Der vom Alpenverein errichtete Gletscherweg führt von einem der schönsten Talschlüsse der Ostalpen empor in die Gletscherwelt des Großvenedigers. Im Aufstieg folgt er einem alten Hirtenweg, im Abstieg dem Weg auf die Neue Prager Hütte.

Ausgangspunkt der Wanderung zum Gletscherweg ist das Matreier Tauernhaus. Von dort aus geht man entweder links oder rechts am tosenden Gschlößbach entlang, tosend zumindest an heißen Sommernachmittagen. Die rechte Strecke ist eine normale Forststraße, auf ihr kann man auch per Pferdekutsche oder Taxi bis nach Innergschlöß kommen und sich so knapp 200 Höhenmeter "ersparen". Diese Forststraße beinhaltet auch das Frauenbrünndl und die Felsenkapelle (siehe Fotos unten). Der linke Weg ist nicht weniger interessant, er verläuft bald als Bergsteig stark bergauf und kostet so etwas Mühe. Sein höchster Punkt ist die Hohe Achsel bei 1690 Meter. Danach geht es leicht bergab, bis man nach einigen Minuten kurz darauf Außer- und Innergschlöß erreicht, wo beide Wege wieder zusammentreffen. Ab hier öffnet sich das Tal und man kann einen ersten Blick auf den Großvenediger werfen. Ca. 20 Minuten nach Innergschlöß erreicht man den Zusammenschluss der beiden Gletscherbäche des Schlaatenkees und Viltragenkees zum Gschlößbach. Dort befindet sich auch der erste Haltepunkt des Weges, die Endmoräne.

Ab hier beginnt der gut markierte Gletscherweg (Lehrpfad). Er wurde im Jahr 1978 als erste Maßnahme im Zuge der Planung des Nationalparks Hohe Tauern durch den Österreichischen Alpenverein eingerichtet. Die Nummern der 24 Haltepunkte sind in Stein gemeißelt. Auf Schautafeln entlang des Gletscherweges wurde bewusst verzichtet.

Zunächst geht es steil bergauf, vorbei an den Haltepunkten mit den Bäumen Lärche, Grünerle, Eberesche und Zirbe. Anschließend erreicht man die Wasserfälle, die mit ihrem Getöse schon von weitem hörbar und teilweise auch spürbar (Gischt) sind. Weiter geht es bergauf über die Moräne bis zur sog. Steilstufe. Hier hat man den größten Teil des Anstieges bereits hinter sich und wird mit einem schönen Blick auf das Gebiet der ehemaligen Gletscherzunge belohnt. Kurz darauf betritt man den romantischen Salzboden mit seinen Bächlein, Tümpeln und kleinen Seen, ein unerwartetes grünes Landschaftsjuwel inmitten der Fels- und Eislandschaften. Der von Grundquellen gespeiste Salzbodensee lädt zu einer kleinen Pause ein. Eine bekanntes Inselchen ist das Auge Gottes. Der Weg verläuft ab hier fast waagrecht, bis der höchste Punkt des Steiges mit herrlichem Blick auf den Gletscher-Endpunkt erreicht wird. Von da aus sind es nur noch einige Minuten bis zu dem Eintritt in den Prager Hüttenweg.

Die einzelnen Haltepunkte des Naturlehrpfades;

1. Endmoräne
2. Lärche
3. Grünerle
4. Eberesche
5. Zirbe
6. Wasserfall
7. Bergwacholder
8. Eisenhut/Meisterwurz
9. Moräne von 1927
10. Ufermoräne von 1850
11. Alpenrose
12. Zwergsträucher
13. Steilstufe
14. Salzboden
15. Bunte Felsen
16. Salzbodensee
17. Grasheide
18. Auge Gottes
19. Schlatenkees
20. Geröllpflanzen
21. Pioniere
22. Gletscherschliff
23. Gletscherzunge
24. Prager Hüttenweg

Beim Österreichischen Alpenverein kann die informative Broschüre "Gletscherweg Innergschlöß" online bestellt werden. Sie enthält alle oben genannten Stationen des Naturlehrpfades, Fotos und Karten, sowie interessante Beschreibungen über die Geologie, Fauna und Flora dieses Gebietes


GPS-Daten:


GPX-Tracks sind oft ungenau. Die angezeigten Daten können (insbesondere zur Höhe und Steigung) falsch sein.
Auf der Karte lässt sich rechts oben in die Kartengrundlage OpenTopomap umschalten (OpenTopoMap ist nicht immer sofort verfügbar).
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Download Bedingungen


1. Unsere GPS-Dateien dürfen kostenlos für die private Nutzung heruntergeladen werden. Die Veröffentlichung jeglicher Art (z.B. Komoot, Outdooraktiv, andere Homepage etc.) sowie kommerzielle Nutzung ist nur mit vorheriger Genehmigung von roBerge.de möglich.
2. Die GPS-Daten wurden mit größter Sorgfalt aufbereitet. Trotzdem kann keine Gewährleistung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten gegeben werden. Sie können deshalb nur als Unterstützung bei der Wegfindung dienen. Wir weisen deshalb ausdrücklich darauf hin, dass die Wegfindung nur aufgrund offizieller Karten erfolgen darf. Die Tracks dürfen nie ohne betreffendes Kartenmaterial für das dazugehörige Gebiet verwendet werden.
3. Die Benutzung privater Straßen und das Betreten privater Grundstücke kann gesetzlichen Beschränkungen unterliegen.
4. Bitte jede Tour gut vorbereiten, nur passende Bergausrüstung verwenden und das eigene Können nicht überschätzen. Touren, die nicht als leicht gekennzeichnet sind, sind nur für Profis geeignet. Die Nutzung erfolgt auf eigene Verantwortung.


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Webcams:


Aktuelle Bilder von Webcams im Umkreis von 30km vom Ausgangspunkt.
  weitere Webcams findest du hier



Eispark Osttirol
© https://www.foto-webcam.eu

Rudolfshütte
© https://www.foto-webcam.eu

Matrei - Goldried
© https://www.foto-webcam.eu

Flora und Fauna:

Bemerkenswert ist die niedrige Waldgrenze im Venedigergebiet. Der Pflanzenfreund findet eine Vielzahl von Arten vor, wenn auch die speziell kalkliebenden Pflanzen naturgemäß fehlen.
Bereits auf dem Weg zur Hohen Achsel fällt am Wegesrand vielfach der Blaue Eisenhut auf, aus der Tierwelt präsentieren sich direkt auf dem Weg viele Frösche.
Im unteren Bereich des Gletscherweges fallen riesige Felder des Almenrausches auf, sowie die Bäume Lärche, Grünerle, Eberesche und Zirbe.
Als so genannte Pioniere oder auch "stille Helden" werden diejenigen Pflanzen bezeichnet, welche im Gletscher-Vorfeld sich als erstes ansiedeln. Es sind Vorkämpfer des Pflanzenreiches im kalten Gletscherwind, die sich in dem glatt geschliffenen Felsbereich anzusiedeln versuchen. Zu ihnen gehören das Einblütige Hornkraut, der Rote Steinbrech, die Echte Edelraute, das Stengellose Leimkraut, der Gletscherhahnenfuß und die Kriechende Nelkenwurz,
Vögel sind im Bereich des Gletscher-Lehrweges selten zu entdecken.
Die letzten Bären und Wölfe wurden 1605 ausgerottet, Gämsen gibt es nicht zu viele, sie treten hier auch nie in Rudeln auf.
Bartgeier: Diese waren in den Tauern vollständig ausgerottet. Seit 1986 wurden Bartgeier aufgezogen und ausgewildert. Die jungen Geier wurden in der Nähe von Außergschlöß und an anderen Orten im Nationalpark Hohe Tauern und an vier weiteren Freilassungsorten in den schweizerischen, französischen und italienischen Alpen ausgesetzt. Nun schweben sie wieder über den Gipfeln. Bei Außergschlöß gibt es eine spezielle Bartgeier-Beobachtungsstation.

Weitere anzutreffenden Tiere im Venedigergebiet sind:Murmeltier
Schneehase
Schneehuhn
Steinbock
Marder und Wiesel
Weißkopfgeier
Steinadler
Habicht
Eule
Forellen gibt es in fast jedem Gebirgsbach


Literatur:


Kulturführer

Wilde, Hexen, Heilige
Lebendige Tiroler Bräuche im Jahreslauf
von Streng, Petra und Bakay, Günter
Infos: Kulturführer

Wilde, Hexen, Heilige

Bildband

Nationalpark Hohe Tauern
von Schober, Michael
Infos: Bildband

Nationalpark Hohe Tauern

Galerie:



Weitere Bilder:

Das Frauenbrünndl entspringt direkt am Weg hinter den Außergschlößer Almen. Nach der Legende hatte hier die Mutter Gottes Windeln gewaschen. Keiner der  Matreier, der früher hier vorbeikam, versäumte es, mit dem Wasser, dem Heilkräfte nachgesagt wurde, seine Augen zu benetzen.Die Felsenkapelle liegt am Gschlößbach, auf dem Weg hinter den Außergschlößer Almen. Sie hatte eine Vorgängerin einen Steinwurf talauswärts, die zweimal von Lawinen zerstört wurde. 1870 wurde dann die Felsenkapelle erbaut. Die natürliche Höhlung eines großen Felsen erweiterte man durch Absprengung und schuf so einen würdigen Sakralraum. Die Vorderfront als Natursteinfassade mit Türmchen ist reizvoll gestaltet und fügt sich gefällig in die grandiose Bergwelt ein. Aus der ersten Kapelle konnte nur eine kleine beschädigte Figur der Schmerzensmutter gerettet werden,, die von den Almleuten besonders beehrt wird (Nische links neben dem Altar).Der Wasserfall  (Haltepunkt 6 des Gletscherweges): Der Schlatenbach, der das gesamte Schmelzwasser des Schlatenkees mit sich führt, hat sich in einer engen Schlucht eingeschnitten.  Ein großartiges Naturschauspiel. Mit großem Getöse überwindet er eindrucksvoll mehrere steile Stellen.Die Gletscherzunge des Schlatenkees im September 1857, von Friedrich Simony.Vom selben Standpunkt im Jahr 2001. Man sieht auf dem Foto deutlich die ehemalige Ausdehnung des Gletschers. Der Massenverlust des Eises hat übrigens bereits bis zum Jahr 1883 stattgefunden. Die darunter liegenden Felsen sind glatt geschliffen und fast ohne Bewuchs. Es dauert ca. 100 Jahre, bis diese Flächen wieder bewachsen und von den umliegenden Gebieten nicht mehr zu unterscheiden sind.Nach dem Anstieg ändert sich völlig überraschend die Natur. Erwartet man nun den Übergang zu Fels- und Eis, so befindet man sich stattdessen in einem Kleinod des Hochgebirges: Kleine Teiche, dunkle Quellmoore, plätschernde Bäche mit kristallklarem Wasser, eingerahmt von Moos, glitzerndem Wollgras, Sauergräsern und bunten Blumen. Dies der  Salzbodensee. Der Name Salzboden stammt daher, dass früher die Hirten Salz auf Steine streuten, so dass die Schafe es ablecken konnten. Damit den Schafen die Fresslust erhalten blieb, musste man sie mit Salz versorgen.Knapp unterhalb der Stelle,  wo der Schlatenbach mit Macht aus dem Gletscher hervortritt, ist er schon recht breit und reißend. Eine kleine Holzbrücke führt über den reißenden Wildbach auf die Stellen, wo der Gletscherschliff auf dem urzeitlichen Fels am schönsten zu Betrachten ist. Man befindet sich jetzt direkt am Ende der Gletscherzunge. Seine aperen Ausläufer sollten nur mit Stöcken (besser Pickel) und guten Bergschuhen betreten werden. Die Höhle, aus welcher der Bach hervortritt, sollte nicht betreten werden. Der Name Schlaten deutet auf Goldfundstätten hin, er stammt vom slawischen zlato = Gold aus der Zeit der Völkerwanderung. Das Schlatenkees hat eine Fläche von ca. 9 qkm und ist damit nach dem Obersulzbachkees der zweitgrößte Gletscher des Venedigermassivs.

Panorama:


Von den höchsten Punkten des Gletscherweges hat man diesen herrlichen Blick auf einige bekannte Gipfel: Der Hohe Zaun (links, 3467 m) und das Rainer Horn (rechts daneben, 3560 m). Der Eindruck täuscht: Der eigentliche Gipfel des Rainer Horn ist höher und wird von einem Vorgipfel verdeckt. Nach rechts schließt sich das lang gestreckte Schlaatenkees an und in der Mitte darüber, kaum sichtbar, der Gipfel des Großvenedigers (Bildmitte). Weiter rechts der Kleine Venediger. Der nicht schneebedeckte Gipfel ganz rechts heißt Vorderer Kesselkopf. Hinter diesem befindet sich die Neue Prager Hütte.

  zur Panorama Ansicht ins Bild klicken


Autor/en:


anonym  


  • Openstreetmap Darstellung von J.Dankoweit