An Fuß des Großvenedigers
Der Gletscherweg Innergschlöß befindet sich in Osttirol im Talschluss des Innergschlöß am Fuße des Großvenedigers. Der Talabschluss gilt als der schönste der Ostalpen. Den Großvenediger kann man bei guter Fernsicht vom Landkreis Rosenheim aus klar erkennen: Es ist der schneebedeckte, lang gestreckte Gipfel direkt durch das Inntal gesehen in Richtung Süden.
Mountainbike: Die Strecke vom Matreier Tauernhaus bis zum Einstieg des Naturlehrpfades kann auf leichter Forststraße mit dem Bike befahren werden. Höhenunterschied ca. 220 Meter.
Der Großvenediger, so wie man ihn vom Brünnstein aus sieht. Der bewaldete Rücken rechts unten ist der Pendling.
Das sanfte Grün rund um das "Auge Gottes" lädt zu einer gemütlichen Rast ein. Es ist ein kleiner Tümpel, der innerhalb eines kleinen Bogens einer Moräne liegt. Die Gschlößler Hirten gaben ihm diesen Namen, da der Teich eine dreieckige Form hat, während die kleine Insel in seiner Mitte die Form eines Augapfels hat. Die Insel ist voll mit leuchtendem Wollgras bewachsen.
GPS-Wegpunkt:
N47 07.152 E12 29.776 zu Google Maps
Mit dem Pkw:
Inntalautobahn - Kufstein - Kitzbühel - Pass Thurn - Mittersill - Felbertauerntunnel.
Durch den Felbertauerntunnel, danach die erste Ausfahrt und ab hier in 10 Minuten zum Matreier Tauernhaus.
Taxitransfer bis nach Innergschlöß.
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Der vom Alpenverein errichtete Gletscherweg führt von einem der schönsten Talschlüsse der Ostalpen empor in die Gletscherwelt des Großvenedigers. Im Aufstieg folgt er einem alten Hirtenweg, im Abstieg dem Weg auf die Neue Prager Hütte.
Ausgangspunkt der Wanderung zum Gletscherweg ist das Matreier Tauernhaus. Von dort aus geht man entweder links oder rechts am tosenden Gschlößbach entlang, tosend zumindest an heißen Sommernachmittagen. Die rechte Strecke ist eine normale Forststraße, auf ihr kann man auch per Pferdekutsche oder Taxi bis nach Innergschlöß kommen und sich so knapp 200 Höhenmeter "ersparen". Diese Forststraße beinhaltet auch das Frauenbrünndl und die Felsenkapelle (siehe Fotos unten). Der linke Weg ist nicht weniger interessant, er verläuft bald als Bergsteig stark bergauf und kostet so etwas Mühe. Sein höchster Punkt ist die Hohe Achsel bei 1690 Meter. Danach geht es leicht bergab, bis man nach einigen Minuten kurz darauf Außer- und Innergschlöß erreicht, wo beide Wege wieder zusammentreffen. Ab hier öffnet sich das Tal und man kann einen ersten Blick auf den Großvenediger werfen. Ca. 20 Minuten nach Innergschlöß erreicht man den Zusammenschluss der beiden Gletscherbäche des Schlaatenkees und Viltragenkees zum Gschlößbach. Dort befindet sich auch der erste Haltepunkt des Weges, die Endmoräne.
Ab hier beginnt der gut markierte Gletscherweg (Lehrpfad). Er wurde im Jahr 1978 als erste Maßnahme im Zuge der Planung des Nationalparks Hohe Tauern durch den Österreichischen Alpenverein eingerichtet. Die Nummern der 24 Haltepunkte sind in Stein gemeißelt. Auf Schautafeln entlang des Gletscherweges wurde bewusst verzichtet.
Zunächst geht es steil bergauf, vorbei an den Haltepunkten mit den Bäumen Lärche, Grünerle, Eberesche und Zirbe. Anschließend erreicht man die Wasserfälle, die mit ihrem Getöse schon von weitem hörbar und teilweise auch spürbar (Gischt) sind. Weiter geht es bergauf über die Moräne bis zur sog. Steilstufe. Hier hat man den größten Teil des Anstieges bereits hinter sich und wird mit einem schönen Blick auf das Gebiet der ehemaligen Gletscherzunge belohnt. Kurz darauf betritt man den romantischen Salzboden mit seinen Bächlein, Tümpeln und kleinen Seen, ein unerwartetes grünes Landschaftsjuwel inmitten der Fels- und Eislandschaften. Der von Grundquellen gespeiste Salzbodensee lädt zu einer kleinen Pause ein. Eine bekanntes Inselchen ist das Auge Gottes. Der Weg verläuft ab hier fast waagrecht, bis der höchste Punkt des Steiges mit herrlichem Blick auf den Gletscher-Endpunkt erreicht wird. Von da aus sind es nur noch einige Minuten bis zu dem Eintritt in den Prager Hüttenweg.
Die einzelnen Haltepunkte des Naturlehrpfades;
1. Endmoräne
2. Lärche
3. Grünerle
4. Eberesche
5. Zirbe
6. Wasserfall
7. Bergwacholder
8. Eisenhut/Meisterwurz
9. Moräne von 1927
10. Ufermoräne von 1850
11. Alpenrose
12. Zwergsträucher
13. Steilstufe
14. Salzboden
15. Bunte Felsen
16. Salzbodensee
17. Grasheide
18. Auge Gottes
19. Schlatenkees
20. Geröllpflanzen
21. Pioniere
22. Gletscherschliff
23. Gletscherzunge
24. Prager Hüttenweg
Beim Österreichischen Alpenverein kann die informative Broschüre "Gletscherweg Innergschlöß" online bestellt werden. Sie enthält alle oben genannten Stationen des Naturlehrpfades, Fotos und Karten, sowie interessante Beschreibungen über die Geologie, Fauna und Flora dieses Gebietes
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Bemerkenswert ist die niedrige Waldgrenze im Venedigergebiet. Der Pflanzenfreund findet eine Vielzahl von Arten vor, wenn auch die speziell kalkliebenden Pflanzen naturgemäß fehlen.
Bereits auf dem Weg zur Hohen Achsel fällt am Wegesrand vielfach der Blaue Eisenhut auf, aus der Tierwelt präsentieren sich direkt auf dem Weg viele Frösche.
Im unteren Bereich des Gletscherweges fallen riesige Felder des Almenrausches auf, sowie die Bäume Lärche, Grünerle, Eberesche und Zirbe.
Als so genannte Pioniere oder auch "stille Helden" werden diejenigen Pflanzen bezeichnet, welche im Gletscher-Vorfeld sich als erstes ansiedeln. Es sind Vorkämpfer des Pflanzenreiches im kalten Gletscherwind, die sich in dem glatt geschliffenen Felsbereich anzusiedeln versuchen. Zu ihnen gehören das Einblütige Hornkraut, der Rote Steinbrech, die Echte Edelraute, das Stengellose Leimkraut, der Gletscherhahnenfuß und die Kriechende Nelkenwurz,
Vögel sind im Bereich des Gletscher-Lehrweges selten zu entdecken.
Die letzten Bären und Wölfe wurden 1605 ausgerottet, Gämsen gibt es nicht zu viele, sie treten hier auch nie in Rudeln auf.
Bartgeier: Diese waren in den Tauern vollständig ausgerottet. Seit 1986 wurden Bartgeier aufgezogen und ausgewildert. Die jungen Geier wurden in der Nähe von Außergschlöß und an anderen Orten im Nationalpark Hohe Tauern und an vier weiteren Freilassungsorten in den schweizerischen, französischen und italienischen Alpen ausgesetzt. Nun schweben sie wieder über den Gipfeln. Bei Außergschlöß gibt es eine spezielle Bartgeier-Beobachtungsstation.
Weitere anzutreffenden Tiere im Venedigergebiet sind:Murmeltier
Schneehase
Schneehuhn
Steinbock
Marder und Wiesel
Weißkopfgeier
Steinadler
Habicht
Eule
Forellen gibt es in fast jedem Gebirgsbach
Wilde, Hexen, Heilige
Lebendige Tiroler Bräuche im Jahreslauf
von Streng, Petra und Bakay, Günter
Infos: Kulturführer
Nationalpark Hohe Tauern
von Schober, Michael
Infos: Bildband
Von den höchsten Punkten des Gletscherweges hat man diesen herrlichen Blick auf einige bekannte Gipfel: Der Hohe Zaun (links, 3467 m) und das Rainer Horn (rechts daneben, 3560 m). Der Eindruck täuscht: Der eigentliche Gipfel des Rainer Horn ist höher und wird von einem Vorgipfel verdeckt. Nach rechts schließt sich das lang gestreckte Schlaatenkees an und in der Mitte darüber, kaum sichtbar, der Gipfel des Großvenedigers (Bildmitte). Weiter rechts der Kleine Venediger. Der nicht schneebedeckte Gipfel ganz rechts heißt Vorderer Kesselkopf. Hinter diesem befindet sich die Neue Prager Hütte.