Die Dalfazalm im Rofan
Servus roBergler,
den Altweibersommer der letzten Tage haben viel von Euch in den Bergen verbracht. Ich hab mich dieses Mal ins Rofan gewagt.
Das Rofangebirge (andere Bezeichnung ist Sonnwend- oder Achenseegebirge) gehört zum roberge-Kerngebiet, jedoch wird es von uns anscheinend eher spärlich besucht. Zumindest hört man nur selten von Bergtouren aus dieser Gegend. Das Rofangebirge ist der westliche Teil der Brandenberger Alpen, und wird grob gesagt von Achensee, Blaubergkamm, Brandenberger Ache und Inntal eingegrenzt.
Zwei Bergbahnen bringen die Besucher hinauf: Die Sonnwendjochbahn in Kramsach und die Rofanbahn in Maurach am Achensee.
Ein Phänomen, dass mir bei Seilbahnbergen immer wieder auffällt ist die Tatsache, dass es meistens nur direkt an der Bergstation recht zugeht. Während des Aufstiegs oder nur wenige 100 Meter ab der Bergstation trifft man oft keinen Menschen mehr. Ich fahre also auf den gut ausgebauten Parkplatz bei der Rofanseilbahn in Maurach und steige gemütlich und in der Regel einsam den schönen Steig zur Bergstation hinauf, die man nach 1,5 – 2 Stunden erreicht. Bereits hier kann man die beeindruckenden Felswände des Zentralrofans und die nahen Gipfelziele bewundern. Der Tag ist aber fast zu lang, dass man an der sonnig gelegen Erfurter Hütte den Bergtag beschließt und außerdem sind die umliegenden Gipfel in 1 – 2 Stunden erreichbar. Ob es dann der höchste Rofangipfel, die Hochiss (2.299 m), die bekannte Rofanspitze, die leicht erreichbare Haidachstellwand oder doch nur der in 45 Minuten erreichbare Adlerhorst auf dem Gschöllkopf wird, bleibt jedem Bergsteiger selber überlassen.
Für den Abstieg sollte man allerdings unbedingt einen Weg auswählen, der über die Dalfazalm führt. Nicht nur die wunderbare Lage hoch über den Achensee mit wirklich beeindruckenden Blicken ins Karwendel, sondern auch die herzliche Gastfreundlichkeit der Wirtsfamilie Moser ist ein Besuch wert.
Die Wurzeln der Dalfazalm reichen weit zurück. Bereits 1664 wurde eine Sennhütte erbaut, in der heute die alten Milchverarbeitungsgeräte wie Zentrifuge, Käsekessel oder Butterfassl ausgestellt werden. In früheren Jahren wurden damit Milch zu Käse und Butter verarbeitet und vor Ort an die Wanderer verkauft. Heute wird die Milch täglich mit einer Materialseilbahn ins Tal befördert und dort von einer Molkerei weiter verarbeitet.
Die heute für die Bewirtung genutzte Hütte wurde 1984 errichtet und bietet in zwei Stuben Platz für rund 60 Personen. Für die Übernachtung auf der Dalzfazalm stehen 36 Lagerplätze zur Verfügung.
Neben dem Hauptgebäude befinden sich mehrere Stallungen für die Tiere auf der Alm, unter anderem 30 Milchkühe, 50 Jungvieh, 50 Schafe und ein paar Schweine.
Zum Essen gibt es typische Almbrotzeiten aus eigener Herstellung wie Speck- und Käsebrot. Aber auch Erbsensuppe, Gulaschsuppe oder der Kaiserschmarrn wird den müden Wanderer wieder zu neuer Kraft verhelfen.
Am besten probiert´s es einfach mal aus. Mein Hüttenschmankerl für den Herbst 2011!
Euer Hüttenwart Steff
GPS-Wegpunkt:
N47 25.482 E11 45.076 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Bahnhof Jenbach (zwischen Innsbruck und Kufstein). Von dort mit dem Linienbus oder Taxi nach Maurach (4 km).
Vom Bahnhof Tegernsee mit dem Taxi oder - seit September 03 neu - mit dem Bus Linie 9550 über Kreuth, Achenkirch nach Maurach.
Infos und Fahrpläne unter www.rvo-bus.de
Mit dem Pkw:
Mautfreie Anreise über das Tegernseetal, von München kommend bis zur Autobahnausfahrt Holzkirchen. Von dort über den Tegernsee und Achenpaß (941 m) zur Staatsgrenze und weiter am Achensee entlang bis Maurach.
Oder über die Inntalautobahn bis zur Ausfahrt Wiesing-Achensee-Zillertal. Von dort über die Achenseebundesstraße B 181 bis Maurach (10 km).
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
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Information:
Die Erfurter Hütte im Besitz der AV-Sektion Ettlingen, ist Ausgangspunkt vieler Wanderungen im Rofan-Stock. Man erreicht sie am besten über die Rofan-Seilbahn, deren Gipfelstation direkt neben der Hütte steht.
Zu Fuß ab Maurach über die Buchauer Alm, ca. 2,5 Std.
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