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Gufferthütte und Schneidjoch


Mit Besichtigung der Etruskerschriften

Im Jahr 1957 suchten zwei Bergwanderer, Walter Riedl aus Innsbruck und sein Freund Franz Schmid aus Ehrwald eine Abkürzung vom Schneidjoch herunter. Auf einem Felsblock entdeckten sie plötzlich bei einer Quelle merkwürdige Schriftzeichen. Wie sich später herausstellte, stammten diese aus der La-Tene-Zeit, dem zweiten Abschnitt der europäischen Eiszeit. Archäologen entzifferten später die Inschriften zum Teil: Es handelt sich um Danksagungen beim Gott Castor für das geschöpfte Wasser. Sie wurde später zu einem Europäischen Kulturgut erklärt.

Die Inschriften wurden von den Achäologen ungefähr so übersetzt:
"Wasser ist da"
"Dem Kastor hat hier Frau Etuni geopfert"
"Frau Ritali hat hier dem Kastor geopfert"
"Hier hat Frau Mnesi dem Kastor geopfert"
"Usipe der Gefangene hat geopfert"
"Hier hat Elvas Wasser geschöpft"
"Gestiftet hat Estas das Votivbild"

Bei der Wanderung auf das Schneidjoch hat man die Gelegenheit, diese Kultstätte zu besichtigen. Vom Aufstiegsweg aus gelangt man über einen Umweg von 15 Minuten dorthin! Die Zeichen sind inzwischen mit einem Gitter abgesperrt.


Das Schneidjoch, wie man es von der Gufferthütte aus sieht. Links im Hintergrund der Guffert.

Das Schneidjoch, wie man es von der Gufferthütte aus sieht. Links im Hintergrund der Guffert.



Kurzinfo:

Region:
Brandenberger Alpen / Rofan
Tourenart:
Bergtour
Erreichte Gipfel:
Schneidjoch 1811 m
Dauer:
Köglboden- Gufferthütte 2 Std., Gufferthütte - Schneidjoch 1 Std., Abstieg Köglboden 2 Std. 40 Min. insgesamt 5,5 - 6 Std.
Beste Jahreszeit:
Mai bis Oktober
Einkehrmöglichkeiten:
Touristinfo:
Steinberg am Rofan

Anforderung:

Höhenunterschied:
Köglboden 963 m, Schneidjoch 1811 m, insgesamt knapp 900 m
Streckenlänge:
Zur Gufferthütte ca. 7,4 km, zum Schneidjoch insgesamt 9,7 km
Schwierigkeit:
mittel (mehr Info)
Auf Forststraße bis zur Gufferthütte, dann stellenweiser steiler Bergsteig, der Trittsicherheit erfordert.
Kinder: zur Gufferthütte ab ca. 7 Jahre möglich (interessant die geologischen Schautafeln), auch für Kinderwagen geeignet, aber etwas steinig, teils steil (Gehzeit nicht unterschätzen). Danach auf dem Steig für Kinder ab 10 Jahre geeignet
Hunde:
für Hunde geeignet.
Hinweise für Hundebesitzer: Vorsicht beim Betreten von Almgeländen und Weideflächen - Muttertiere schützen ihre Kälber, deshalb Hunde anleinen und Distanz halten, es besteht auch Gefahr für den Hundebesitzer. Bei Gefahr Leine loslassen. Flüchtendes Wild löst auch bei ansonsten friedlichen Hunden den Jagdinstinkt aus und kann zum Verletzen oder Reißen führen. Im Extremfall sind Jäger berechtigt, frei laufende und wildernde Hunde zu erschießen. Bitte die Hinterlassenschaften in Kotbeutel entsorgen und den Beutel ins Tal mitnehmen.

Start:

Wanderparkplatz "Köglboden" bei Steinberg im Rofan 965 m


GPS-Wegpunkt:
N47 33.129 E11 44.613 zu Google Maps


Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Bahnhof Jenbach - Bus nach Achenkirch - umsteigen in den Bus 7801 nach Steinberg. Aussteigen bei der Haltestelle "Steinberg Abzw. Gufferthütte"
Vom Bahnhof Tegernsee mit dem Bus Linie 9550 über Kreuth nach Achenkirch, dort umsteigen in den Bus nach Steinberg


Mit dem Pkw:
Von München: Autobahnausfahrt Holzkirchen - Tegernsee - Achenpaß - Abzweigung in Achenkirch nach Steinberg (mautfrei!)
Inntalautobahn Ausfahrt - Wiesing Achensee - Richtung Achenkirch - Steinberg

  • Ab Rosenheim: 100 Km / 1:15 Std
  • Ab München: 90 Km / 1:20 Std
  • Ab Bad Tölz: 40 Km / 0:40 Std
  • Ab Salzburg: 170 Km / 1:40 Std


Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
hier klicken


Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.

Tourenbeschreibung:

Zur Gufferthütte:
Vom Parkplatz aus auf der Forststraße flach am Ampelsbach entlang. Das Tal wird steiler, inmitten der wilden Ampelsbach-Schluchtgeht es bald etwas steiler bergauf. Für Wanderer und Mountainbiker ist der Weg aber sehr gut begeh- bzw. befahrbar. Lehrtafeln eines Geologie-Pfades erzählen hier über die geologische Geschichte dieses Tales. Auf ca. 1300 m Höhe biegt man links ab und erreicht das steilste Stück des Weges. Bergwanderer haben bei dieser Gabelung die Möglichkeit eines Abkürzers durch den Wald. Nach dem genannten steilsten Stück geht es nun auf dem Forstweg durch einen Wald leicht bergab und man erreicht das Gelände der Filzlalm. Man bleibt auf dem Weg und sieht bald links oben die Gufferthütte vor sich liegen, die nach wenigen Minuten erreicht wird.

Zum Schneidjoch (nur Bergwanderung, kein MTB):
Von der Hütte zurück zur letzten Weggabelung. Dort geradeaus weiter, den Schildern zum Schneidjoch folgen. Zuerst bergab, nach einer Bachquerung wieder leicht bergauf und immer den Schildern zum Schneidjoch folgen. Die Abzweigung rechts zu den Inschriften beachten wir nicht (am besten für den Rückweg aufheben, ca. 15 Min.). Über die Angeralm hinauf bis zum Schneidsattel. Hier ein schöner Blick zum Guffert. Obwohl der Platz zu einer Pause einlädt, ist es zum Gipfel nicht mehr weit. Einige Steinmandl weisen den Weg, der hier als solcher nur noch schlecht erkennbar ist. Der Gipfelbereich ist stark mit Brennnesseln bewachsen. Deshalb sollte man seine Gipfel-Brotzeit etwas weiter unten am Schneidjoch zu sich nehmen, wo die Graswiesen bei bestem Guffertblick zu einem Nickerchen einladen.

Abstieg / Abfahrt:
Abstieg zur Gufferthütte und Rückweg zum Parkplatz wie Aufstieg.


GPS-Daten:

GPX-Tracks sind oft ungenau. Die angezeigten Daten können (insbesondere zur Höhe und Steigung) falsch sein.
Auf der Karte lässt sich rechts oben in die Kartengrundlage OpenTopomap umschalten (OpenTopoMap ist nicht immer sofort verfügbar).
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Webcams:

Aktuelle Bilder von Webcams im Umkreis von 30km vom Ausgangspunkt.
  weitere Webcams findest du hier



Kramsach - Rofan
© https://www.panomax.com

Achensee - Pertisau Hotel Wiesenhof
© https://www.panomax.com

Geologie:

Der Weg vom Parkplatz Köglboden bis zur Gufferthütte führt durch eine tiefe, beeindruckende Schlucht, durch welche sich der Ampelsbach in Millionen von Jahren durchgeschnitten hat. Wer die Schlucht durchwandert, kann die inneren Schichten sehen, welche normalerweise duch jüngere Schichten verdeckt sind. Die Schautafeln des Geologie-Lehrpfades sind dabei eine große Hilfe und geben weitere ausführliche Informationen. Die Gesteinsschichten entstanden in den letzten 110 Millionen Jahren im Erdmittelalter mit seinen Abschnitten Trias, Jura und Kreide.


Literatur:

Karte

Achensee - Karwendel - Rofan

Achensee - Karwendel - Rofan

Wanderführer

Wanderbuch Rofan
von Garnweidner, Siegfried

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Wanderführer

Familienwanderungen in den oberbayerischen und Tiroler Bergen
von Bahnmüller, Rosemarie und Wilfried

Familienwanderungen in den oberbayerischen und Tiroler Bergen

Galerie:

Weitere Bilder:

Gleich am Startpunkt dominiert der wuchtige Guffert. Das Ziel Schneidjoch befindet sich von hier aus gesehen genau hinter diesem.Der Aufstieg zur Gufferthütte verläuft durch die wilde Obere Ampelsbach-Schlucht.Diesen Blick auf die Gufferthütte hat man 15 Minuten unterhalb des Gipfels vom Schneidjoch.Das ist der Gipfel ! Kein Kreuz, kein Platz zum Brotzeit machen, nur eine Feuerstelle inmitten eines riesigen Brennnessel-Felds. Im Hintergrund die Blauberge.Die 1958 entdeckten Etruskerschriften gelten als Europäisches Kulturgut.

Panorama:


Gipfelblick nach Norden

  zur Panorama Ansicht ins Bild klicken

Sonstige Informationen:

Autor: anonym

Openstreetmap Darstellung von J.Dankoweit