Stiealm, Quengeralm und Strasseralm
»Almenhopping« am Lenggrieser Hausberg
Am Brauneck hat man die Qual der Wahl: Auf der Südseite des beliebten Münchner Ausflugsberges werben zahlreiche sonnige Hüttenterrassen um die Gunst der Wanderer. Doch nicht nur wegen der verschiedenen Schmankerl auf den Brotzeittellern wird das Brauneck gerne besucht – als Aussichtsberg hat es sich ebenso einen Namen gemacht. Vom Wendelstein bis zur Zugspitze reicht der Blick und an klaren Tagen erkennt man München am Horizont. Auch im Winter, wenn die Skifahrer ihre Schwünge in den Schnee ziehen, herrscht am Hausberg von Lenggries Hochbetrieb.
Die Bauern der Stie-, der Quenger- und der Strasseralm sind nicht nur am Berg Nachbarn – auch im Tal, in Schlegldorf nördlich von Lenggries, liegen ihre Höfe nicht weit voneinander entfernt. Die Stiealm ist die größte und höchstgelegene Alm im Brauneckgebiet. Es war die Großmutter des heutigen Wirts Stefan Obermüller, die 1925 als Erste den Skifahrern eine Stärkung anbot. So umfangreich wie heute war die Speisekarte freilich nicht. Es gab Skiwasser und Pfannkuchen. Im Sommer haben auf der Stiealm rund ein Dutzend Kühe, zwei Pferde, einige Schweine und Schafe ihre Heimat. Ein Käser verarbeitet die Milch zu Butter, Alm- und Bergkäse. In der Käserei neben dem Almgasthaus kann man ihm über die Schulter blicken (Mitte Juni bis Anfang Oktober, 8–12 Uhr). Die Laibe sind in einem Naturkeller aufgereiht.
Acht Wochen muss der Almkäse reifen, drei bis sechs Monate der Bergkäse. Konstante Luftfeuchtigkeit und -temperatur sind Voraussetzung, damit er später richtig schmeckt.
Während die Stiealm ein stattliches Berggasthaus ist, geht es auf der Quengeralm und der Strasseralm beschaulich zu. Besonders begehrt sind die Sonnenplätze vor den beiden urigen Almhütten, von denen man auf ein schier endloses Zackenmeer blickt. Durch die Auffahrt mit der Kabinenbahn lässt sich die Wanderung als ein gemütlicher Almenbummel gestalten. Auf bequemen Fahrwegen erreicht man die Stiealm in einer guten halben Stunde. Interessanter und aussichtsreicher ist die hier beschriebene Rundwanderung über den Kamm des Braunecks.
GPS-Wegpunkt:
N47 40.599 E11 33.315 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Von München aus fahren wir mit der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) bis nach Lenggries, weiter per RVO-Bus 9564a bis zur Haltestelle Lenggries-Brauneckbahn.
Mit dem Pkw:
Von München: A8 Ausfahrt Holzkirchen, weiter über die B318 Richtung Tegernsee. Diese verlassen wir rechts und folgen dem Schild nach Bad Tölz. Wir durchfahren Holzkirchen und gelangen auf die B13. Über Bad Tölz geht es nach Lenggries, hier den Beschilderungen zum Parkplatz der Brauneckbahn folgen.
Von Rosenheim: A8 Ausfahrt Irschenberg,über Miesbach nach Bad Tölz. Über Bad Tölz fahren wir nach Lenggries, hier den Beschilderungen zum Parkplatz der Brauneckbahn folgen.
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Von der Bergstation der Seilbahn folgt man dem Wegweiser nach rechts Richtung »Großer Höhenweg « und »Brauneck-Haus« und erreicht in wenigen Minuten die Alpenvereinshütte und das Gipfelkreuz des Braunecks. Dort muss man einfach innehalten und die Aussicht genießen. Anschließend wandert man oberhalb der Hütte vorbei nach Westen und umgeht über etwas abschüssiges Gelände den Felsturm des Schrödelsteins (Drahtseile). Nach einem kurzen Abstieg hält man sich an einer Wegverzweigung geradeaus bergauf Richtung »Tutzinger Hütte, Benediktenwand«. Über einige Felsstufen gelangt man auf den Wiesengrat des Stangenecks.
Vom Gipfel geht es wiederum ein Stück in eine Einsattelung hinab. Gedenktafeln für die Opfer von Blitzeinschlägen erinnern daran, dass man die Ausgesetztheit auf dem Grat bei einem Gewitter auf keinen Fall unterschätzen darf. Links zweigt ein Steig zur Stiealm ab, der jedoch durch Hangrutsche beschädigt und nicht mehr zu begehen ist. Ohne nennenswerten Höhenunterschied spaziert man über den Gratrücken auf den Vorderen Kirchstein mit seiner schroffen Felswand zu. Auf den Wiesen unterhalb des Kamms sieht man bereits die grünen Dächer der Stiealm. Doch bis man dort auf der Terrasse seine Beine ausstrecken kann, dauert es noch eine Weile. Man geht unterhalb des Kirchsteins vorbei und folgt der Kammschneide zum Latschenkopf, wo man der Benediktenwand direkt ins felsige Angesicht blickt. Nun steigt man auf einem steinigen Weg etwas steil in den Feichtecksattel ab und zweigt links im spitzen Winkel auf einen Pfad ab, der zur Skipiste des Idealhangs führt. Entlang des Lifts wandert man hinunter zur Kapelle undzu den Gebäuden der Stiealm.
Auf dem Fahrweg gelangt man zu den beiden anderen Almen: zur Strasseralm und – linker Hand etwas oberhalb – zur Quengeralm. Nun muss man sich entscheiden. Will man zur Bergstation zurückkehren, geht man links an der Quengeralm vorbei, steil hinauf zur Tölzer Hütte und auf dem Panoramaweg nahezu eben zur Seilbahn. Für den Abstieg nach Wegscheid und weiter zur Talstation hält man sich rechts und passiert kurz darauf die Bayernhütte. In einer Rechtskehre zweigt links ein Steig ab, der die Wiesen zur Florianshütte quert.
Anschließend muss man noch einmal etwa 50 Höhenmeter aufsteigen.Oben am Sattel folgt man dem Wegweiser »Kotalm neuer Weg« nach links oberhalb eines Bergkessels entlang (der direkte Weg geradeaus bergab ist oft sehr nass) und steigt schließlich über die Skipiste zur Kotalm hinunter. Man folgt dem Güterweg, bis links ein Steig nach Wegscheid und Lenggries abzweigt. Auf ihm steigt man steil durch den Wald bergab und trifft erneut auf den Fahrweg. Entlang eines Baches gelangt man zur Talstation des Draxlhang-Liftes. Man biegt links auf einen Wiesenweg nach Lenggries ein, wandert am Gasthaus Jaudenstadl vorbei und kommt auf ein Teersträßchen. An schönen Höfen vorbei spaziert man durch Untermurbach und Schellenburg, hält sich an einer Kreuzung geradeaus bergauf Richtung »Bergbahn« und erreicht die Straße, die einen links zurück zur Talstation der Brauneckbahn bringt.
Variante: Wer sich die Auffahrt mit der Brauneckbahn sparen will, steigt von der Talstation über die Reiseralm zum Gipfel hinauf (2.30 Std.).
Die Karte enthält die Wanderung im oberen Almenbereich - ohne Aufstieg vom bzw. Abstieg ins Tal.
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Auf der Karte lässt sich rechts oben in die Kartengrundlage OpenTopomap umschalten (OpenTopoMap ist nicht immer sofort verfügbar).
Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.
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Ich habe die obigen Download-Bedingungen genau gelesen und akzeptiere sie.
Die Auffahrt von Wegscheid führt über sehr steile Abschnitte und ist nur muskel- und konditionsstarken Bikern zu empfehlen. Start südlich von Wegscheid auf dem Asphaltweg Richtung »Graben, Obermurbach«, rechts über eine Brücke und gleich links auf einen geschotterten Fahrweg. Bald erneut links und immer bergauf zur Strasser- und Quengeralm (6 km). Zur Stiealm geradeaus (0,5 km), zum Gipfel rechts (2 km).
Alm- und Hüttenwanderungen Bayerische Alpen
50 Touren zwischen Füssen und Chiemgau
von Baumann, Franziska