Salzburger Weg und Schusterweg
Der Hohe Göll kommt in den Berchtesgadener Alpen in der Beliebtheit als Nummer zwei gleich nach dem Watzmann.
Dem mächtigen Klotz geben zwei im spitzen Winkel aufeinander zulaufende Felskämme seine Form. Sie umgreifen die großen Hochflächen der Göllsanden und der Umgänge, die mit senkrechten Wänden in die Karwinkel von Ends- und Alpeltal abbrechen.
Der gut zugängliche Aussichtsberg wird im Sommer meist über den etwas ausgesetzten, aber nicht zu schweren Klettersteig am Mannlgrat oder über die hier beschriebene Route, den Salzburger Weg, bestiegen, während im Winter eine teilweise mit Drahtseilen gesicherte Skiroute über seine Westseite führt.
Berühmtheit unter Schifahrern erlangte der Hohe Göll durch seine rassige Abfahrt durch die Göll-Ostwand.
Seine höchsten Erhebungen sind der Hohe Göll (2522 m), das Hohe Brett (2340 m) und der Kehlstein (1834 m). Bekannte Hütten sind das Kehlsteinhaus und das Purtscheller-Haus.
Sehenswert sind vom Purtscheller Haus aus die Stadt Salzburg mit ihrer Festung, die Berchtesgadener Alpen, das Salzachtal. Watzmann, Steinernes Meer, Tennengebirge und Dachstein.
GPS-Wegpunkt:
N47 37.109 E13 04.071 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Mit der Bahn nach Berchtesgaden. Busverbndung zur Enzianhütte.
Mit dem Pkw:
Autobahn München-Salzburg - Ausfahrt Berchtesgaden - Obersalzberg - Roßfeldstraße - Oberau - in 1200 m Höhe (Schild) befindet sich rechts die kleine Enzianhütte mit seinem kleinen Parkplatz.
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
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Enzianhütte - Eckersattel
Dauer: 30 Minuten, Schwierigkeit: leichte Forststraßeauf dem Fahrweg hinter der Enzianhütte auf dem Fahrweg bis zum Eckersattel.
Eckersattel - Purtschellerhaus
Dauer: 40 Minuten, Schwierigkeit: leicht, gut befestigter Steig, rechts (hinter dem Zaun) in Serpentinen zum Purtschellerhaus am grasigen Rücken des Eckerfirst.
Purtschellerhaus - Steigverzweigung
Dauer: 70 Minuten, Schwierigkeit: leicht bis mittel, Über den grasbewachsenen Rücken des Eckerfirstes zu den Felsen des NO-Grats. In seinen Abbrüchen empor zu einem Gratabsatz (Kreuz). Auf der SO-Seite etwas absteigen und nahe an den Fuß des sich steil aufschwingenden Grates. Hier teilen sich die beiden Routen in den Kamin-Steig (links) und den Schuster-Weg (rechts). Hier auch Hinweistafeln. Auf dem rechten Weg weiter an die Felsaufschwünge des Nordostgrats.
Steigverzweigung - Einstieg Mannlgrat
Dauer: 20 - 30 Minuten, Schwierigkeit: schwer, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit absolut erforderlich. Evtl. Selbstsicherung durch Klettersteig empfehlenswert. Auf dem gesicherten Klettersteig erreicht man nach kurzer Zeit den Grat und damit das Ende des Mannlgrats, der rechts vom Kehlsteinhaus herführt.. Hier links, wo man auch nach einigen Minuten links auf die Abzweigung des Kamin-Steigs trifft, der für den Abstieg dieser Tour vorgesehen ist.
Einstieg Mannlgrat - Hoher Göll
Dauer: 50 - 60 Minuten, Schwierigkeit: mittel, einige gesicherte Kletterstellen, ermüdend. Geradeaus weiter auf der breiten sogen. Gölleiten, einem geröllbedeckten flachen Rücken bis zum Gipfel.
Rückweg
Der Rückweg verläuft analog mit der Ausnahme, dass man den Steig über den sog. "Kamin" hinunterklettert (siehe oben), der mit Eisenstiften, Drahtseilen und zuletzt mit leiterartigen Sprossen gesichert ist. Am unteren Ende des Kamins links halten, bis man auf die o. g. Steigverzweigung trifft. Die Durchquerung des Kamins dauert ca. 20 Minuten, danach der Weg bis zur Abzweigung ca. 10 Minuten.
Die Berchtesgadener Alpen sind aus einem Tropenmeer entstanden. Wie das Kaisergebirge zeigt auch der Hohe Göll den massigen Gesteinsaufbau eines Korallenriffs. Es gibt einige Höhlen, die geschützt sind und zu den größten Höhlen Österreichs gehören: Die Gruberhornhöhle, der Jubiläumsschacht (Göll-Roßfeld, 1173 m), die Kamerschanenhöhle und die Schwarzbachhöhle.
Ein besonderes Naturdenkmal ist der Gollinger Wasserfall (auch Gollinger Schwarzbachfall). Er liegt auf 580 Meter Seehöhe am nördlichen Fuß des Göllmassives an der Grenze zur Gemeinde Kuchl. Seine Fallhöhe ist 76 Meter, er stürzt über zwei Stufen in die Tiefe. Die gesamte Fallhöhe ist durch Wandersteige erschlossen. Die Quellmündung wird durch fast das ganze Göllmassiv gespleißt. Der Wasserfall, der ein beliebtes Motiv der romantischen Maler war, ist auch heute noch ein lohnendes Ausflugsziel.
Der Hohe Göll gehört zum Naturschutzgebiet "Kalkhochalpen". Siehe hierzu die Webseiten der Salzburger Berg und Naturwacht. Häufig trifft man an: Bachnelkenwurz, Bergflockenblume, Gemeiner Germer Johanniskraut, Meisterwurz, Silberwurz Steinbrech, Stengelloses Leimkraut, Teufelskralle, Trollblume und Wiesenstorchschnabel.
Bäume an den Steilflanken des Hohen Göll: Auen-Bergahorn, Eschen, Weiß-Erle, Stiel-Eiche, Winter-Linde.
Tierwelt: Auch der Steinadler ist hier noch heimisch. Im Juli 2006 haben zwei Jungtiere den elterlichen Horst verlassen (Doppelbrut). Seine Hauptbeute sind Murmeltiere. Außerdem trifft man Schneemäuese und Gämsen an.
Alpenvereinsführer Berchtesgadener Alpen alpin
Alle Routen für Wanderer und Bergsteiger
von Kühnhauser, Bernhard
Infos: Alpenvereinsführer
Alpenvereinsführer Berchtesgadener Alpen
von Schöner, Helmut
Infos: Alpenvereinsführer
Das grosse Buch der Berchtesgadener Berge
von Mittermeier, Mittermaier
Infos: Bildband
UKL 4 Berchtesgadener Alpen - Königssee - Bad Reichenhall
Infos: Karte