Über den Veitenhof
Die Teufelskanzel ist ist ein ca. 20 Meter hoher Felsvorsprung, eine Nadel, die hoch über der Straße zur Schanz (zwischen Kufstein und Ebbs) auf dem Hauptkamm des Zahmen Kaisers hervortritt (nur von Norden aus sichtbar). Es führen zwei Pfade dorthin, hier beschreiben wir den Weg über den Veitenhof im Kaisertal. Während der Weg bis zur Teufelskanzel einfach ist, ist zur Besteigung des Felsklotzes selbst Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Voraussetzung.
GPS-Wegpunkt:
N47 35.702 E12 11.243 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Mit der Bahn bis nach Kufstein fahren. Dann zu Fuß in nordöstlicher Richtung (30 Minuten vom Bahnhof) oder mit dem Postbus zum Parkplatz Sparchen-Kaisertal.
Mit dem Pkw:
Inntal-Autobahn Ausfahrt Oberaudorf, nach der Ausfahrt rechts Richtung Walchsee nach Niederndorf - Ebbs. In der Ortsmitte von Ebbs rechts abbiegen Richtung Kufstein, nach ca. 2 Kilometer (nach Oberndorf aber vor Kufstein) links abbiegen Richtung Kaisertal. Dort befindet sich der gebührenpflichtige Parkplatz "Sparchen" (484 m).
Nicht zum Sessellift fahren, dieser befindet sich 15 Minuten entfernt.
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
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Kufstein - Veitenhof:
30 Minuten, zu Beginn 285 Treppenstufen aufsteigen, dann auf Forststraße mäßig aufwärts.
Veitenhof - Teufelskanzel:
Direkt beim Veitenhof befindet sich zu linker Seite eine unbewaldete Wiese, hier auf teils schwer erkennbaren Pfaden bis hinauf zum obersten baumfreien Teil, links an einem Stein vorbei. Wenn man in den Wald eintritt, links halten, über eine kleine baumfreie Ebene. Dann rechts halten, an der Felswand unten links halte. Ab hier wird der Weg immer deutlicher, teilweise weisen Steinmänner den Weg. Man erreicht bald den Hauptkamm und steigt vor der Teufelskanzel leicht bergab.
Die Teufelskanzel soll nur bei Schwindelfreiheit und Trittsicherheit ersteigen werden, da es kurz vor dem Gipfel einige Hundert Meter steil nach unten geht. Der Einstieg ist links von dem Baum, der direkt vor dem Fels steht und führt durch einen kleinen, kaminartigen Spalt. Ein altes (!) Kletterseil ist als Steighilfe angebracht.
Rückweg:
Der Rückweg erfolgt wie der Aufstieg.
Alternative:
Es gibt einen zweiten Weg direkt aus dem Inntal durch die sogenannte Kaisergasse. Dieser ist teilweise gefährlich, da mehrere Stellen überwunden werden müssen, die steil abfallen. Er verläuft an Steilwänden mit dichtem Laubwald vorbei und führt auf den Hauptkamm, wo er nach seiner Vereinigung mit dem anderen Weg gegen das Inntal etwas absteigt zum Fuß des Turms. Dauer ca. 1 1/4 Stunden von Kufstein. Die Begehung dieses Weges ist nicht empfehlenswert.
Die "Erschließung der Teufelskanzel
1887 markierte Anton Karg mit dem Veitenbauern Josef Bichler der Weg zur Teufelskanzel und brachte eine Leiter und ein Drahtseil an. Ein Jahr später wurden aufgrund des Besucherandrangs Treppen und Geländer angebracht; der Veitenbauer baute einen Weg über den "Pulverturm" zur Kanzel. 1893 wurden alle Leitern und Geländer wieder erneuert. Bei der Jahreshauptversammlung 1919 der ÖAV-Sektion Kufstein wurde beschlossen, die Steiganlage zu erneuern. Ab hier gibt es keine Aufzeichnungen mehr.
Die Sage von der Teufelskanzel
Hinter der Schanz (heute eine Gaststätte) liegt das Schanzer Wäldchen, darüber die Teufelskanzel. Auf der Straße nach Ebbs sieht man links und rechts der Straße viele kleine Erdhügel, deren Ursprung ungeklärt ist.
Vor langen Zeiten hat sich einmal der Teufel die Teufelskanzel ausgesucht, um von hier aus den Tirolern eine verlockende Predigt zu halten. Mit Versprechen und List hatte er viele Zuhörer angelockt und ihnen viele schöne Sachen versprochen, wenn sie ihm dafür immer gehorchten und folgsam wären.
Doch er merkte, dass es unter den Zuhörern doch einige gab, die an seinen Worten zweifelten. Deshalb ergrief er, um seine Stärke zu beweisen, ein Beil und rief: "So wahr ich diesen Felsen mit einem Hieb von seinem Sockel haue, so wahr sind auch meine Worte!". Doch als ihm dies selbst mit dem zweiten Hieb nicht gelang, floh er hinauf zum Teufelswurzgarten am Totenkirchl. Die Zuhörer jedoch, die vorher noch bei seinen Reden Maul und Augen aufgerissen hatten, versanken im Erdboden und aus ihnen wurden die kleinen Erdhügelchen.
Noch heute erkennt man unten von der Schanz aus zwei breite Risse von oben nach unten, die der Teufel dort hineingehauen hatte.
Schon im 19. Jahrhundert wurde das Vorkommen des Engelsüß (Gewöhnlicher Tüpfelfarn) auf der Teufelskanzel erwähnt. Eine Farnart, die als Heilpflanze Verwendung findet.