Aussichtsloge über dem Königssee
Wie so oft sind es nur wenige Schritte vom Trubel in die Einsamkeit, das wird einem am Königssee wieder einmal klar. Wer nach der knapp einstündigen Fahrt mit dem Elektroboot über den malerischen See bei der Saletalm anlegt, der wandert nur ein paar Meter gemeinsam mit allen Passagieren zur nahen Winkehrstation. Gleich danach lässt man das Gewusel links liegen und biegt rechts ab zur eigentlichen, abseits liegenden Saletalm und weiter Richtung Sagereckwand.
GPS-Wegpunkt:
N47 35.569 E12 59.247 zu Google Maps
Umweltfreundliche Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Mit der Bahn bis nach Berchtesgaden. Vom Bahnhof Berchtesgaden gelangt man mit den Bussen der RVO nach Königssee (Linie 9541 und 9539) und Schönau (Linie 9543, 9546, 9539 und 9545).
Mit dem Pkw:
Aus dem Norden, Westen oder Osten über die Bundesautobahn A8 München-Salzburg, Ausfahrt Bad Reichenhall, dann die B20 bis zum Königssee. Von Süden über die Tauernautobahn, Ausfahrt Salzburg Süd, dann die B305 nach Berchtesgaden und die B20 zum Königssee.
Tourenplaner / Online-Fahrpläne:
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Information:
Info Königsseeschifffahrt, Tel. +49/8652/96 36 18, bayerische-seenschifffahrt.de. Die ersten Schiffe verkehren um 8 Uhr (Hochsaison; Nebensaison 8.30 Uhr). Die Überfahrt nach St. Bartholomä dauert etwa 35 Min. und kostet als einfache Fahrt 7,50 € (Stand 2015).
Durch die Sagereckwand zum Grünsee:
Neugierig nähert man sich der abweisenden Flanke, studiert interessiert die Hänge nach einer Durchstiegsmöglichkeit – ohne allerdings die Spur eines Steiges zu entdecken – und ist schließlich überrascht, wie geschickt sich der Sagerecksteig in die Höhe schraubt. Teilweise erleichtern Holzstufen die Überwindung steilerer Absätze, ansonsten folgt man problemlos dem schmalen Steig, genießt die überraschenden Aus- und Tiefblicke auf den Königssee, und gewinnt stetig an Höhe. Nur wenige sind hier unterwegs, entsprechend schmal ist der Pfad, der hier und da Reparaturen vertragen würde – an einigen der Holztreppen nagt der Zahn der Zeit.
Bergsee inmitten schöner Lärchenwälder
Dennoch ist man froh über den Steig, abseits davon ist ein Durchkommen undenkbar, zu dicht ist der Bewuchs, zu ungangbar das Dickicht. Schwer vorstellbar, wie sich hier die ersten Menschen einen Weg bahnten. Nur bei der aufgelassenen und längst verfallenen Sagereckalm lichtet sich der Wald und macht Platz für eine Wiese, die langsam zuwächst, dann geht es schon wieder weiter durch den dichten Bergwald, bis man absteigend die Senke mit dem Grünsee (1474 m) erreicht. Der 3,92 Hektar große und maximal 9,2 Meter tiefe See ist ein Kleinod, umgeben von malerischen Lärchenwäldern und überragt von den Ausläufern des Funtenseetauern (2578 m). Im Sommer kann man es hier gut aushalten, doch wer im Spätherbst hier vorbeikommt, wird schnell feststellen, dass der Grünsee eine richtige Kältefalle ist. Wer je die winterlichen Kälterekorde des oberhalb liegenden Funtensees mitbekommen hat, wird sich wundern, dass hier unten keine Wetterstation eingerichtet wurde, in der Mulde des Grünsees würden sicher ebenfalls neue Rekorde ermittelt werden.
Über den Feldkogel zum Funtensee
Die meisten folgen dem bisherigen Weg und erreichen über das Kärlingerhaus den in einer offenen und weiten Senke liegenden und daher nur 5,5 Meter tiefen Funtensee (1601 m), wobei sich für trittsichere und schwindelfreie Geher eine interessante Variante anbietet. Dabei muss man die Augen offen halten, um die Trittspuren nicht zu übersehen, die vom Weg oberhalb des Grünsees abzweigen und südseitig des Sees den Hang queren. Einzelne Steinmänner markieren den Steig, der nur leicht steigend zur verfallenen Grünseealm führt. Bei einem großen Stein mit kleinem Steinmann oben drauf zweigt rechts ein Steig ab, der über einen schwach ausgeprägten Rücken bis zu den Felsen führt. Geschickt windet sich der Steig zwischen den Felsstufen hindurch, Trittspuren, Steinmänner, teilweise auch Eisenstifte geben deutliche Orientierungspunkte, so dass man letztlich überraschend einfach aus der Steilflanke auf eine weite Hochfläche tritt und über mit einzelnen Bäumen bestandene Wiesen dem Gipfelkreuz zustrebt. Die Aussicht ist phantastisch, was auch an der Lage des Feldkogels in direkter Verlängerung des Königssees am Rand des Steinernen Meeres liegt.
Durch die Saugasse zum Königssee
Der Abstieg zum Funtensee führt über weiche Wiesenböden, in die man sich am liebsten gleich reinlegen würde, so gemütlich schauen sie aus. Der 3,44 Hektar große See liegt in einer weiten Senke, eingerahmt von Glunkerer und Viehkogel mit schönem Blick auf das elegante Schottmalhorn. Ein paar kurze Zuflüsse führen dazu, dass der bis zu 5,5 Meter tiefe Bergsee, dessen Wasserspiegel im Lauf des Jahres um rund drei Meter schwankt, am Südufer langsam verlandet. Am schönsten ist der Blick von der Sonnenterrasse des Kärlingerhauses, auf dem man am besten auch gleich übernachtet. Denn als Tagestour ist die Runde doch recht anspruchsvoll und vor allem eine große Hetze, schließlich wartet noch der lange, serpentinenreiche Abstieg durch die Saugasse. Wobei die nur der Auftakt ist, der Abstieg insgesamt zieht sich. Selbst nachdem man zwischen den Bäumen hindurch erstmals das glasklare Wasser des Königssees sieht, dauert es noch ein gutes Stück, bis man gemütlich am Ufer des Sees hinüberläuft nach St. Bartholomä und zur Schiffsanlegestelle. Das letzte Schiff sollte man jedenfalls nicht verpassen, denn Übernachtungsmöglichkeiten gibt es auf der malerischen Halbinsel am Fuß der Watzmann-Ostwand keine.
Zauberwald am Hintersee
Zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns zählt der Zauberwald am Ostufer des Hintersees. Entstanden ist die zauberhafte Landschaft, die auf einem wunderschönen Wanderweg erkundet werden kann, vor etwa 3500 Jahren, nachdem aus dem Oberen Blaueistal rund 15 Millionen Kubikmeter Gestein talwärts stürzten. www.geotope.bayern.de, www.ramsau.de
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Auf der Karte lässt sich rechts oben in die Kartengrundlage OpenTopomap umschalten (OpenTopoMap ist nicht immer sofort verfügbar).
Zum Zoomen der Karte bitte STRG und Mausrad benutzen.
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