Ich stimme Almrausch absolut zu.
Wenn wir den Klimawandel in tragbaren Grenzen halten wollen und das dramatische Artensterben wenigstens verlangsamen wollen, müssen wir endlich konkrete, überprüfbare, rechtsverbindliche, sanktionierbare Maßnahmen treffen. Die viel beschworene Freiwilligkeit funktioniert leider nicht.
Das Volksbegehren Artenvielfalt wäre zumindest ein kleiner Anfang zum (hoffentlich großen) Umdenken. Unsere Landwirtschaft, mit ihrem hohen CO2- und Methanausstoß, ihrer Überdüngung und Vergiftung der Böden, ihrer Zerstörung kleiner Strukturen, ist derzeit unbestreitbarer Teil des Problems. Sie muss aber schnellstens Teil der Lösung werden, genau so wie beispielsweise die Energiewirtschaft und die Autoindustrie.
Hier noch zwei Anmerkungen zum Nachdenken, die Zahlen stammen aus dem sehr lesenswerten Buch
„Selbstverbrennung“ des renommierten Klimaforschers Hans Joachim Schellnhuber:
1. Das menschenverursachte Artensterben übertrifft das natürliche Artensterben (durch Evolution, Naturkatastrophen etc) “... um den Faktor 100 bis 1000 ... , was einem planetarischen Gemetzel gleichkommt“.
2. Der vorindustrielle (natürliche) Methangehalt in der Atmosphäre betrug zwischen 350 ppbv (Kaltzeitminimum) und 700 ppbv (Warmzeitmaximum). Heute (Stand 2015) liegt der Methangehalt bei 1830 ppbv, eine Steigerung um ca. 150% gegenüber den natürlichen Höchstwerten!
Ein beträchtlicher Anteil dieses extrem wirkungsmächtigen Klimagases stammt aus der industriellen Landwirtschaft.
(Die Abkürzung ppbv steht für „parts per billion in volume“, also milliardstel Anteile am Atmosphärenvolumen).