Wie immer in der farbenfrohen Herbstzeit zieht es mich zu den Waldbuckel und Kuhbergen in den Voralpen die mir im Sommer zu überlaufen und zu uninteressant sind. Nach etlichen Jahren war bei mir mal wieder die Benediktenwand an der Reihe. So ziemlich jeder Zustieg ist mit langen Hatscher nverbunden, so auch dieser von Süden aus der Jachenau heraus. Dafür wird man auf den Hatschern um dieser Jahreszeit mit den schönsten Herbstfarben entschädigt.
Die meisten gehen die Benediktenwand von Jachenau-Petern über die Bihleralm und den Altweibersteig an oder vom Ort Jachenau über das Tal der Großen Laine und die Glaswandscharte von Westen. Da ich Rundtouren bevorzuge, gerade bei langen Hatscher, habe ich beides kombiniert und so die Benediktenwand von Süd nach West überschritten. Da ich im Ort Jachenau gestartet bin habe ich auch noch den dazwischen liegenden Latschenkopf überschritten. Eine Aufstiegsvariante die einem auf unmarkierte, ruhige und einsame Wege zur Benediktenwand führt. Dieser Latschenkopf (1487m) ist übrigens nicht mit dem unweit östlich der Benediktenwand liegenden Latschenkopf (1712m) zu verwechseln.
Geparkt habe ich am Wandererparkplatz im Ort Jachenau der gegen 10 Uhr noch nicht ganz voll war (4 EUR/Tag, auch mit EC-Karte möglich). Leider hat sich der angekündigte Föhn noch nicht durchgesetzt und es war relativ trüb und die Herbstfärbung etwas farblos.
Meine Aufstiegsvariante führte mich zuerst ins Reichenautal (beschildert) zum Fuß des herbstlich gefärbten Latschenkopfs. Der Gipfel befindet sich an der leicht rundlichen Latschenkuppe rechts der Mitte.
Über diverse ältere und neuere Forstwege (hier gibt's inzwischen deutlich mehr als sogar in Opentopomap verzeichnet ist, geschweige denn was die Kompasskarte anzeigt), sowie unmarkierte Steige geht es den bunten Südhang des Latschenkopfs nach oben.
Nach ca. 1,5 Stunden erreiche ich die schön gelegene Laichhansenalm (ca. 1370m) die am Sattel zwischen Latschenkopf und den flachen Labelsberg (1406m) liegt. Diese lässt sich auch leichter über Forstwege erreichen, falls jemand mal mit dem MTB zum Latschenkopf will. Hier sind mir die einzigen anderen Wanderer zwischen Reichenautal und Tanneralm entgegen gekommen. Ansonsten ist hier so gut wie nichts los.
Von hier ist es nicht mehr weit bis zum Gipfel des Latschenkopfs, der auf etwas versteckten Pfaden erreichbar ist. Wer die Pfade nicht findet oder verliert (am besten in Opentopomap und das GPS schauen) darf sich den Namen des Berges passend gleich mit LKK 3 oder höher (LKK=Latschenkampfklasse) auseinandersetzen.
Nach ca. 2 Stunden und 6 Wegkilometern erreiche ich den bequemen Gipfel des Latschenkopfs (1487m) und genieße die Aussicht auf die direkt vor mir liegende Südseite der Benediktenwand.
Eine genaue Wegbeschreibung zum Latschenkopf spare ich mir. Wer hier rauf will, sollte sich selber über Karten und Opentopomap informieren welche Forstwege und Steige hier raufführen. Eine genaue Beschreibung ist eh schwer, weil es viele Forstwege gibt die ähnlich aussehen und man sich im Wald nur schwer orientieren kann. Die Wege sind allerdings relativ einfach zu gehen und das Gelände weitgehend harmlos. Man wird auf jedem Fall mit ziemlicher Einsamkeit belohnt.