Die letzte Fahrt des Samerberg-Wanderbusses für dieses Jahr stand an, und somit war noch einmal etwas Besonderes fällig. Zur letzten Feichteck-Wanderung (
https://www.roberge.de/index.php/topic,9169.0.html) waren mir schon bei der Vorbereitung im Luftbild die interessanten Felsstrukturen im Nordwestgrat des Feichtecks aufgefallen. Die sollten heute etwas genauer unter die Lupe genommen werden. Immerhin sieht man dort von der Auerwand her sogar ein Kreuz stehen (Bild 1).
Der Aufstieg ab der Hochriesbahn-Talstation erfolgte wieder über die Sachrinnstein-Jagdhütte. Dort zieht sich eine doppelspurige Betonpiste (offenbar gern genutzt von eRadlern) hoch zur Pölcherschneid zwischen Karkopf und Feichteck. Diese Piste wurde nach der obersten Kehre weglos nach rechts in steiles Farngelände verlassen, sobald die ersten Felsansätze durch die Bäume schienen. Da Bild 1 schon nahelegte, dass eine ununterbrochene Gratüberschreitung (für mich) nicht machbar sein würde, entschied ich mich dafür, auf einem der zahlreichen Gamssteige an der Westseite des Felswandfußes aufzusteigen und dann die nächstmögliche Chance zu nutzen, den Grat zu erreichen.
Statt eines Grataufstiegs kam mir erst einmal eine Kleinhöhle mit den Maßen 9 m (Länge) x 6.50 m (max. Höhe) in die Quere. An dieser Stelle wäre für Kletterer auch ein fast senkrechter Aufstieg zum Kreuzgipfel möglich gewesen. Allerdings ist das Gestein hier überall recht bröselig.
Nach einem Steilbodenaufstieg (> 45°, Pickel äußerst nützlich, Helm wegen der vielen Gämsen Pflicht) am untersten Grassattel angekommen, war vom Kreuzgipfel nichts mehr zu sehen, ich hatte bereits den obersten Punkt des unteren Teils erreicht, und der liegt deutlich höher als das Kreuz. (In Bild 3 ist der oberste Punkt etwas links der Bildmitte fast hinter Bäumen versteckt.)
Also ging es weiter zum nächsten Sattel, von wo man den obersten Punkt des mittleren Teils des Feichteck-Nordwestgrats erreichen kann (Bild 2). Der sieht zwar gut machbar aus, die Ausgesetztheit muss man aber mögen! Auf der anderen Seite beginnt dann der obere Teil des Feichteck-Nordwestgrats, der in Bild 3 nicht mehr zum Zuge kommt. Auf Gamssteigen schlug ich mich schließlich rechts weiter in Richtung Gipfel, der heute fast leer war.
Vom Gipfel aus habe ich dann nochmal den südlichen Aussichtspunkt aufgesucht, der tatsächlich einen schönen Blick auf den Nordwestgrat bietet (Bild 3 und 4). Auf Bild 4 kann man sogar erkennen, wie gerade zwei Wanderer auf dem verpassten Kreuzgipfel des Nordwestgrats herum turnen. (Also das nächste Mal von der anderen Gratseite aus!) Abstieg dann wieder über die Seitenalm und den Moserboden (Bild 5).
Wegverhältnisse: überall perfekt trocken (Allerdings habe ich die Betonpisten hier heute schätzen gelernt, denn auf denen muss ich angesichts der vielen Autos keine Staublunge fürchten!). 13 km. 974 Hm. Einkehr in der Talstation der Hochriesbahn.